Für das Ruhrgebiet ist es an sich nichts Neues, dass sich hin und wieder ganze Busladungen an Stars dorthin verirren – immerhin findet schon seit etlichen Jahren in Bottrop regelmäßig das „Weekend of Horrors“ statt, bei dem man den Größen der blutigsten Genrestreifen mal persönlich die Hand schütteln, für Fotos posieren oder sich Autogramme geben lassen kann. Ein ganz ähnliches Konzept verfolgen die Veranstalter der „Movie Days“, die mit ihren alljährlichen Conventions jedoch nicht immer am gleichen Ort gastieren, sondern quer durch die Lande ziehen. 2012 verschlug es sie nun nach Mülheim an der Ruhr, wo die eventerprobte Stadthalle an zwei Tagen Orks, Aliens, Sturmtruppen und so manchen Star der großen Leinwand empfangen sollte.
Im Gegensatz zum „Weekend of Horrors“ hat man sich thematisch nicht so eng gefasst, sondern alle möglichen Genres abgedeckt und dazu Gäste eingeladen und Aktionen auf die Beine gestellt. Ein Äquivalent für diejenigen, die es trotzdem lieber gruselig bis splattrig haben, stellte der Sonderbereich „The Dark Zone“ dar, in dem man auf „Freitag, der 13.“-Veteran Kane Hodder, „30 Days of Night“-Nymphe Megan Franich oder den Dario-Argento-Komponisten Claudio Simonetti treffen konnte. Im Vergleich zu den restlichen Ausstellungsräumen nahm der Horror-Bereich hier aber eher einen geringeren Stellenwert ein.
Im Hauptsaal konnte man sich stundenlang durch die Angebote der zahlreich vertretenen Händler wühlen, die neben DVDs und BluRays auch seltene Sammelfiguren, Comics und Gemälde zum Verkauf anboten. Direkt daneben gaben sich weitere Topstars ein munteres Stelldichein. Yftach Katzur, der von 1978 bis 1988 in acht „Eis am Stiel“-Filmen an der Seite von Jonathan Sagall und Zachi Noy für schlüpfrige Lacher sorgte, saß direkt neben „Baywatch“-Beauty Erika Eleniak, Martial-Arts-Legende Al Leong („Lethal Weapon“, „Action Jackson“, „The Scorpion King“) und dem sicherlich umlagertsten Star der Veranstaltung, dem mittlerweile 76jährigen Dave Prowse. Das Gesicht des ehemaligen Bodybuilders und Kampftrainers dürfte vielen gar nicht so geläufig sein, denn seine bekannteste Rolle spielte er unter dem schwarzen Helm des sinistren Darth Vader in den ersten drei „Star Wars“-Filmen aus der Schmiede von George Lucas. Trotz Gehproblemen nach einer jüngst überstandenen Hüftoperation war der große Mime bester Laune, plauderte mit seinen Fans über seine Zeit in Hollywood oder signierte seine Autobiografie „Straight From the Force’s Mouth“.
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