Deep Blue
Großbritannien, Deutschland 2003, Laufzeit: 90 Min., FSK 0
Regie: Alastair Fothergill, Andy Byatt, Martha Holmes
Darsteller: Sprecher: Michael Gambon (OV)
"Deep Blue" zeigt die Ozeane der Welt und ihre An- und Bewohner. Von unten und von oben. Dazu gibt es ganz viel symphonische Musik und ganz wenig Kommentar. Spektakuläre Naturaufnahmen aus den großen Meeren dieses PlanetenWir sind aus dem Meer. Vielleicht heißt deswegen der "Zustand körperlicher Weitung während der Meditation" ozeanisch. Nicht selten beschwören die Bilder von »Deep Blue´ dieses Gefühl und lassen das eigene Menschenleben winzig klein erscheinen. Manch einer findet das beruhigend und hängt sich einen Delfin um den Hals. Das neue Totemtier unserer Gesellschaft spielt in "Deep Blue" natürlich eine Hauptrolle. Die Macher der Fernsehserie »Blue Planet´ schufen mit verhältnismäßig kleinem Budget einen Naturfilm, der Vergleiche mit den großen Vorbildern des Genres nicht zu scheuen braucht. Unterwasseraufnahmen erfordern neben Geduld, der Paradeeigenschaft eines Tierfilmers, eine unmittelbare Nähe zum Objekt. Und das gestaltet sich bei Weißspitzenhaien auf der Jagd im Korallenriffrevier nicht immer einfach. Musik ersetzt den belehrenden Kommentar der Fernsehserie: Der Filmkomponist George Fenton komponierte in traditioneller Kino-Manier Musik auf die Bilder, die Berliner Philharmoniker spielten diese ein. Zum ersten Mal in ihrer 130jährigen Geschichte, und hier ist es des guten Willens ein wenig zuviel. Die in ihrem Pathos nicht wirklich jugendfreie Musik ergeht sich in voluminösen Tutti, wenn ein junger Orca eine frisch erlegte Seerobbe freudig durch die Lüfte schmeißt. Da war die Musik von Eric Serra zu Luc Bessons "Atlantis" um einiges subtiler.Nichtsdestotrotz: Wer wissen will, wie Eisbären beim Schwimmen von unten aussehen, was auf dem Grund des Mariannen-Graben noch leuchtet, oder wer einen melancholischen Stich in der Brust beim Betrachten einer Kellerassel in Anbetracht unserer Stammesgeschichte verspürt, der ist hier genau richtig aufgehoben. 30 Filmteams, 3.000 Drehtage, über 200 Drehorte auf fünf Kontinenten, um die 7.000 Stunden Filmmaterial und fünf Jahre Arbeit. Die Natural History Unit der BBC leisten Spektakuläres. Und das auch noch "ökologisch korrekt". Wer das Leben liebt, liebt auch »Deep Blue´.
(Götz Leineweber)
Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24