Nokan - Die Kunst des Ausklangs
JAP 2008, Laufzeit: 130 Min., FSK 12
Regie: Yojiro Takita
Darsteller: Masahiro Motoki, Tsutomu Yamazaki, Ryoko Hirosue, Kimiko Yo, Kazuko Yoshiyuki, Takashi Sasano
Mach doch was Normales!
otello7788 (554), 17.12.2009
So ganz am Ende des Kinojahres habe ich nicht mehr damit gerechnet, noch einen Kandidaten für den Film des Jahres sehen zu können. Nur weil Hanekes "Weisses Band" so überirdisch war, teilt "Nokan" sich damit den 1. Platz.
Daigo möchte Cellist werden, muss aber letzten Endes erkennen, daß er nicht über den letzten Rest Talent verfügt, der nötig ist, um damit groß zu werden. Aber er findet (halb freiwillig) eine andere Kunst um andere Menschen zu berühren - er führt Bestattungszeremonien aus. Diese rituelle Totenwaschung wird in Japan vor und mit der ganzen Familie durchgeführt. Mit ungeheurem Respekt und elegant wie eine Teezeremonie. Daigo merkt, daß er die Herzen der Menschen in einer stärkeren Weise erreichen kann, als als Musiker. Aus dem anfänglichen Horrortrip entwickelt sich eine tiefe Zuneigung zu seiner ungewöhnlichen Tätigkeit. Nur seine wunderbare Ehefrau ist da anderen Meinung. "Mach doch was Normales!". Worauf er entgegnet: "Wir müssen doch alle sterben - was gibt es denn Normaleres?!"
Wer erleben möchte wie tief ein Film berühren kann und in welche Schichten er eindringen kann, dem sei "Nokan" ans Herz gelegt. Ich glaube im Kino hat so ziemlich jeder geschluchzt und ist betäubt vom Nachklang aus dem Kino gegangen.
Anders, als die anderen
marmibo (21), 10.12.2009
Selten hat mich ein Film dermaßen beeindruckt und bis ins tiefste Innere berührt. Das Thema, die Darsteller, die Landschaft, die Musik, einfach alles. Ein wunderbarer Film, der den Zuschauer mitnimmt und zum Nachdenken zwingt.
Memento mori!
woelffchen (597), 06.12.2009
Dieser Film erzählt in ruhigen, ernsten - teilweise auch humorvollen Bildern - eine bemerkenswerte traditionell japanische Zeremonie, den Verstorbenen vor seinen Angehörigen für die bevorstehende Bestattung, sozusagen für seine letzte Reise, von einem darauf spezialisierten Team vorzubereiten.
Eine bemerkenswerte Tradition insofern, als daß die Lebenden noch einmal, zum letzten Mal, mit dem Toten konfrontiert werden, und so Gelegenheit erhalten, ihre Einstellung ihm gegenüber zum Ausdruck bringen zu können. (Eine Möglichkeit, die uns hierzulande in dieser Form leider nicht gegeben wird.)
Ein Film, der zum Nachdenken anregt über den uns allen irgendwann bevorstehenden Tod mit seinen sich daraus ergebenden Konsequenzen.
Trauer gegen Schönheit
Biggi (153), 03.12.2009
Die Ästhetik der Aufbahrungzeremonie beherrscht den Film und das zu Recht. Es macht die Angehörigen glücklich, die Schale der familiären Zwistigkeiten bricht auf und lässt Trauer zu. Der Beruf gewinnt an Seriosität beim Beobachten.
So liebevoll möchte wahrscheinlich jeder gebettet werden.
Ein ruhiger, nachhallender Film - sehr gut.
ein toller film
knöckel (1), 29.11.2009
dieser Film ist einer von den wenigen Filmen die das Leben in ihrer schönsten Facette beschreiben, auch wenn es um den Tod geht. Er ist bemerkenswert, lustig, traurig,er ist wundervoll.
Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24