Das Haus aus Sand und Nebel
USA 2003, Laufzeit: 124 Min.
Regie: Vadim Perelman
Darsteller: Jennifer Connelly, Sir Ben Kingsley, Ron Eldard, Frances Fisher, Kim Dickens, Shohreh Aghdashloo, Jonathan Ahdout, Navi Rawat, Carlos Gómez
Mit seinem ersten Spielfilm landete Vadim Perelman sogleich einen Erfolg, der ihn nach Los Angeles auf den roten Teppich beförderte. "Haus aus Sand und Nebel" wurde in drei Kategorien für den Oscar nominiert. Die Romanvorlage des Bestellers von Andre Dubus III offenbarte Perelman, der als Kind mit seiner Mutter von Russland in die USA emigrierte, viele Parallelen zu seiner eigenen Biographie. Der zunächst klare und dennoch nicht einfache Ausgangpunkt der tragischen Geschichte entfaltet sich letzten Endes in einem schmerzvollen Aufeinanderprallen menschlicher Sehnsüchte nach einem Zuhause als Symbol eines würdevollen Lebens. Der Film ergreift somit auch keine Partei, sondern erzählt aus verschiedenen Perspektiven, die gleichberechtigt nebeneinander stehen. Kathy ist eine gebrochene junge Frau, die gerade ihre Alkoholsucht überwunden hat und die Trennung von ihrem Mann verkraften muss. Das Haus an der nordkalifornischen Küste bietet ihr darin einen letzten Halt. Als es irrtümlich zwangsversteigert wird, ist Kathy obdachlos. "Today God has kissed our eyes" teilt Behrani seiner Familie mit, als er den Bungalow auf einer Auktion ersteigert hat. In ihm spiegelt sich für ihn die Erfüllung eines amerikanischen Traums wieder. Endlich, so hofft er, kann er seiner Familie das standesgemäße Leben bieten, das sie im Iran nach der Machtübernahme der Ayatollahs aufgeben mussten. Der zerstörerische Kampf um das Haus beginnt, die Bürokratie bleibt blind vor dem Schicksal des einzelnen, beide Parteien sind im Recht und werden damit allein gelassen. In unheilvoller Ruhe arbeitet der Film auf ein gewaltvolles Ende hin, das in der Bildsprache fast zu überfrachtet ist. Perelmans Inszenierung zeigt seine Stärke vor allem im sensiblen Umgang mit der Darstellung der Figuren durch seine hervorragenden Schauspieler. Jede Regung in Gestik und Mimik wirkt hochkonzentriert und dadurch umso erschütternder.
(Alexandra Kaschek)
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24