Pollock
USA 2000, Laufzeit: 122 Min.
Regie: Ed Harris
Darsteller: Ed Harris, Marcia Gay Harden, Amy Madigan, Jennifer Connelly, Jeffrey Tambor, Bud Cort, John Heard, Val Kilmer
Kunst und Geltung: ein Zusammenhang, den keine Kunsttheorie und keine Künstlerbiographie wirklich jemals befriedigend aufgeklärt hat. Warum van Gogh, Picasso, Warhol - um nur diese bestbekannten Persönlichkeiten der Bildenden Kunst zu nennen ihre jeweiligen höchst unterschiedlichen Rezeptions- und Erfolgsgeschichten erlebten? Eine schlüssige Erklärung ist dafür kaum zu finden. Ein weiterer Name, jemand, den man zu seiner Zeit den "größten lebenden Maler der Vereinigten Staaten" genannt hat, ist Jackson Pollock. Sein "action painting", bei dem er Farbe wie willkürlich auf eine Leinwand träufelte und gleichzeitig behauptete, dass es darin keinen Zufall gebe, war Anfang der 50er Jahre eine Sensation. Peggy Guggenheim hatte ihn entdeckt und neben den von ihr protegierten europäischen Avantgarde-Künstlern durchgesetzt: der Beginn der Vormachtstellung der New Yorker Kunstszene.Künstlerisches Genie und Biographie: ein weiteres Thema, an dem die Theoretiker sich vergeblich abarbeiten. Pollocks Aufstieg und Absturz, sein Geltungsbedürfnis, sein Alkoholismus: was sagen uns die Details seines Lebens über die Bedeutung seiner Werke?Der Schauspieler Ed Harris ("Truman Show"), der selber malt, hat die Lebensgeschichte Jackson Pollocks als Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller in eine bemerkenswerte filmische Form gebracht. Mit einem geradezu objektivistischen Blick nähert er sich den Stationen seines Lebens, der Beziehung zur Familie, der Ehe mit der Malerin Lee Krasner (Marcia Gay Harden), filmt das ruhelose Suchen nach Ausdruck am Anfang seiner Karriere, zeigt den Durchbruch nach der ersten Einzelausstellung in der "Art of this Century"-Galerie Peggy Guggenheims (Amy Madigan), sein ungemein schöpferisches Wirken auf dem Landsitz bei New York und die Krise, die am Ende im Ruhm sein Leben erfasst und zerstört.Emotionslos und in gewisser Weise auch willkürlich reiht er Impressionen aneinander, erklärt nichts, löst kein Rätsel, um den künstlerischen Akt, der sich bei Pollock höchst impulsiv auf der Leinwand austobt, in irgendeiner Weise aufzuklären. Dieses Künstlerdasein passiert einfach. Im Nachhinein, wenn die Kunstgeschichte ihre Stilepochen und historischen Einordnungen formuliert hat, wenn die Pollocks in den Museen der Welt hängen und unbezahlbar geworden sind, da erstarrt der Betrachter vor Anerkennung und Bewunderung und vermag keinerlei Bezug herzustellen zu den tatsächlichen Umständen, die diese Werke hervorgebracht haben. Das Rätsel bleibt: eine Tatsache, aus der Harris¹ Film seine Spannung bezieht.
(Heinz Holzapfel)
Opferbereit gegen das System
Dokumentarfilm „Algier – Hauptstadt der Revolutionäre“ im Essener KWI – Film 02/25
Früher war mehr Kino
Führung durch die Essener Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ für trailer-Leser:innen
Aus unterschiedlichen Galaxien
Im Februar starten Biopics über Bob Dylan und Maria Callas – Vorspann 02/25
Ungeschönt aufs Leben blicken
32. blicke-Filmfestival in Bochums Endstation Kino – Film 01/25
Heldin
Start: 27.2.2025
Like A Complete Unknown
Start: 27.2.2025
Bolero
Start: 6.3.2025
Das kostbarste aller Güter
Start: 6.3.2025
Flow
Start: 6.3.2025
Mickey 17
Start: 6.3.2025
Für immer hier
Start: 13.3.2025
Köln 75
Start: 13.3.2025
Das Licht
Start: 20.3.2025
The Last Showgirl
Start: 20.3.2025
I Like Movies
Start: 27.3.2025
The End
Start: 27.3.2025
Quiet Life
Start: 24.4.2025
Volveréis – Ein fast klassischer Liebesfilm
Start: 1.5.2025
Zwischen Helden- und Glückssuche
Die Kinotrends des Jahres – Vorspann 01/25
Schund und Vergnügen
„Guilty Christmas Pleasures: Weihnachtsfilme“ im Filmstudio Glückauf Essen – Foyer 12/24
Das Kanu des Manitu
Start: 14.8.2025
„Das Ruhrgebietspublikum ist ehrlich und dankbar“
Oliver Flothkötter über „Glückauf – Film ab!“ und Kino im Ruhrgebiet – Interview 12/24
Besuchen Sie Europa
Die Studie Made in Europe und ihre Folgen – Vorspann 12/24
Tron: Ares
Start: 9.10.2025
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24