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The Man Who Wasn't There

The Man Who Wasn't There
USA 2001, Laufzeit: 116 Min.
Regie: Joel Coen
Darsteller: Billy Bob Thornton, Frances McDormand, Michael Badalucco, James Gandolfini, Katherine Borowitz, Jon Polito, Scarlett Johansson, Richard Jenkins, Tony Shalhoub, Adam Alexi-Malle, Nicholas Lanier, Ted Raimi

Meine Meinung zu diesem Film

Subtiler Zynismus
mr. kurtzman (168), 15.02.2003

Ich habe diesen Film auch nicht zu den besten Coen-Beiträgen gehalten, obwohl dieser Ähnlichkeiten mit ihren Anfangsfilmen wie ?Blood Simple? oder ?Barton Fink? hat, die die beiden zurecht berühmt gemacht haben. Beim zweiten Schauen packte mich der Film erst. Man muss deren subtile, geheimnisvolle und kühle Stimmung mögen. Es besteht der Eindruck als Mensch in dieser Geschichte auf den Boden der Tatsachen zurück zu kommen. Es werden Personen mit Meinungen, Zielen oder Geldproblemen gezeigt, die der Hauptakteur im Gegensatz zu seiner geselligen Umgebung meist mit Teilnahmslosigeit und Off-Kommentaren quittiert. Wir als Zuschauer beoabachten mit und müssen zugeben wie lächerlich komisch teilweise alles um ihn herum ist. Ein zynischer Blick auf die ewig plappernde Gesellschaft. Ein Wort noch (auch als Anhänger der elektronischen Musik) zu der Filmmusik, die mich dazu gebracht hat, Beethoven zu hören.

ein klares NÖ!!!
Marylou (161), 15.02.2003

ich habe mir ja die ganze zeit erzählen lassen, die coen-brüder, ganz toll, der film auch, ganz toll, da dachte ich, da mußte wohl mal rein. gott, war das öde. der film plätschert vor sich hin, null spannung, soll wohl tragisch sein, aber kommt nicht rüber, sorry. auch schwarz-weiß, ist wohl auch ein anspruchsvolles element, aber nee, kommt gewollt und nicht gekonnt. was soll der film? die geschichte eines losers? der film ist auf jeden fall ein loser, und was für einer. bin fast eingepennt. und das soll was heißen....nur langweilig, total überbewertet. da gibt`s besseres, um ans denken oder ins schwäremen zu kommen.

seltsam
Ronin (80), 14.08.2002

erstmal eines vorweg:
ich bin kein coen-fan.(vielleicht ist es auch der überzogene hype um sie und ihre überbewerteten filme, das mich stört...)

die filme sind bisweilen unterhaltsam und ganz interessant, und genau deswegen schau ich sie mir auch an. dieser ist, wie ich finde, sehr interessant. es ist schwierig passende worte für >the man who wasn´t there< zu finden ohne dabei mächtig auf die schnauze zu fliegen.

die story ist zudem noch so leicht gestrickt das ein falscher eindruck geweckt werden könnte.
es kommt vielmehr darauf an "zwischen den zeilen zu lesen" um die wahre geschichte erkennen zu können.

nicht für jedermann empfehlens- aber dafür um so mehr sehenswert.

also irgendwie...
nilzenburger (58), 13.08.2002

ich liebe ja die coen-brüder.das hab ich ja bei fargo schonmal gesagt.und ich weiss auch das man bei denen nichts erwarten darf.man muss sich immerwieder auf was neues einlassen.soweit so gut.aber "the man..."war doch irgendwie komisch.gleich vorneweg:es ist der schwerste film den die coens jemals gemacht haben.und mit billy bob thornton haben sie meiner meinung nach auch die grösste fehlbesetzung in ihrer filmografie.zu sehr verlässt er sich darauf kauzig auszusehen(vor allem im ersten drittel des films-danach fängt er auch an sich zu entwickeln).natürlich sind wieder klassische coen-character mit von der partie,iwe z.b. die zwei bullen oder der trockenreinigungsmann.trotzdem-hoffnungsloser war selten ein coen-film und das macht mir sorgen.zum teil wirkt es als ob sie gesagt hätten:"welches genre hatten wir denn jetzt noch nicht?film noir?dann lass uns das jetzt machen!"sie haben sich selbst in eine situation manövriert,in der sie fast gezwungen sind,sich selbst immerwieder neu zu erfinden.und ich weiss nicht ob das auf dauer gut geht...aber ich habe vertrauen in die brüder.sollte man auf jeden fall gesehen haben.

etwas zu kühl
filmneuling (16), 24.03.2002

wie in ihren letzten filmen schaffen es die coens wieder eine autentische athmosphäre zu erzeugen, diesmal versetzen sie einen ins amerika der 40er jahre, unterstützt durch das schwarz-weiss-bild (welches erst in der letzen szene farbig wird). nur leider sind sie diesmal so weit gegangen, daß die charaktere fast schon oberflächlich wirken.
trotzdem zwei stunden kurzweiliges kino á la coen-brüder.

