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It's All About Love

It's All About Love
Dänemark 2002, Laufzeit: 104 Min.
Regie: Thomas Vinterberg
Darsteller: Joaquin Phoenix, Claire Danes, Douglas Henshall, Margo Martindale, Alun Armstrong, Mark Strong

"Man sagt, es trifft vor allem einsame, traurige Menschen. Oft sind es Kinder. Es geht direkt ins Herz und peng, stirbt man." So heißt es zu Beginn des Films, wo Menschen achtlos über herumliegende Leichen steigen. Leben, wirkliches Leben hat Vergangenheit, bestimmt den Menschen, bestimmt das Sein, und unterscheidet von einer Welt künstlicher Elemente, künstlicher Menschen. Ein Hauch von Sehnsucht nach solcher Freiheit und Klarheit liegt über diesem kühlen, schönen Film. Man erfährt, es habe in der Vergangenheit dieses Kontinents den Winter, den Sommer, unverwechselbare Personen und die einzige, unvergleichbare Liebe zwischen Individuen gegeben. Es gab offensichtlich damals so etwas wie eine Schwerkraft, die den Menschen auf diese Erde zwang, und es gab den Tod, der das Ende eines Lebens bedeutete. Und heute? Da gibt es als eine Art paradiesischer Vision das ferne Land Uganda; und es mehren sich die Zeichen einer Aufhebung aller bekannten Werte. In New York, der Stadt dieses Kosmos, ist der Tod allgegenwärtig. Er ist unfassbar, überfällt plötzlich Menschen und löscht sie aus. Man sagt, sie seien an ihren Gefühlen, ihrem Herzen, ihrer Einsamkeit erkrankt. In dieses New York kommt John (Joaquin Phoenix), um bei einer Zwischenlandung die letzten Formalitäten für die Scheidung von seiner Frau Elena (Claire Danes) zu regeln. Sie ist ein Eiskunstlaufstar, ständig unterwegs, ruhelos, zart, zerbrechlich, bewundert von unzähligen Fans. Doch sie wird rund um die Uhr bewacht, gefordert, dirigiert von ihrem geheimnisvollen Manager David (Alun Armstrong). In den Nachrichten erfährt man vom Eis und Schnee in Venedig und dem Hinweis, dass eine unerbittliche Kälte in einer der nächsten Nächte kommen werde. Und dann geschieht alles ganz plötzlich, es kommt anders als geplant, John und Elena werden nicht geschieden. Elena fühlt sich bedroht, klammert sich an John, flieht mit ihm. Sie werden verfolgt, gejagt von dem Clan, der die Geschäftsinteressen vertritt, der Macht ausübt, der vom Image dieser Frau, von der man längst Klone geschaffen hat, lebt. Denn dieser Star ist so wertvoll wie zerbrechlich und die Klone sind das nicht, deshalb muss das Original sterben. Thomas Vinterberg, der gemeinsam mit Lars von Trier die Dogma Filme entwickelt hat, überrascht nach so bedeutenden Filmen wie "Das Fest" und zuletzt einigen hervorragenden Kinderfilmproduktionen mit einem faszinierenden Melodram, das unsere nahe Zukunft vorwegnimmt und eine kalte, gefühllose Welt zeigt, in der es nur noch um Macht, Geld und Geschäft geht.

(Heiko R. Blum)

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