Im Tal von Elah
USA 2007, Laufzeit: 121 Min., FSK 12
Regie: Paul Haggis
Darsteller: Tommy Lee Jones, Susan Sarandon, Charlize Theron, Jason Patric, Jonathan Tucker, James Franco, Josh Brolin, Frances Fisher, Mehcad Brooks, Jake McLaughlin, Wes Chatham, Victor Wolf
wer den horror in sich ...
kopego (10), 08.12.2009
bisher noch nicht entdeckt hat, bekommt mit diesem film einen wunderbaren wegweiser geliefert.
A song for the deaf...
derf (26), 26.03.2008
Paul Haggis zweite Arbeit als Regisseur hat wohl eines der brisantesten Themen der jüngsten amerikanischen Geschichte aufgegriffen. Allein deswegen ist der Film schon sehenswert. Doch ist es wieder mal die unverkennbare Erzählweise, leise und eindringlich, welche einem die Trümmer des Irak-Krieges näher bringt. Nicht nur die Ruinen der zerbombten Häuser im Irak selbst, sondern viel mehr die gebrochenen Männer, die aus eben diesen zurückkehren...
Umso unverständlicher ist es, dass am Ende diese Ruhe und Eindringlichkeit von einem absolut pathetischen Lied durchbrochen wird und dadurch der Film irgendwo seine Konstanz verliert..
König David im Tal von Elah?
woelffchen (597), 17.03.2008
In Anbetracht, was Paul Haggis bisher so zustande gebracht hat, und das war schon was, und der sich daraus ergebenden Erwartungshaltung, ist diese Produktion leider eine - wenn auch nicht übermäßig schwer wiegende - Enttäuschung.
Kein schlechter Film, nein, wirklich nicht, aber ihm fehlt neben der Routine, mit der er gemacht ist, die deutlich und klar zu interpretierende, exakte Handschrift, die den roten Faden des Handlungsablaufs sofort erkennen läßt. ( Man denke an "There will be blood", "No country for old men" oder "Michael Clayton", um nur einige Produktionen der letzten Zeit zu nennen).
Hier in Elah wird der Zuschauer z.B. lange im Unklaren gelassen, wo sich das Ganze eigentlich abspielt - Irak oder/und USA - und worum es im Kern eigentlich geht.
So nach und nach schält sich aus der diffusen Story ein sichtbarer Kern heraus, der aber auch nicht grandlinig verfolgt wird. Darüber hinaus können sich die der Story zugeordneten Charaktere nicht angemessen zur Entfaltung bringen. Charlize Theron überzeugt als alleinerziehende Mutter und Polizistin überhaupt nicht. Tommy Lee Jones sieht auch oft nur traurig und gedankenverloren in die Kamera, und die vielen Videoschnipsel mögen zwar ein netter Gag sein, wirken aber auf die Dauer nur ermüdend.
Dem Film fehlt leider der zündende Funke, der auf den Zuschauer überspringen müßte, um ihn mit hineinzunehmen in die Tragweite und Tragik des ganzen Geschehens.
PS Als David im Tal von Elah gegen Goliath kämpfte, hatte er keine Angst vor ihm. Er wußte, daß er ihn besiegen würde. (1. Samuel, Kapitel 17)
Die durch die Hölle gehen
otello7788 (554), 07.03.2008
Wenn der Preis tatsächlich an den besten Film verliehen würde, wären die Oscars an diesen Film gegangen. Wahrscheinlich liegt es daran, daß "Im Tal von Elah" die Finger so tief in die Wunde legt, daß es zu sehr schmerzt.
Der Film verzichtet fast vollkommen auf (von mir befürchtete) Horrorbilder von Folterungen, Misshandlungen u.ä.. Wie schon in "L.A. crash" hat Paul Haggis eine Art zu erzählen, die perfekt im Timing und nie aufdringlich und vordergründig ist. Tommy Lee Jones spielt Hank, wie man es von ihm erwartet. Ein Ex-Sergeant, Militärerziehung durch und durch. Nur zu sehen, wie sich das Hotelzimmer von Hank vom akkurat und minutiös aufgeräumten Ort verändert, ist meisterlich.
Der Film kommt ganz ohne den Versuch aus, dem Zuschauer etwas plakativ oder pathetisch vermitteln zu wollen. Eine ganz große Leistung besteht darin, daß es hier keinen Helden gibt, aber auch keinen Bösen. Alle sind Opfer von einem Wahnsinn, der Menschen emotional zerstört und sie nach Ge(Miß-)brauch sich selber überlässt. Helden mit Steinschleudern entscheiden heute leider keine Kriege mehr, sondern pickelige, unreife Teenager mit Hi-Tech Sturmgewehren.
Alleine nur für das letzte Bild des Films kann mein Lob nicht groß genug sein. Seit Jahren der beste Film aus Amerika.
Bezeichnend für den Zustand des Landes ist dann, daß dieser Film zuerst kein Studio gefunden hat, sondern nur durch Clint Eastwoods Hilfe realisiert werden konnte.
Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24