Immer wieder ... montags geht es rund im Dortmunder Spiegelzelt, das nun am Steinernen Turm in der Nähe der U-Bahn-Station Westfalenhalle aufgebaut wurde, um bis Mitte Oktober das „RuhrHOCHdeutsch“-Festival zu präsentieren. Ende Juni gestartet dürfen wir uns auf einen abwechslungsreichen Sommer freuen, einen, in dem es was zu lachen, zu griemeln und zu genießen gibt. Das vom Theater Fletch Bizzel zusammengestellte Programm hat für jeden Geschmack etwas: An jedem Montag, den der Gott des Ruhrgebiets werden lässt, bekommen seine Lieblings-Erdenbewohner Currywürste, Pommes und Bier serviert (für Auswärtige gibt es Grünfutter). Für geistige Nahrung sorgen zum Auftakt der Woche so kluge Querköpfe wie der aus Bielefeld kommende Marokkaner Abdelkarim (am 1.7.), der Ghostwriter Thomas Koch, dessen Rezensionen nie erschienener Bücher satirische Leckerbissen sind (am 8.7.), die hinreißende Kölner Kabarettistin und Sängerin Ruth Schiffer (am 15.7.), der unwiderstehliche Geschichtenerzähler und Poetry Slammer Torsten Sträter (am 22.7.) und der scharfsinnige Medienkritiker Ludger K. (am 29.7.).
Immer wieder ... dienstags lacht der Bauch mit – und zwar beim Genuss eines Fünf-Gänge-Menüs, das „Tante Amanda“ und ihr Küchenchef „Bubi“ Leuthold zubereiten. Als Ergänzung sorgen Siegfried & Roy, die Vorortkomiker aus Hörde, und Franziska Mense-Moritz in Begleitung von Hans Wanning in einem nur für die drei Akteure nachvollziehbaren Rhythmus für optische Abwechslung.
Immer wieder ... mittwochs präsentiert Lioba Albus alias Mia Mittelkötter so bodenständige Gäste wie Günna, das Urgestein der Dortmunder Kabarettwelt (am 3.7.), Biggi Wanninger & Anne Rixmann, die beiden aus Köln angereisten Herzstücke der „Stunksitzung“ (am 10.7.), Herr Fröhlich, der nicht nur die Arschgeige zu spielen versteht wie kaum ein Zweiter, sondern sich mit seinem ganzen Körper in die weibliche Waagschale wirft (am 24.7.), und die begnadete Merkel-Parodistin Maria Grund-Scholer (am 31.7.).
Immer wieder ... donnerstachs lädt Bruno „Günna“ Knust mit seiner Hartz-Vegas-Segers-Band in seine Show, in deren Verlauf Ruhrpott-Hits erklingen, Geschichten aus dem Stegreif erzählt werden und das Publikum mit Improvisationen bestens unterhalten wird.
Das Wochenende inklusive Freitagabend wiederum gehört den kabarettistischen Solisten und Eigengewächsen wie Jochen Malmsheimer, der mit seinem Programm „Ermpftschnuggn trødå!“ – hinterm Staunen kauert die Frappanz“ einen ganz großen Wurf getan hat, und zwar in alle möglichen sprachlich austarierten Richtungen (am 6. und 7.7.).
Ein weiterer ausgefuchster Kopf unter den Wortschatzmeistern der Republik im Allgemeinen und des Ruhrgebietes im Besonderen steht mit Fritz Eckenga am darauffolgenden Freitag und Samstag (12. und 13.7.) auf der Bühne des Spiegelzelts. „Alle Zeitfenster auf Kippe“ heißt sein Rundumschlag auf Mode-Erscheinungen, mit denen unsere schöne neue Medienwelt aufwartet. Sei es die Frage, ob er sich in Ehec-Kenga umbenennen soll, ein Nachruf auf die schönen Tage, Gedanken zur Hirnschmelze und Triebkopfstörungen – der Mann bringt es immer wieder fertig, seinen Zuhörern ein gutes Gefühl zu vermitteln. Das wiederum mündet regelmäßig in aufbrausenden Applaus.
Aus dem fernen Bayern kommt (am 14.7.) „Fonsi“, der Kassenmann von Schloss Neuschwanstein. Der Mann mit der blauen Mütze und der schwarzen Aktentasche bringt als Klugscheißer vom Dienst südliches Lebensgefühl in die Region, ein chronisch Unzufriedener, der sich dank seiner Tätigkeit mit den Unzulänglichkeiten der Menschen auskennt.
Dass Frank Goosen mit von der Partie ist (am 19., 20. und 21.7.), um unter dem schönen Titel „Heimat, Fußball, Rockmusik – ein bisschen was vom Besten“ eine bunte Mischung bewährter Stücke über die wirklich wichtigen Dinge im Leben eines Bochumers an den Mann (und die Frau) zu bringen, zählt zweifelsohne zu den Höhepunkten des Festivals – meint jedenfalls Ihre stets über Tage lebende
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