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Durch FSJ der Studentenflut und den Baustellen entfliehen?
Foto: Jon Witte

„Gestiegene Anzahl von Bewerbern“

26. September 2013

Ute Schäfer zu der Möglichkeit, nach dem Abitur einen Freiwilligendienst zu absolvieren – Thema 10/13 Arme Mater

trailer: In wieweit werden das Freiwillige Soziale Jahr und das Freiwillige Ökologische Jahr durch den doppelten Abiturjahrgang mehr nachgefragt? Kann das Land entsprechend viele weitere Stellen rechtzeitig schaffen?
Ute Schäfer: Zum Bildungsjahr 2013/14 hat der doppelte Abiturjahrgang insgesamt zu einer gestiegenen Zahl von Bewerbungen geführt. Der gestiegenen Nachfrage nach einem Freiwilligen Ökologischen Jahr ist das Land mit einer Verdoppelung der Plätze von 150 auf 300 begegnet. Auf die Schaffung von FSJ-Plätzen hat das Land keinen Einfluss, da die Bereitstellung dieser Plätze von den FSJ-Trägern verantwortet wird und nicht vom Land.

Ute Schäfer
Foto: Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW.​
Ute Schäfer (59) ist Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.

Besteht nicht die Gefahr, dass FSJ und FÖJ festangestellte Beschäftigungsverhältnisse verdrängen?
Nein. Die Freiwilligen dürfen keine regulären Arbeitskräfte ersetzen. Sie müssen im Sinne der Arbeitsmarktneutralität für zusätzliche Aufgaben eingesetzt werden.

Macht es Sinn, Freiwilligendienste der Länder und des Bundes miteinander konkurrieren zu lassen oder wäre nicht ein Freiwilligendienst sinnvoller?
Zwischen FSJ und FÖJ gibt es keine Konkurrenz. Beide Konzepte und Einsatzbereiche sind sehr unterschiedlich und die Motive der jungen Leute, sich im Bereich der Ökologie oder aber im Bereich sozialer Dienstleistungen zu engagieren, sind verschieden. Eine länderspezifische Ausgestaltung der Freiwilligendienste ist daher sinnvoll und sorgt auch dafür, dass regional passgenaue Angebote entwickelt werden.

Wie werden soziale und ökologische Institutionen mit dem wieder zu erwartenden Rückgang in den dann folgenden Jahren umgehen können?
Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage in den nächsten Jahren für eine Besetzung der Stellen ausreicht.

Welche Perspektive sehen Sie überhaupt für die Freiwilligentätigkeit junger Menschen?
Ein großer Teil der Schulabgängerinnen und Schulabgänger sieht in den Freiwilligendiensten eine hilfreiche Möglichkeit der Orientierung und der Persönlichkeitsentwicklung. Die Freiwilligendienste bringen für den Übergang von der Schule in den Beruf enorme Vorteile. Ich glaube, dass gerade die Verkürzung der Schulzeit dazu führt, dass für viel mehr junge Männer und Frauen ein Freiwilligendienst ein sehr attraktives Angebot darstellt.

Interview: Lutz Debus

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