Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins
USA 2023, Laufzeit: 163 Min., FSK 12
Regie: Christopher McQuarrie
Darsteller: Tom Cruise, Simon Pegg, Rebecca Ferguson
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Ethan Hunt vs. KI
Geister und Schatten
„Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins“ von Christopher McQuarrie
Jetzt wird es so richtig ungemütlich! Ethan Hunt (Co-Produzent Tom Cruise) muss sich einer neuen Art von Gegner stellen: einer künstlichen Intelligenz, der sogenannten Entität. Die ist dermaßen allmächtig, dass sie jeder haben und beherrschen will – und so sind die Gegner in der zweiten Reihe doch wieder Menschen. Unter ihnen: Unbekannte, Altbekannte und Uraltbekannte. Phantome, Masken, Schatten, Geister. Der große Impossible Mission Force-Spaß halt. Und weil es in dem aus gutem Grund erfolgreichen Franchise jedes Mal höher, schneller und weiter geht, erstreckt sich diese Mission diesmal gleich über zwei Kinofilme.
Christopher McQuarrie legt bereits seit „Rogue Nation“ (2015) Hand an Drehbuch und Regie und liefert erneut zuverlässig. Auch dieses Abenteuer ist in höchstem Maß unterhaltsam, reißt uns twist-, tempo- und actionreich mit über den Globus. Davon hat man zwar einiges schon ähnlich gesehen, aber noch nie so: das Katz- und Mausspiel am Flughafen, der Kampf auf engstem Raum, die Hatz durch den Zug – allesamt etablierte Genreelemente, bei denen McQuarrie aber einfach mehrere kreative Schippen drauflegt und gib ihm!
Das hat nicht nur Stil und Wumms, die Story punktet zudem gewitzt mit aktueller Relevanz. Ungewohnt ist das Unterfangen, dem IMF-Thriller im Mittelteil Screwball-Elemente zu verpassen, wenn Hunt, an die Trickdiebin Grace (super: Hayley Atwell) gefesselt, in den Fiat steigt. Das nimmt man entweder amüsiert hin oder ist irritiert durch den Bruch in der Grundtonalität.
Ethan Hunt dominiert an der Seite von seinem älteren Bruder James Bond seit bald dreißig Jahren das Genre. Jetzt scheint sich die US-Fraktion mit dem Antagonisten Gabriel (Esai Norales) den eigenen Blofeld ins Boot zu holen. Wie Christoph Waltz spielt auch Norales einen Erzfeind, der Freude am Leid anderer hat und, so scheint’s, über Jahrzehnte hinweg allwissend und allmächtig die Fäden spinnt. Egal, Hauptsache, Cruise findet am Ende einen würdigeren Abgang als Craig. Und ein Abschied von der Rolle dürfte wohl nicht in allzu weiter Ferne liegen. Inzwischen ist Tom Cruise 60 und hat den IMF-Agenten sieben Mal verkörpert. Das hat als Bond bisher nur Roger Moore geschafft. Der war in seiner Abschiedsvorstellung mit 58 sichtlich zu alt für den Job – Cruise ist es nicht: Der Typ rennt und rennt und rennt. Unfassbar.
Fazit: Der letzte IMF-Einsatz war besser weil mehr Flow, aber auch „Dead Reckoning Eins“ ist absolut hochklassig und setzt bewährt Maßstäbe.
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