Splice - das Genexperiment
CDN/F/USA 2009, Laufzeit: 108 Min., FSK 16
Regie: Vincenzo Natali
Darsteller: Adrien Brody, Sarah Polley, Delphine Chanéac, David Hewlett
Zum Stöhnen
ndjklwon (1), 21.07.2010
Witziger ist eigentlich nur "Die Reise der Pinguine". Hab viel gelacht. Aber um Adrien Brody tut´s mir irgendwie leid... Erotischer Blödsinn. (FICK DIE MUTANTIN!, FICK DEN MUTANTEN! - JETZT SIND WIR QUIT!)
Die Frankensteins von heute
Filmkenner77 (7), 24.06.2010
Was ?Splice? sehenswert macht, ist zunächst einmal seine interessante Idee, die, obwohl nicht völlig neu, das klassische ?Frankenstein?-Motiv in einen sehr zeitgemäßen Kontext überführt und zielgenau in die aktuelle Debatte zur Gen-Ethik hineinwirft.
Es war daher wohl auch folgerichtig, dies in Gestalt eines Horrorfilms mit Science Fiction-Motiven darzustellen. Dennoch fand ich es erfreulich festzustellen, dass hinter den genretypischen Gruselmomenten der kritische Aspekt kontinuierlich hinter der Handlung spürbar bleibt.
Den preisgekrönten Hauptdarstellern gelingt es, zwiespältige und zugleich sympathische Wissenschaftler zu verkörpern, die ihr Genlabor zum Spielplatz ihres Ehrgeizes, ihrer Neugier und ihrer verborgenen Sehnsüchte umfunktionieren und sich erst spät ihrer vollen Verantwortung bewusst werden. Die Ursache dafür, dass ihr Experiment Schritt für Schritt mehr außer Kontrolle gerät, ist, das suggeriert der Film sehr deutlich, der Unvollkommenheit der Gattung Mensch geschuldet: Fortwährend lassen sich die Eheleute von Gefühlen leiten, die dem Publikum durchaus bekannt vorkommen dürften. Sie verhalten sich genauso irrational, wie es die meisten Menschen tun. Deshalb ist abzusehen, dass der Mensch immer wieder die Büchse der Pandora öffnen wird, selbst wenn sich seine Vernunft dagegen entscheidet. Die Versuchung ist einfach zu groß.
Etwas störend ist hingegen, dass Adrien Brody dem traditionellen Rollenverständnis gemäß den vernünftigeren Part übernimmt, indem er sich dem Projekt zeitweise zu widersetzen versucht, während Sarah Polleys Charakter sich, ganz Frau, vorwiegend von ihren Muttergefühlen beherrschen lässt.
Anzukreiden wäre ebenfalls die grobe Vereinfachung der gentechnischen Vorgänge, mehr aber noch der vereinzelte Mangel an wissenschaftlicher Plausibilität: So ist die Entwicklung des genetisch erzeugten Mischwesens Dren aus Mensch und Tier alles andere als einheitlich, und man fragt sich, wie viele Tiere dazu eigentlich in den Topf geworfen wurden. Dasselbe trifft auf dessen Verhalten zu, das von sanftmütig und schutzbedürftig bis hin zu heimtückisch und mörderisch reicht. Leider werden Drens Beweggründe dabei nicht immer verständlich.
Bei den anderen Figuren wiederum erlaubt der konsequente Verzicht auf Schwarzweißmalerei, auftretende Konflikte aus gegensätzlichen Positionen zu betrachten und abzuwägen, was ich als sehr angenehm empfunden habe.
Eher konventionell ist leider der Showdown geraten, der die altbewährte Monsterhatz abspult. Zumindest nimmt er keinen allzu großen Raum ein. Auch die Schlusspointe lässt sich ab einem bestimmten Punkt erahnen. Im Großen und Ganzen wird jedoch intelligente Unterhaltung geboten.
Ein besonderer Insider-Bonus für die Stargate-Fans unter den Zuschauern ist übrigens David Hewlett, der hier an mancher Stelle den Rodney durchblinzeln lässt.
Splice - Schwache Unterhaltung
andyp1980 (5), 14.06.2010
Nach meinem "Splice" Kinobesuch muss ich sagen, war ich vom Film ein wenig enttäuscht. Zu wenig Unterhaltung um ihn sich im Kino anzusehen. Alles zu langwierig und dementsprechend fiebert man irgendwann dem Ende entgegen. Die Schauspieler eine Katastrohe, die Machart des Wesens hingegen ist am Computer echt gut gelungen. Aber warum wartet der Regisseur erst fast bis zum Ende bis überhaupt mal etwas passiert? Für mich ein Film, der nicht wirklich zu empfehlen ist. Besser: Abwarten bis er irgendwann mal im Fernsehen läuft! Klarer Fall: Daumen runter!
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