Es ist ja nicht so, als ob Shakespeare in NRW vom Himmel gefallen wäre und in Neuss ein Theater gegründet hätte. Obwohl – ein Vierteljahrhundert schon steht der Londoner Globe in der Stadt am linken Niederrhein, über eine Viertelmillion Zuschauer haben schon dringesessen. Zum 400. Todestag des Meisters wird ihm auf der ganzen Welt gehuldigt. In Neuss wird er von15 Compagnien aus England, Frankreich, Deutschland in 43 Veranstaltungen gespielt.„Shakespeare and beyond“lautet das Motto und neben den traditionellen Stücken gibt es auch Varieté und drum herum oder „darüber hinaus“.
Möglich machte diese „Weiterentwicklung“ Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU). Der Ex-NRW-Kulturstaatsminister war damals Neusser Kulturdezernent und schnappte sich den leer stehenden, maßstabgerechten Nachbau in Rheda-Wiedenbrück. So teilen Neuss und Shakespeare eine gemeinsame Geschichte.
Was ist vom Meister noch übrig? Viel, selbst die Kleinsten können an seinem Universum teilhaben bei „Der Sturm oder die Insel der zauberhaften Wesen“. Das Seifenblasen Figurentheater kürzt auf die wesentlichen Handlungsstränge, der Kern des Shakespeare‘schen Schauspiels bleibt in der Uraufführung aber erhalten. Auch die Klassiker kommen nicht zu kurz. Drei deutsche Produktionen „Wie es euch gefällt“ von derBremer Shakespeare Company, „Zwei Herren aus Verona“ (Schauspielschulinszenierung aus Berlin), und „Richard III.“ vom RLT Neuss, eine französische Inszenierung vom „Kaufmann von Venedig“ und drei englische Originale („Julius Caesar“, „Hamlet“, „All‘s Well That Ends Well“) runden das gewohnt professionelle Programm ab. Nicht vergessen: Fragen Sie nach einem Picknickkorb. Im Globe des elisabethanischen London waren, anders als in heutigen Stadttheatern, Speis und Trank auch als Beifallsgeschosse beliebt.
Shakespeare Festival im Globe Neuss | 27.5.-25.6. | www.shakespeare-festival.de
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Im Kreise eines Theatergotts
Neuss: Shakespeare Festival im Globe – Prolog 05/23
Ganz ohne Hamlet
29. Shakespeare Festival in Neuss – das Besondere 05/19
Ein Geist namens Diana
Das 28. Shakespeare Festival in Neuss – das Besondere 05/18
Der Kampf geht weiter
„8. März – Ein Minifestival“ am Theater Oberhausen – das Besondere 03/18
Wie viel Grün bleibt vom Grün?
Diskussionsrunde in Essen – das Besondere 01/18
Rote Ruhr
„Revolutionary Leftovers“ in Mülheim – das Besondere 01/18
Percussion für die Götter
Percussion Summit in Bochum – das Besondere 01/18
Blues mit einem Schuss Heroin
„E-Mex meets Jazz“ im Museum Folkwang – das Besondere 12/17
Unter der Kuppel ist es dunkel
Drei ??? im Bochumer Planetarium – das Besondere 11/17
Erweiterte Strahlkraft
Kunstmonat von fadbk und HBK in Essen – das Besondere 09/17
Lesen lassen
Das literarische Westfalen beim Festival hier! – das Besondere 08/17
Ein Tag Utopie
KulturTrasse 2017 in Wuppertal – das Besondere 08/17
Licht in der Finsternis
„Brems:::Kraft“ in Köln und Mülheim a.d. Ruhr – Theater Ruhr 01/25
Wenn KI choreografiert
„Human in the loop“ am Düsseldorfer Tanzhaus NRW – Tanz an der Ruhr 01/25
„Ich war begeistert von ihren Klangwelten“
Regisseurin Anna-Sophie Mahler über Missy Mazzolis „The Listeners“ in Essen – Premiere 01/25
Wenn die Worte fehlen
„Null Zucker“ am Theater Dortmund – Prolog 01/25
Ein zeitloser Albtraum
Franz Kafkas „Der Prozess“ im Bochumer Prinz Regent Theater – Prolog 12/24
„Vergangenheit in die Zukunft übertragen“
Regisseur Benjamin Abel Meirhaeghe über „Give up die alten Geister“ in Bochum – Premiere 12/24
Die Grenzen der Bewegung
„Danses Vagabondes“ von Louise Lecavalier in Düsseldorf – Tanz an der Ruhr 12/24
Stimme gegen das Patriarchat
„Tabak“ am Essener Grillo-Theater – Prolog 11/24
Freigelegte Urinstinkte
„Exposure“ auf PACT Zollverein in Essen – Prolog 11/24
Krieg und Identität
„Kim“ auf PACT Zollverein in Essen – Tanz an der Ruhr 11/24
„Ich glaube, Menschen sind alle Schwindelnde“
Regisseurin Shari Asha Crosson über „Schwindel“ am Theater Dortmund – Premiere 11/24
Liebe ist immer für alle da
„Same Love“ am Theater Gütersloh – Prolog 11/24
Bollwerk für die Fantasie
Weihnachtstheater zwischen Rhein und Wupper – Prolog 10/24