James Bond 007 - Casino Royale
USA 2006, Laufzeit: 145 Min., FSK 12
Regie: Martin Campbell
Darsteller: Daniel Craig, Dame Judi Dench, Mads Mikkelsen, Eva Green, Jeffrey Wright, Simon Abkarian, Ludger Pistor, Giancarlo Giannini, Ivana Milicevic, Jesper Christensen
>> www.sonypictures.com/homevideo/casinoroyale/index.html
Gelungener Neustart des unsterblichen Spions
Bestanden
"Casino Royale" von Michael Campbell
Erstmals nehmen sich die Bondmacher des Debüt-007-Romans von Ian Fleming an. Dabei nutzen sie die als Preqel angelegte Fortsetzung zugleich für eine Generalüberholung des Helden: Craig fängt als Bond in „Casino Royale“ quasi bei Null an, verdient sich also erst einmal die Doppel-Null, um anschließend mit der erlangten Lizenz zum Töten gegen den Waffenschieber Le Chiffre (Mads Mikkelsen) vorgehen zu können. Der steht im Dienst einer höheren Macht und bangt um sein Renommee, als ihn ein vereitelter Terroranschlag beinahe in den Bankrott treibt.
Auch wenn diesmal kein größenwahnsinniger Bösewicht die Weltherrschaft anstrebt, das Duell der Hauptakteure annähernd diplomatisch am Casinotisch ausgetragen wird und man nach dem Gadget-Overkill des Vorgängers nun erstmal auf sämtliche Hardware-Gimmicks verzichtet hat, fehlt es dem 144-Minüter nicht an großer, augenzwinkernder Action. Die wurde nett über die Überlänge verteilt und verschafft gelegentlichem Tiefgang Kurzweil. Wie auch der Humor, den Craig vor allem mit Judi Dench als M austrägt. Dass der süffisante Zwist wieder „Goldeneye“-Niveau erreicht, dürfte sicherlich Regisseur Martin Campbell zu verdanken sein. Der hat auch wieder auf seinen Kameramann Phil Méheux zurückgegriffen, mit dem er bereits 1995 Pierce Brosnan erstmals und erfolgreich als James Bond in Szene gesetzt hatte. Seinen einstigen Hochglanz-Look hat Méheux nun stilvoll klassischer Bond-Optik angeglichen.
Neben M tritt natürlich auch wieder eine selbstbewusste Bondine (Eva Green) an Bonds Seite, deren Stärke und Widerstandskraft die männlichen Triebe des smarten Spions umso mehr herausfordern. Die Wahl von „Soundgarden“-Sänger Chris Cornell als Interpret des Titelsongs versprach Gutes. Nach Madonnas synthetischer Plastik-Ode vermag aber auch Cornells rockiger Ansatz nicht, den Charme traditionelle Vorgänger ganz zu treffen. Der zum Hauskomponisten avancierte Brite David Arnold weiß das Thema aber innerhalb des Films effektiv zu interpretieren und verleiht dem attraktiven Gesamtwerk die runde Note.
(Hartmut Ernst)
Zwischen Helden- und Glückssuche
Die Kinotrends des Jahres – Vorspann 01/25
Schund und Vergnügen
„Guilty Christmas Pleasures: Weihnachtsfilme“ im Filmstudio Glückauf Essen – Foyer 12/24
„Das Ruhrgebietspublikum ist ehrlich und dankbar“
Oliver Flothkötter über „Glückauf – Film ab!“ und Kino im Ruhrgebiet – Interview 12/24
Besuchen Sie Europa
Die Studie Made in Europe und ihre Folgen – Vorspann 12/24
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund