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Bald ein Bild mit Seltenheitswert: einsame Studentin auf weiter Flur
Foto: Mira Moroz

„Nicht entmutigen lassen“

26. September 2013

Jens Wylkop über die Situation an der Ruhr-Universität Bochum – Thema 10/13 Arme Mater

trailer: Herr Wylkop, platzt ab dem kommenden Semester die Ruhruniversität aus allen Nähten?
Jens Wylkop: Nein, das wird sie nicht tun. Wir haben die Zahl der Studienplätze um insgesamt 4.500 erhöht. Mit dem Wissenschaftsministerium gibt es eine Verabredung, wie viele zusätzliche Studienplätze wir einrichten. Dafür gibt es auch entsprechende finanzielle Unterstützung. Diese ist für dieses und das nächste Jahr gewährleistet. Für uns ganz drängend ist die Frage, wie es 2015 besonders in Hinblick auf die Master-Studiengänge weitergeht. Nicht alle Studierenden werden nach drei Jahren ihr Studium beenden.

Professoren fallen ja nicht vom Himmel. Haben Sie für die Erweiterung eigentlich genug Dozenten?

Jens Wylkop
Foto: RUB, Nelle
Jens Wylkop (41) ist Pressereferent an der Ruhr-Universität Bochum

Wir haben sogenannte Zwillingsprofessuren eingerichtet, haben Berufungen vorgezogen und so arbeiten alte und junge Professoren gemeinsam.

Die baulichen Probleme sind gelöst?
Auf dem Campus entsteht gerade eine neue Mensa. Die Kapazitäten der Studentenwohnheime wurden erweitert. Wir haben ein neues Mobilitätskonzept entwickelt, damit z.B. die U-Bahn nicht überlastet wird. Außerdem haben wir neue Fahrrad-Leihstationen auf dem Campus.

Die Ruhruniversität wird sich also die nächsten Jahre aufplustern. Was geschieht, wenn der doppelte Jahrgang fertig studiert hat?
Prognosen rechnen damit, dass nach der Bugwelle der doppelten Abiturjahrgänge die Nachfrage konstant bleiben wird. Schon in den vergangenen Jahren zeichnete sich der Trend ab, dass immer mehr junge Menschen studieren.

Sind eigentlich alle Unis im Land von dem doppelten Abi-Jahrgang gleichmäßig betroffen?
Im Ruhrgebiet ist im Gegensatz zu Düsseldorf, Münster und Aachen der Wohnungsmarkt relativ entspannt. Wir haben viele Pendler, die in anderen Städten wohnen. Auch gibt es hier eher bezahlbaren Wohnraum.

Die Studierenden sind nun alle ein Jahr jünger. Ist das Studium für 17-jährige keine Überforderung?
Seit über zehn Jahren machen wir gute Erfahrungen mit dem Projekt „Schüleruni Bochum“. Angehende Abiturienten können während der Schulzeit bei uns schon studieren. Diese jungen Menschen sind sehr motiviert und schreiben manchmal sogar bessere Klausuren als die normalen Studierenden.

Was raten Sie jungen Menschen, die in diesem Jahr keinen Studienplatz bekommen?
Sie sollen sich nicht entmutigen lassen, sondern sich bei der nächsten Möglichkeit wieder bewerben. Die Wartezeit sollte natürlich sinnvoll genutzt werden.

Interview: Lutz Debus

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