Es gibt 597 Beiträge von woelffchen
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03.02.2016
Hier kann man Nachhilfe in Ökonomie bekommen – sogar in höherer Ökonomie, auch wenn man meint, sich da auszukennen. Man wird aber eines Besseren belehrt. Das kann aber nicht schaden. Der Film ist rasant, atemberaubend schnell – hat aber auch ein paar Verschnaufpausen ber die 130 Min. gehen schnell vorbei. Mit einem Staraufgebot an sympathischen Schauspielern wird man in die Finanzakrobatik der Wall Street eingeführt, in ihre bösen Machenschaften und auch zu ihren Helden. Ansehen lohnt sich allemal, jedoch sollte man vorher ein paar Kritiken zu diesem Film lesen, oder bei wikipedia nachsehen, was z.B. Leerverkäufe sind, damit man dem ökonomischen Gewurschtel einigermaßen folgen kann. Fazit: Sehenswert
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10.01.2016
Eigentlich ist der deutsche Titel eine schlechte Übersetzung. Es müsste richtig heißen: Der Wiederkehrer, denn der Held der Geschichte wird zunächst für tot erklärt und taucht dann im letzten Viertel dieser immerhin 153 Min. (gut 2 ½ Stdn (plus Werbung) im Kinosessel!) dauernden Saga aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts im Grenzgebiet USA / Kanada unerwartet wieder auf. Was gut ist an dem Film, der immerhin von keinem Geringeren als Alejandro González Iñárritu inszeniert wurde, also mit großen Erwartungen beflügelt daher kommt, sind die Kampf- oder neuhochdeutsch gesagt, die action-Szenen. Sie übertreffen in der Tat fast alles bisher auf der Leinwand Gezeigte. Keine Schnipselszenen, die einem völlig die Übersicht nehmen und irgendwie action vorgaukeln wollen es aber nicht können, weil sie nicht in einem Durchgang gefilmt worden sind, sondern lang anhaltende, chronologisch aufgebaute Kampfszenen, die sehr beeindruckend sind. Sowohl der Indianerüberfall am Anfang als auch der Kampf mit dem Grizzly als auch der finale Zweikampf am Ende und noch ein paar kleinere. Zwischendurch gibt es viele bildgewaltige Landschaften zu sehen; dann langsame, fließende Übergänge zwischen den Handlungssträngen, aber auch mehr als genug Verschnaufpausen, die sich dann mehr als nötig in die Länge ziehen und in denen man versuchen kann, etwas Indinanisch zu lernen. Der Held der Geschichte, Leonardo DiCaprio, muß viel stöhnen und ächzen ob seines brutalen Schicksals, von dem er sich – oh Wunder! – in dieser unwirtlichen Gegend bei Schnee und Eis von einer nahezu mehr als tödlichen Verletzung durch den besagten Grizzly, der aber dran glauben muß, erholt und sich dann auf einen Rachefeldzug begibt, der dann das finale Showdown einläutet. Zwischendurch gibt es auch noch was für’s Herz: DiCaprios Ehemalige war eine Indianerin und ihr gemeinsamer Sohn ist bei dem ganzen Hin und Her leider zu Tode gekommen. Wer also Filme von Iñárritu mag und auch Kampfszenen liebt, der ist hier gut bedient. Für die längeren Übergänge empfiehlt sich, genug Süßes mitzubringen, nicht nur um die Zeit zu verkürzen sondern auch um sich wieder neue Kraft für das nächste Kampfgetümmel zu verschaffen.
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03.01.2016
Jede Menge Frauen, ob alt, ob jung, verwandt oder nicht, glücklich oder nicht, sind hier über 2 Stunden lang zu betrachten. Es passiert eigentlich nichts Besonderes. Man nimmt nur Teil am täglichen Leben mit dem gewöhnlichen Allerlei. Eine, den normalen „Spielfilm“ auszeichnende Geschichte, mit einer gewissen Dramaturgie, die einen in eine andere Welt entführt, gibt es nicht. Es hört so auf, wie es angefangen hat – im täglichen Leben. Das kann auf die Dauer recht langweilig werden, denn 128 Minuten können sich ganz schön dehnen. Fazit: Eher langweilig als zu empfehlen.
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30.12.2015
Der Betrachter dieses Films ist m.E. überfordert, denn es gibt mehrere Handlungs- und Zeitebenen, die man sofort schnell einander zuordnen muß, um die ganze Geschichte zu verstehen. Beim ersten Mal scheint mir das, ohne vorherige Strukturierungskenntnisse zu haben, einigermaßen unmöglich zu sein. Der Film an sich ist handwerklich perfekt gemacht. Die Schauspieler (Mr. Holmes als ehemaliger ‚Gandalf’ aus dem ‚Herrn der Ringe’ brilliert), die Ausstattung (herrliche alte Autos), das Ambiente der Wohnungen, die Musik – alles perfekt. Nur – eben die Geschichte als verstehbares Medium, nicht griffig, zu zerfuselt, zu kompliziert als dass man sie auf Anhieb verstehen und ihr gradlinig folgen könnte. Eigentlich schade! Es hätte ein guter Streifen werden können.
