Sicario
USA 2015, Laufzeit: 121 Min., FSK 16
Regie: Denis Villeneuve
Darsteller: Emily Blunt, Benicio Del Toro, Josh Brolin
>> sicario-film.de/
Das Land der Wölfe
Matt513 (266), 14.07.2018
Ein Brett von einem Film. Einmal mehr liefert Villeneuve eine brillante Leistung im Regiesessel ab. Auch dank Deakins‘ Kamera ist der Film ebenso beklemmend wie hochspannend und die albtraumhafte Musik, wenn das Einsatzteam die „Bestie“ Juarez besucht, tut ein Übriges. Die ganze Szene, ca. 15 Minuten lang, wirkt in Teilen wie eine Live-Reportage und ist das Prunkstück. Wow. Das war mal spannend.
Der Film ist gerade in der heutigen Zeit aus einem weiteren Grund absolut wichtig und sehenswert. Nämlich um zu begreifen, wie existenzbedrohend das organisierte Verbrechen für ein Land werden kann und welche Grenzgänge rechtsstaatlichen Handelns seine Bekämpfung dann erforderlich macht. Daß der Kampf gegen diesen Krake mit tradierten Mitteln nicht mehr zu gewinnen ist. Villeneuve stellt dies sehr diskret dar, wenn er Alejandro, einen Söldner mit Racheambitionen und ehemaligen Juristen, ganz bedächtig sein Sakko zusammenlegen und wegschließen läßt, bevor es in den Einsatz geht. Das Sakko, sowas wie die Dienstkleidung seines vorherigen Berufsstandes, ist Metapher für diese tradierten Mittel.
Jene, die diese Zustände zulassen, dürfen nicht denken, nur weil Mexiko weit weg ist, hätte das ja nichts mit der eigenen Realität zu tun. Denkste. Nehmt den Film als Anschauungsmaterial, wo sich die Dinge hin entwickeln werden, wenn im wesentlichen nichts getan wird, als auf die vermeintlich unverrückbare Gesetzeslage hinzuweisen.
Im Einsatzteam stehen sich die idealistische FBI-Agentin und der abgeklärte Söldner gegenüber. Von der Spannung zwischen ihren Überzeugungen lebt der Film. Sein eindringliches Schlußwort: Träum Deinen Traum von der Rechtsstaatlichkeit irgendwo, aber sobald Du unter Wölfe kommst, wirst Du nicht überleben. Und das hier, das ist längst das Land der Wölfe.
Härter
Das Auge (340), 08.11.2015
Wenn dies die Realität in Mexiko ist, dann gute Nacht. Das Ende ist nah. Krasser Film, nichts für zarte Gemüter. Die drei o. g. Darsteller sind alle Klasse. Was im Film an Drogenkriegs-Horror gezeigt wird, lässt einen nur noch fassungslos aus dem Kino wanken. Hier wird realer Wahnsinn gezeigt und alle, die dabei mitmischen sind Versehrte.
Mexikanischer Alltag
woelffchen (597), 12.10.2015
Das Szenario von „Sicario“ ein gut gelungenes Abbild des schrecklichen Alltags im Staate Mexiko, in dem es jährlich ca. 10 000 Tote im Drogenkrieg gibt. Es wird der Bereich eines Staates gezeigt, der von Drogenkartellen beherrscht wird, dessen Ordnungskräfte (Polizei etc.) oft in korrupte und mafiaähnliche Machenschaften verwickelt sind und dem es nicht gelingt, Recht und Ordnung herzustellen. In diesem überaus spannenden und lehrreichen Spielfilm wird ein kleiner Ausschnitt der Bemühungen verschiedener Kräfte (CIA, FBI, DEA u.a.) gezeigt, die bemüht sind, der Kriminalität Einhalt zu gebieten. Der Kampf gegen die Drogen scheint verloren, und doch lassen die Bemühungen speziell auf amerikanischer Seite nicht nach, den Drogennachschub zu unterbinden. Von diesem Kampf handelt der Film, der in der Form eines beeindruckenden Thrillers daherkommt und 121 spannende Minuten bietet.
Fazit: Sehenswert
Originalfassung
wilmots1506 (3), 07.10.2015
Hallo zusammen,
der Film hat ein gute Story und ist sehenswert.
Allerdings sollte man sich die OmU anschauen, da die Dialoge in der deutschen Fassung sehr schwach sind.
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24