Es gibt natürlich unzählige Gründe, warum eine Ruhrmetropole wie Essen 2017 zur Grünen Hauptstadt Europas gewählt wird. Wir wollen sie auch nicht mehr alle aufzählen, denn im Weltkulturerbe Zollverein gleich neben dem sozialen Brennpunkt Katernberg verwandelt sich eine ganze Halle 5 dafür in eine begehbare Park- und Seenlandschaft und zeigt, was in 150 Jahren grüner Stadtgeschichte alles möglich war und ist. Einst war Essen ein Zentrum der deutschen Schwer- und Montanindustrie. Einst war sie die Kruppsche Waffenschmiede für den Zweiten Weltkrieg und im Laufe dieser Entwicklung wurde die Umwelt in kaum vorstellbarer Form zerstört.
Aber das ist Geschichte. Der Himmel ist wieder blau und die Spur durch die Stadt ist längst grün.
Ein ganz großer Event im Rahmen der Grünen Hauptstadt Europas wird auch eine Erinnerung an Essen als Kulturhauptstadt 2010 (nicht vergessen: für das Ruhrgebiet) sein. Am 2. Juli wird ein Teil des Essener Innenstadtrings für den Verkehr gesperrt und für BürgerInnen freigegeben und alle gemeinsam können Halbzeit feiern, denn um 12 Uhr mittags ist genau die Hälfte des Jahres vorbei und es beginnt die Produktion der Weihnachtsmänner (Scherz?). Dafür können sich die BürgerInnen selbst einbringen und grillen, Musik machen, ihren Verein promoten oder einfach nur Kaffee und Kuchen verschenken, wie einst auf der gesperrten A40. Dafür wird von der Hachestraße bis zum Viehofer Platz gesperrt. Auf 5,4 Kilometer Länge zwischen 11 und 17 Uhr gehört sie dann den BürgerInnen und man darf gespannt sein, was die sich zur Grünen Hauptstadt Europas einfallen lassen.
Im Projektbüro hat man allerdings klare Vorstellungen: „Die Aktion muss etwas mit Bewegung zu tun haben, körperlich oder auch im Kopf“, sagt Sprecherin Christina Waimann. Kosten darf es nix, verdienen darf man nix, dafür stellt das Projektbüro Logistik und den ein oder anderen Träger zur Verfügung. Voll werden könnte es allemal. Zur Eröffnung der Grünen Stadt kamen immerhin 35.000 Menschen, soviele waren im Stadion bei Schwarz-Weiß oder Rot-Weiss Essen in diesem Jahrtausend jedenfalls nie.
Tag der Bewegung | 2.7. | Essener Innenstadtring | 0201 888 23 01
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