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20.12.2015
Großartige Verfilmung des Patricia Highsmith-Romans durch Todd Haynes („Dem Himmel so fern“, 2002). So schön kann Kino sein - 118 Minuten lang! „T. Haynes macht aus dieser verbotenen Liebe kein plumpes Botschaftskino; die gesellschaftspolitische Komponente läuft gleichsam unaufdringlich nebenher. Er erzählt eine wunderbar inszenierte, emotional packende Liebesgeschichte, die zur bezaubernden Lovestory mit Klassikerqualitäten gerät.“ (biograph 12/2015). Fazit: Selbst ansehen und mitnehmen lassen.
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17.12.2015
Man sollte sich schon einigermaßen auskennen in der Star-Wars-Sage und sie lieben, wenn man sich die neueste Episode 136 Min. lang zu Gemüte führen möchte, denn erst dann kann man so richtig eintauchen in diese ungeheure Galaxis und die vielen Bezüge auf die vorangegangenen Episoden verstehen und genießen. Für den eher ahnungslosen und unbedarften Kinogänger ist die Fülle des Gezeigten eher erschlagend als ein wirklicher Genuß. Sehr viel, fast zuviel, passiert in einem teilweise fulminanten Tempo, so dass man kaum nachkommen kann. Alles ist technisch und drehbuchmäßig perfekt gemacht, und es gibt viel Technik und action, aber 136 Minuten können auch ganz schön lang werden. Wie gesagt: Ein Genuß für Fans und vielleicht ein Anfang für die, die es noch werden wollen.
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15.12.2015
Der Filmtitel kommt von einem Gedicht, welches das Mädchen am Ende des Films rezitiert. Eigentlich müsste der Film nur „Dheepan“ heißen, denn er beschreibt weitgehend den nun aktuellen Lebensabschnitt des Hauptdarstellers, eines Emigranten aus Sri Lanka, der als Asylbewerber in Paris gelandet ist. Dieser Dheepan war in Sri Lanka ein Freiheitskämpfer, ein tamilischer Separatist, der sich aber nach allgemeinen Misserfolgen von dem Freiheitskampf losgesagt hat. Zusammen mit einer jungen Frau und einem Mädchen, die sich alle nicht weiter kennen, geben sie sich als Familie aus, um in Frankreich politisches Asyl zu bekommen. Zunächst mäandert der Film so dahin. Er schildert die persönlichen Schwierigkeiten der kleinen „Familie“ und die Probleme bei der Einbürgerung. Erst im letzten Viertel nimmt der Film Fahrt auf und entwickelt sich mehr und mehr zu einem spannenden Thriller. Insgesamt ein sozialkritischer Film über die Situation der Flüchtlinge in der Banlieue, die zu einer gesetzlosen Zone geworden ist. Fazit: Sehenswert
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06.12.2015
Gott lebt! – und zwar mit Frau und seiner kleinen Tochter in Brüssel. So fängt der 105 Min. dauernde Film von Jaco van Dormael an und man kann sich auf was gefasst machen! Eine tiefgründige Tragikomödie beginnt ihren Lauf, die trotz aller Respektlosigkeit manche Probleme des Alltagschristentums auf den Punkt bringt. Was manchmal - oberflächlich betrachtet - als Blasphemie daherzukommen scheint, ist letztlich doch die intelligente und tiefgründige Umsetzung von Gedanken, die eher für als gegen das Christentum sprechen. Die meistens lächelnden Anspielungen auf das Neue Testament sind daher nicht bösartig ernst gemeint, sondern wohl durchdacht und oft von bezwingender Logik und Konsequenz. Fazit: Ansehen und selbst beurteilen.
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03.12.2015
So spannend kann Geschichte sein – spannender als so manch ausgedachter Krimi! – und das aus der jüngsten deutschen Vergangenheit. Steven Spielberg inszeniert meisterhaft, d.h. klassisch elegant eine Mischung aus Gerichtsdrama und Kalter-Krieg-Thriller, einen Film, der 142 Minuten nie langweilig wird. Die Handlung und die Charaktere: ein bewegendes Plädoyer für Prinzipientreue und Menschlichkeit. So interessant und unterhaltsam kann Kino sein. Fazit: Sehr sehenswert
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29.11.2015
Ein überwältigender Bildersturm, der meistens mehr aussagt als die geschliffenen Dialoge, die sich in philosophierender Art und Weise, angereichert durch Witz, Ironie und Sarkasmus über den Sinn des Lebens auslassen, ergeht über den Zuschauer, der sich ihm hingeben kann wie in einem Traum. „Seltsam distanziert und surreal muten all die menschlichen Interaktionen an, absurd der Blickwinkel, in dem die Eigenheiten und Handlungen der Charaktere eingefangen werden. Momente erhabener Schönheit weichen nicht selten humorvoller Skurrilität. Sorrentinos Abgesang auf den Prozeß des Alterns ist bildgewaltig und imposant.“ (N. Brohammer in biograph). Die Botschaft, die dieser Film vermittelt ist allerdings nur einseitig, da sie sich ausschließlich auf den Bereich der menschlichen Gefühle im Diesseits beschränkt, ohne auch nur einmal eine transzendente Perspektive des menschlichen Lebens im Jenseits zu erwähnen. Gleichwohl: Sehr sehenswert!
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