Eines meint der Untertitel bestimmt nicht: Die Ausstellung von 13 künstlerischen Positionen ist gerade kein lokales Ereignis. „Kunst aus Düsseldorf“ ist lediglich eine geografische Angabe, die aber auf die Ausbildung der KünstlerInnen und ein damit verbundenes Dilemma hinweist. Die meisten der Künstler haben an der Kunstakademie Düsseldorf studiert und weil die Mehrzahl der hier Studierenden anschließend in der Landeshauptstadt bleibt, wird zu viel an großartiger Kunst zu wenig gezeigt. Oder immerhin doch: In den Insiderkreisen der Kunstszene spricht man von diesen Künstlern und weiß ihre Werke in Off-Räumen ausfindig zu machen. Zu den Verdiensten des Kunsthallen-Leiters Gregor Jansen gehört schon seit Jahren, auf autonome Positionen aufmerksam zu machen und sie in verschiedene Kontexte einzubinden. Nun stellt er sie ausgiebig vor.
Erfreulich ist, dass Malerei und Bildhauerei sich dabei gleichberechtigt neben den Neuen Medien halten. Die Künstler bewegen sich sämtlich schon länger im Kunstgeschehen, einige haben sehr prominent oder regelmäßig ausgestellt, bei anderen würde man sich das wünschen – bei Bettina C. Grüger, Heinz Hausmann und Joseph Sappler etwa. Sehr viele der Arbeiten handeln vom Alltag und dem Zurechtfinden im urbanen Leben, um Mysterien geht es eher selten. Eine Wiederentdeckung mit seinen aktuellen plastischen Arbeiten ist Michel Sauer, ein riesiges Vergnügen sind nach wie vor die kinetischen Skulpturen von Andreas Fischer, und dass Gabriele Horndasch virtuos mit Sprache arbeitet, erkennt man nun erst recht. „d-polytop“ überrascht und erfreut zugleich.
d-polytop. Kunst aus Düsseldorf | bis 28.4. | Kunsthalle Düsseldorf | 0211 899 62 43
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