Während die bewegten Bilder ihren hundertsten Geburtstag längst begangen haben, ist die Geschichte der Lichtspielhäuser ein klein wenig jünger. Die Sesshaftwerdung des Films beendete zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts dessen nomadische Existenzform als Jahrmarktsattraktion und Wanderkino. Exemplarisch in diese Epoche der Filmgeschichte fällt die Entstehung der Dortmunder Schauburg, nicht aber deren weitere Entwicklung. 1912 in der Brückstraße eröffnet, nach seiner vollständigen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut und 2003 nochmals renoviert, besteht die „Grande Dame“ als ältestes Lichtspielhaus Dortmunds bis heute fort.
Angesichts des allgemein konstatierten Kinosterbens ein hervorragender Grund zu feiern. Das Jubiläum wird vom 08.10.-14.10. mit einem abwechslungsreichen Programm wie eine Zeitreise durch die Filmgeschichte zelebriert. In Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Dortmund zeigt die Schauburg am Montag als Auftakt an einem "Tag der offenen Tür" Klassiker aus der ebenso langen Geschichte der Babelsberger Filmstudios. Highlight ist neben den restaurierten Fassungen von „Der Golem“ und „Der blaue Engel“ zweifellos „Nosferatu“. Die Präsentation des zeitlosen Stummfilmklassikers mit elektronischer Live-Musikbegleitung schlägt eine Brücke zwischen der Vergangenheit und der zwar hart umkämpften, aber für wahre Cinephile nicht wegzudenkenden Zukunft der Institution Kino. Ergänzt wird der Jubiläumsauftakt durch einen Vortrag zur Kinogeschichte im Ruhrgebiet sowie Führungen zur Filmtechnik. Der Clou: Das gesamte Programm ist am Montag kostenlos. Für die weiteren, bis einschließlich Sonntag jeweils um 20:30 stattfindenden Filmvorstellungen wird lediglich ein symbolischer Obolus von 100 Cent erhoben.
Das vollständige Programm findet sich unter:
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Eine runde Sache
Schauburg Dortmund feiert Jubiläum mit einer Festwoche - Foyer 11/12
Zwischen Staat und Jugend
Die Filmstarts der Woche
Zwischen Helden- und Glückssuche
Die Kinotrends des Jahres – Vorspann 01/25
Was erreicht worden ist
Warum Nostalgie auch in die Zukunft weist – Spezial 01/25
Vorlesestunde mit Onkel Max
Max Goldt in den Kammerspielen Bochum – Literatur 01/25
Schulenbremse
Teil 1: Leitartikel – Was die Krise des Bildungssystems mit Migration zu tun hat
Das blaue Licht in Bochums Norden
Otto Groote Ensemble im Bochumer Kulturrat – Musik 12/24
Schund und Vergnügen
„Guilty Christmas Pleasures: Weihnachtsfilme“ im Filmstudio Glückauf Essen – Foyer 12/24
Die Dinge ohne uns
Alona Rodeh im Kunstmuseum Gelsenkirchen – Ruhrkunst 12/24
Im Einklang mit der Natur
„Henry Moore – For Duisburg“ im Duisburger Lehmbruck Museum – kunst & gut 12/24
Friedenslieder zum Jahresende
„Silvesterkonzert – Bernstein & Gershwin“ in der Kölner Philharmonie – Klassik am Rhein 12/24
Strich für Strich
„Zeichnung: Idee – Geste – Raum“ in Bochum – Ruhrkunst 12/24
Originelle Qualität
„Weihnachten mit Daniel Hope“ in der Philharmonie Essen – Klassik an der Ruhr 12/24
Lebendige Denkmäler
Teil 1: Lokale Initiativen – Die Route Industriekultur als Brücke zwischen Gestern und Heute
Die Erfolgsgarantin
Hanna Koller kuratiert die Tanzgastspiele für Oper und Schauspiel – Tanz in NRW 12/24
„Kein Staub, aber ganz viel Frisches“
Leiter Nico Anklam über die Ausstellung zu 75 Jahren Kunsthalle Recklinghausen – Sammlung 12/24
Schlechte Zeiten: Gute Zeiten
Die Macht der Nostalgie – Glosse
Malerische Fotografie
„Foto – Kunst – Foto“ im Clemens Sels Museum Neuss – Kunst in NRW 12/24
Ein zeitloser Albtraum
Franz Kafkas „Der Prozess“ im Bochumer Prinz Regent Theater – Prolog 12/24
„Nostalgie verschafft uns eine Atempause“
Teil 1: Interview – Medienpsychologe Tim Wulf über Nostalgie und Politik
„Vergangenheit in die Zukunft übertragen“
Regisseur Benjamin Abel Meirhaeghe über „Give up die alten Geister“ in Bochum – Premiere 12/24
Doppelte Enthüllung
„Sputnik“ von Nikita Afanasjew – Literatur 12/24
Schummerlicht und Glitzerhimmel
Suzan Köcher's Suprafon in der Bochumer Goldkante – Musik 12/24
Unglaublich, aber essbar
Todmorden und die Idee der „essbaren Stadt“ – Europa-Vorbild England
Offen und ambitioniert
Andreas Karlaganis wird neuer Generalintendant in Düsseldorf – Theater in NRW 12/24