Girl Interrupted - Durchgeknallt
USA 1999, Laufzeit: 127 Min., FSK 12
Regie: James Mangold
Darsteller: Winona Ryder, Angelina Jolie, Clea DuVall, Brittany Murphy, Elisabeth Moss, Jared Leto, Jeffrey Tambor, Vanessa Redgrave, Whoopi Goldberg
Susanna Kaysen (Winona Ryder) ist 17 und sie weiß nicht mehr, wohin sie gehen könnte. Mit dem College-Abschluß in der Tasche glaubt sie nicht, den Weg, den ihre Klassenkameraden einschlagen, gehen zu können. Sie verfällt von anfänglicher Melancholie und Desorientierung, die für Menschen ihres Alters durchaus normal sind, in eine tiefe Depression und begeht den Fehler Aspirin mit Wodka zu nehmen, was von ihrer Umwelt als Selbstmord gedeutet wird.Wir schreiben das Jahr 1967, wir befinden uns im konservativen Nordwesten der USA. Der "Summer of Love" wird nur durch den Fernseher und mit jeder Menge Misstrauen aufgenommen. Susannas Eltern, durch dieses Klima zusätzlich verunsichert, glauben einzig ihre Einweisung in eine geschlossene Anstalt wird sie wieder auf den rechten Weg bringen.Im Claymoore Hospital trifft sie auf eine Reihe von Mädchen, die alle "wirkliche" Probleme haben: Polly (Elisabeth Moss), die sich selber mit Benzin übergossen hat, die von einem Ordnungswahn bessene Daisy (Brittany Murphy), die pathologische Lügnerin Gerogina (Clea DuVall) und schließlich die Soziopathin Lisa (Golden Globe- und Oscar-Preisträgerin Angelina Jolie). Nach Höhen und Tiefen, auf und ab begibt sich Susanna schließlich mit Hilfe der Chefpsychaterin Dr. Wick (Vanessa Redgrave) auf den Weg zu sich selbst.Vorlage für den Film ist die wahre Geschichte der Autorin Susanna Kaysen, die ihre eigenen Erlebnisse in Claymoore 1993 in einem Buch verarbeitet hat. Winona Ryder bekam das Buch von ihrem Vater geschenkt, nachdem sie Anfang der 90er Jahre selber für eine kurze Zeit in einer psychiatrischen Klinik, dort aber nach einer Woche wieder gegangen ist. Als sie "Gril, Interrupted" gelesen hatte, setzte sie alles daran, diesen Film zu realisieren, was schließlich (Hollywoods Mühlen mahlen langsam) sechs Jahre lang gedauert hat. Doch was länge währt wird endlich gut. Nachdem James mangold für das Projekt nicht nur als Regisseur sondern auch als Drehbuchautor gewonnen werden konnte, kam der Stein endlich ins Rollen.Ryder, die auch als ausführende Produzentin fungiert, hatte seinen ersten Film "Heavy" gesehen und war davon begeistert. Mangold seinerseits war hocherfreut nach seinem zweiten Film "Copland", einem "Männerfilm", nun als drittes einen Film mit und über Frauen zu machen.Und das Resultat überzeugt: Winona Ryder ist so intensiv und überzeugend wie schon lange nicht mehr. Und Angelina Jolie? Als Zuschauer sitzt man dort, im dunklen Kino, und ihre Energie berührt dich selbst in der letzten Reihe. Dennoch handelt es sich nicht um den typischen Fall exzellente Nebendarstellerin stiehlt der Hauptdarstellerin die Schau. Keineswegs - und daran erkennt man den wirlich guten Regisseur. Ryder sagte in einem Interview, sie würde gerne wieder einmal mit Jolie spielen, in dem sie wirklich gute Freundinnen spielen, damit sie sich besser kennenlernen können. Hoffentlich führt dann auch Mangold wieder Regie.
(Axel Hill)
Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24