Ausdruckslose, maschinelle Augen – und doch hyper und spooky klug. Japan entwarf die ersten eigenständigen Roboter-Babys, die im Stande dazu sein sollen, alles selbstständig und Gefühle von Menschen kopieren können sollen. Nachwuchs pumped out of the machine – Maschine versus Mensch oder über ihn hinweg. Oder ist der Mensch nur ein Algorithmus? Immerhin muss dieser künstliche Nachwuchs die ersten zwei Jahre nicht lästiger Weise ständig gefüttert und seine Windeln gewechselt werden – auch nicht nur schöne Aufgaben, soll er es doch selber können. Effizienz und weniger anstrengende Neben-Tätigkeiten dank künstlicher Intelligenz. Guten Tag – ich bin ein Nachwuchs Roboter, künstlich produced by the government, um die Überalterung der Bevölkerung per Knopfdruck zu stoppen, das Aussterben der Jüngeren zu verhindern. Wird die Welt dadurch zu absehbar, aalglatt perfekt? Was hat das noch mit einem Kind zu tun? Ist die Frage, wenn es teils schlauer als manche Erwachsenen anmutet. Andererseits haben manche reale Kinder von einigen menschlichen Eltern ja auch nicht immer nur schöne Kindheiten – also.
Berechnete Zuneigung
Künstliche Intelligenz scheint im Anmarsch zu sein – wo das so noch vorhandene, falls es noch nicht ganz von der Robotik verdrängt wurde, humane Auge hinzuschauen versucht: Seien es Sexroboter für maschinelle Berührung, die per Klick den ultimativen Kick versprechen – sollen sie doch ganz ohne Mensch und Haut, fleisch- und blutlos für anonyme Berührung sorgen. Algorithmen versprechen per Automatik, den vermeintlich korrekten Partner aus der Wucht der Gesamtheit an Möglichkeiten herauszufischen, Berechenbarkeit bei der Freundesauswahl zu suggerieren. Simulierte Liebe? Sollte Zuneigung nicht mehr sein als nur eine aufgehende Berechnung? Bei aller Intelligenz – wo ist das spontane Chaos der Liebe? War coole Liebe früher nicht Bauchweh und nicht zu wissen, wohin es geht? Künstliche Intelligenz wirft ethische Fragen auf. Dennoch sind Pflegeberufe wahrlich keine angenehmen, sondern äußerst anstrengende Aufgaben für den Menschen – warum also nicht lieber done by the machine? Von dem Vereinsamen der Kranken einmal abgesehen, aber jene können ja heutzutage ersatzweise einen Kuschelroboter erhalten. Zumal diese Tätigkeit noch immer unterbezahlt ist und Pfleger nicht selten Übergriffe erleben. Ist der Mensch per se nur gut? Nein. Er ist äußerst fehlerhaft, verursacht er doch Unfälle. Er ist teils übergriffig. Daneben führt er Kriege und bringt um.
Hyperperfektion
Auch Cyborgs und ihrer wachsenden, spannenden Community kann man durchaus etwas Positives abgewinnen. Warum sollen Menschen, nur weil sie ein Handicap oder eine Krankheit haben, darauf reduziert werden? Warum sollen sie nicht stattdessen zu einer künstlichen Verbesserung greifen, sofern sie es möchten? Was können sie schließlich dafür? Es gibt auch Hoffnung versprechende Beispiele aus der Kultur – etwa menschliche Eyeborgs, die vorher farbenblind waren und dank eines Chips im Gehirn, einer künstlichen Antenne, nun magischer Weise Farben hören können. Sowie mehr Sicherheit im Verkehr. Die Frage ist: Strebt alles nur nach Hyperperfektion? Werden Beeinträchtigungen am Ende ausgemerzt im darwinistischen Sinne? Aber wer behauptet, dass die fehlerhafte, ach so clevere Gattung Mensch die einzige sein soll, die die Welt für immer gepachtet hat? So geht die Rechnung auch nicht für immer auf.
ROBOTERLIEBE - Aktiv im Thema
robokind.de | Die Stiftung will „Robotik und Künstliche Intelligenz für alle Menschen zugänglich“ machen.
it-berufe.de/themen/robotik | Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall informiert kompakt über Ausbildungs- und Berufswege in der Robotik.
zdi-portal.de | Die „Gemeinschaftsoffensive zur Förderung des naturwissenschaftlich-technischen Nachwuchses in Nordrhein-Westfalen“ veranstaltet u.a. einen Roboterwettbewerb.
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