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Little Children
USA 2006, Laufzeit: 136 Min., FSK 16
Regie: Todd Field
Darsteller: Kate Winslet, Patrick Wilson, Jennifer Connelly, Gregg Edelman, Sadie Goldstein, Ty Simpkins, Noah Emmerich, Jackie Earle Haley, Phyllis Somerville,Helen Carey, Catherine Wolf, Mary B. McCann, Trini Alvarado, Marsha Dietlein, Jane Adams, Raymond J. Barry

Die Mittelschicht in einem amerikanischen Vorort: Hier kreuzen sich die Wege von frustrierten Ehefrauen, gescheiterten Ehemännern, spießigen Hausfrauen und einem Pädophilen. Hier werden Träume geträumt und begraben ... Leichte Melancholie in den Vororten Mit "Little Children", nach "In the Bedroom" der zweite Film von Todd Fields, der auch als Schauspieler arbeitet ("Eyes Wide Shut"), beweist der Regisseur, dass er ein Händchen für eine unaufgeregte Milieubeschreibung hat, die sich leichtfüßig zwischen dramatischen und komödiantischen Elementen bewegt, ohne dass sich die jeweils angeschlagenen Emotionen gegenseitig entwerten. Ein Spielplatz in einem Vorort ist der Knotenpunkt: Hier lernt Sarah (Kate Winslet) den attraktiven Brad (Patrick Wilson) kennen, dessen Spielplatzbesuche mit seinem Sohn von ihr und den anderen Müttern mit Herzklopfen begleitet wird. Sarah ist Hausfrau und von ihrem Mann Richard angeekelt. Sie beginnt, Brad zu umwerben. Der ist Hausmann und kümmert sich um seinen Sohn, denn seine Frau Kathy (Jennifer Connelly) ist Dokumentarfilmerin und arbeitet tagsüber. Brad bereitet sich nebenher auf seine Juristen-Prüfung vor, die er bereits einmal vermasselt hat, doch als er Sarah kennen lernt, hat er anderes im Kopf. Die Verbindung von Sarah und Brad ist nur eine von vielen zwischenmenschlichen Ereignissen, die Field in "Little Children" schildert. Da wäre noch der aus der Haft entlassene Pädophile Richard (großartig dargestellt vom dafür zahlreich prämierten Jackie Earle Haley), der in der Kleinstadt eine regelrechte Hysterie auslöst. So zum Beispiel bei dem ehemaligen Polizisten Larry, der einen Hang zur Lynchjustiz verspürt und eine Bürgerwehr organisiert. Sie alle haben ihr Päcklein zu tragen. Mal äußert sich das in Aggression, wie bei Larry, mal in Depression, wie bei Sarah, und mal merkt man es gar nicht, weil die Probleme unterdrückt werden, runtergeschluckt, wie bei Brad. Field gelingt es, diese Nuancen unspektakulär auszuleuchten, mit kleinen Verweisen, mit Gesten oder Mienenspiel anzudeuten und dabei sowohl elegant als auch bedeutsam vom Leben zu erzählen: Wie es ist, wie man es sich wünscht - wie es hätte sein können. Vor allem letzteres schwebt als ständige Melancholie über den Bildern, eingerahmt von Trauer und Humor gleichermaßen.

(Christian Meyer)

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