Bei Anruf Mord
USA 1954, Laufzeit: 106 Min., FSK 16
Regie: Alfred Hitchcock
Darsteller: Grace Kelly, Ray Milland, Robert Cummings, Anthony Dawson, John Williams
Der Star ist das Drehbuch
Matt513 (266), 21.04.2013
Der Teufel im Detail ist der Schlüssel zum Gelingen dieses sehr raffiniert ausgetüftelten Kammerspiels. Hitchcock weicht vom sonst bekannten Schema ab. Anstelle lange auf die Folter gespannt zu werden, ist man nach 20 Minuten komplett eingeweiht, wie auf einer Landkarte hat man alles im Blick. Ein böser Strippenzieher läßt seine Mitmenschen wie an Schnüren tanzen. Ist das spannend? Ja, sehr. Der Reiz besteht darin, daß der Zuschauer insgeheim annimmt, daß das Gute doch eigentlich obsiegen sollte, das gesponnene Netz jedoch dicht und stabil ist. Innerhalb von 106 Minuten muß ein Weg hindurch gefunden sein. Dabei ist fast jedes Mittel recht ;).
Eine Bemerkung noch zur weiblichen Hauptrolle: Zunächst mal ist diese in bester Hitchcock-Manier besetzt; die attraktive, zunächst integere Wasserstoffblonde wird in einen tiefen Zwiespalt hineingezogen und gerät so in eine emotionale Zwangslage. Bemerkenswert fand ich dann, wie das Verhältnis der wohlhabenden Margot zu ihrem Mann dargestellt wird. Obwohl eigentlich in einer starken Position, da sie für das finanzielle Auskommen der Ehe sorgt, läßt sie sich vorführen und allzu leicht manipulieren.
Man könnte dies dem Zeitgeschmack zurechnen. Aber da es so auffällig ist, wie unvorteilhaft Margot dargestellt wird, könnte es auch Ausdruck von Hitchcocks Verhältnis zu seinen Darstellerinnen sein, welches als häufig problematisch galt.
@Kinokeule: Die ?merkwürdigen? Kameraeinstellungen sind dem Umstand geschuldet, daß der Film als 3D-Produktion realisiert wurde, welche kurz nach Kinostart jedoch von einer vollwertigen 2D-Version abgelöst wurde.
Schlüsselerlebnisse
Kinokeule (541), 29.12.2006
Dieser Film lebt einfach von seiner spannenden Geschichte. Außer ein paar ?merkwürdigen? Kameraeinstellungen ist er sehr reduziert gedreht. Kein Schnicki-Schnacki, sondern einfach auf den Sog der Story trauend, funktioniert der Streifen auch heute noch tadellos. Bestechend sind allerdings die eleganten Kostüme. Zur Weihnachtszeit genau das richtige für einen wohlig, schaurigen Nostalgieabend vorm Fernseher (5 Sterne).
Opferbereit gegen das System
Dokumentarfilm „Algier – Hauptstadt der Revolutionäre“ im Essener KWI – Film 02/25
Früher war mehr Kino
Führung durch die Essener Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ für trailer-Leser:innen
Aus unterschiedlichen Galaxien
Im Februar starten Biopics über Bob Dylan und Maria Callas – Vorspann 02/25
Ungeschönt aufs Leben blicken
32. blicke-Filmfestival in Bochums Endstation Kino – Film 01/25
Maria
Start: 6.2.2025
Mutiny in Heaven – Nick Caves frühe Jahre
Start: 6.2.2025
Pfau – Bin ich echt?
Start: 20.2.2025
Heldin
Start: 27.2.2025
Like A Complete Unknown
Start: 27.2.2025
Bolero
Start: 6.3.2025
Das kostbarste aller Güter
Start: 6.3.2025
Flow
Start: 6.3.2025
Mickey 17
Start: 6.3.2025
Köln 75
Start: 13.3.2025
Das Licht
Start: 20.3.2025
The End
Start: 27.3.2025
Quiet Life
Start: 24.4.2025
Volveréis – Ein fast klassischer Liebesfilm
Start: 1.5.2025
Zwischen Helden- und Glückssuche
Die Kinotrends des Jahres – Vorspann 01/25
Schund und Vergnügen
„Guilty Christmas Pleasures: Weihnachtsfilme“ im Filmstudio Glückauf Essen – Foyer 12/24
„Das Ruhrgebietspublikum ist ehrlich und dankbar“
Oliver Flothkötter über „Glückauf – Film ab!“ und Kino im Ruhrgebiet – Interview 12/24
Besuchen Sie Europa
Die Studie Made in Europe und ihre Folgen – Vorspann 12/24
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24