Cineast:innen erinnert es vielleicht an Endzeitszenarien auf der Kinoleinwand, was sich das Ensemble von Urbanatix in Zusammenarbeit mit anderen Theaterhäusern und Festivals als Rahmenhandlung ausgedacht hat: In einer Zukunft, die aufgrund der Klimakrise nicht weit entfernt erscheint, ist eine achtköpfige Gruppe mit unberechenbarem Extremwetter konfrontiert. Die Clique lebt in einer künstlichen Atmosphäre, wo sie sich selbst versorgt – aber ihnen fehlt der Kontakt zur Außenwelt. Die Abgeschiedenheit wird durchbrochen, als eines Tages zwei Handlungsreisende eintreffen. Durch diese beiden erhält die Gruppe die zur Kommunikation notwendige Technik.
Mit der Tour-Produktion „Essence“, die im Schauspielhaus Bochum Premiere feiern wird, kehren die Macher:innen um Regisseur und Kulturmanager Christian Eggert in die Stadt zurück, wo sie erstmalig im Rahmen der Kulturhauptstadt Ruhr.2010 mit ihren spektakulären Shows auftraten. Seitdem etablierte Urbanatix ein Crossover aus Urban bzw. Street Art und Weltklasseartistik, das in den letzten Jahren tausende Besucher:innen in die Jahrhunderthalle lockte. In dieser Tradition steht wohl ebenso „Essence“, in dem ein zehnköpfiges Ensemble aus Schauspiel, Musik sowie der Street- und Artistik-Szene nun erstmals Elemente des Neuen Zirkus aufgreift.
Damit bedient sich Ensemble eines Genres der darstellenden Künste, das sich im Frankreich der 1970er Jahre zunächst unter dem Begriff Cirque Nouveau etablierte. In Abgrenzung zum klassischen Zirkus, der in der Manege ein Spektakel eröffnet, verbinden sich im Neuen Zirkus Elemente wie Theater, Musik, Tanz sowie neuen Medien zu einer künstlerischen Ausdrucksform der Performer:innen. Im Mittelpunkt stehen hier die akrobatischen Darbietungen, die sich an der dramaturgischen Klammer orientieren. So darf man gespannt sein auf eine schwinderregende Show in einer postapokalyptischen Manege.
Urbanatix: Essence | 7., 8.2. 19.30 Uhr | Schauspielhaus Bochum | 0234 333 30
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Ehrung für ein Ruhrgebiets-Quartett
Verleihung des Brost-Ruhr-Preises 2024 in Bochum – Spezial 11/24
Das gab es noch nie
Urbanatix im Dezember wieder in Essen – Bühne 10/24
Subkultur trifft Artistik
„X-Mas-Shows“ von Urbanatix in der Grugahalle Essen – Festival 12/23
„Hip-Hop hat im Ruhrgebiet eine höhere Erreichbarkeit als Theater“
Zekai Fenerci von Pottporus über Urbane Kultur in der Region – Über Tage 12/23
„Ich hoffe doch, dass wir alle überleben“
Regisseurin Linda Hecker über „Totalausfall“ am Schauspielhaus Bochum – Premiere 11/23
Wurzeln sind stärker als das Klima
„Wo steht dein Maulbeerbaum?“ im Schauspielhaus Bochum – Auftritt 02/23
Hunderte gelbe Schuhe auf Pump
„Der Besuch der alten Dame“ in Bochum – Bühne 02/22
Unerfüllte Liebe potenziert die Poesie
Christopher Rüping mit „Das neue Leben“ am Bochumer Schauspielhaus – Auftritt 02/22
Die Toten und die Politiker
„Antigone. Ein Requiem/ Die Politiker“ in den Kammerspielen Bochum – Bühne 12/21
Street Art trifft Film
Urbanatix im Schauspielhaus Bochum
Gemeinsam für Nachhaltigkeit
Diskussionsreihe im Bochumer Forum
Am Ende bleibt der Schmelztiegel
Dušan David Pařízek inszeniert „Peer Gynt“ in Bochum – Bühne 05/21
„Kunst hat keine Farbe, Kunst ist Kunst“
Isabelle und Fabrice Tenembot vom Verein Afrikultur über das 4. Mboa-Festival in Dortmund – Interview 04/25
„Der Text hat viel mit heute zu tun“
Regisseurin Felicitas Brucker über „Trommeln in der Nacht“ am Bochumer Schauspielhaus – Premiere 04/25
Das gefährliche Leben von Kindern
„Blindekuh mit dem Tod“ am Jungen Schauspiel in Düsseldorf – Prolog 03/25
Baum der Heilung
„Umuko“ auf PACT Zollverein in Essen – Tanz an der Ruhr 03/25
Tanzen bis zum Umfallen
46. Duisburger Akzente – Festival 03/25
Kabarett, Cochem-Style
„Zu viele Emotionen“ von Anna Piechotta in Bottrop – Bühne 03/25
Gewinnen um jeden Preis?
„Alle spielen“ im Studio des Dortmunder Theaters – Prolog 03/25
„Ich liebe die Deutungsoffenheit“
Regisseur Roland Schwab über „Parsifal“ am Essener Aalto-Theater – Interview 03/25
„Die Kraft des Buchs besteht in der Aufarbeitung“
Bettina Engelhardt inszeniert Bettina Flitners Roman „Meine Schwester“ am Essener Grillo-Theater – Premiere 03/25
Was wirklich in den Sternen steht
„Liv Strömquists Astrologie“ am Düsseldorfer Schauspielhaus – Prolog 02/25
Tanzende Seelen
„Dips“ am Opernhaus Dortmund – Tanz an der Ruhr 02/25
„Eine Frau, die förmlich im Leid implodiert“
Regisseurin Elisabeth Stöppler über „Lady Macbeth von Mzensk“ in Düsseldorf – Interview 02/25
Nichts für Konfirmand:innen?
„Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ in Bochum – Prolog 02/25