Nicht wirklich schlecht ...
gutzi (182), 20.03.2002

... aber auch nicht wirklich gut fand ich diesen Film.Würde mich zwar als Coen-Fan bezeichnen, aber hier ging mir die Kühle und Distanz dann einfach zu weit. Die Charaktere ließen mich allesamt völlig kalt.

Nun habe ich ihn gesehen...
deejay (111), 08.02.2002

...und bin unsicher, ob ich mich lange an ihn erinnern werde. Schöne s/w-Bilder, die an beste Klassiker erinnern, interessant anzusehen viel Kameragefühl. Aber was fehlt dem Film? Warum springt der Funken nicht über? Verständnis und Nähe zu den Akteuren blieb aus. Oder war der Ärger über die Passivität des Helden nur der Ärger über Chancen, die ich selber schon verpaßt habe? - Ich bin so unschlüssig, was eine Beurteilung des Films betrifft und fürchte, daß er nicht mehr bietet, als eine hervorragende Sammlung von Standbildern für einen Film-Noir-Kalender. - Vielleicht denke ich in ein paar Jahren anders und sehe ihn gerade deswegen und aufgrund der elenden Passivität als Meisterwerk?

Unterschätzt!
Ose! (35), 27.12.2001

Wenn man nicht den Fatalismus des "Helden" übernimmt, muss einen der Film wohl extrem nervös machen; obwohl ich niemanden habe herausgehen sehen. Wenn man aber eintaucht in die Welt des Hauptdarstellers, dann wird man von seiner Teilnahmslosigkeit völlig eingelullt.
Die Frau geht fremd, ein Schulterzucken, Erpressung, na und, Verzweiflung, Tod, was soll's, Liebe, Solidarität, Hoffnung, Schuld ... hmm.
Der Mann ist nicht nur nicht dagewesen, er ist von Anfang an tot. Nur zweimal versucht er auf die Seite der Lebenden zu wechseln, beide Male völlig ungesckickt und mit fatalen Folgen. Fatale Folgen? Selbst sein eigener Tod auf dem Elektrischen Stuhl lässt den Zuschauer "eigenartig unbeteiligt", wie "Raspa" schreibt. Aber was ist der Tod für einen toten Mann, er vollendet "sein Leben" - findet seine Bestimmung, wenn man so will.
Wenn man dann das Kino verlässt versucht man dieses Gefühl der Trägheit, des Totseins abzuschütteln. Gelingt einem dies, ohne die Erinnerung an den Film zu verdrängen, dann gibt es wunderschöne Absurditäten zu entdecken, wie die, dass der schweigsamste aller Helden, nun ohne Angehörige und ohne Zukunft, in seinem Lebensbericht, den er im Angesicht des Todes für eine Zeitung schreibt, für seine Geschwätzigkeit entschuldigt, da er pro Wort bezahlt werde. Herrlich, auch wenn dieses Gefühl von Beklemmung nie ganz verschwindet.

Fehlendetr Pepp
strike (30), 22.11.2001

Wer hätte nach Fargo gedacht, das die Coen's es schaffen einen Film ohne wirklichen Pepp zu machen. Die Darsteller, allesammt brilliant und authentisch, die Darstellung derer und der Umwelt auch, aber die Banalität der Handlung zieht sich leider zu lange durch den Film. Trotzdem ist er sehenswert, schon alleine für die klischeehafte Darstellung des Antihelden.

Kinolandschaft Düsseldorf
deejay (111), 21.11.2001

Ich weiß, ich weiß, das hat an dieser Stelle eigentlich nichts zu suchen:
aber wie kann es sein, daß dieser Film nach zwei Wochen schon wieder abgesetzt wird?
Ich möcht wetten, in Wuppertal oder sonstwo (sogar in Köln - brrrrrrrrr) wird er noch laufen.

Das ist nicht der erste Film, bei dem mir das passiert. Z.B. bei "Dancer in the Dark" war es genau so. Der war auch nach zwei Wochen weg und wurde mit einigen Wochen Unterbrechung von Programmkinos wieder gezeigt.

Warum holen die Großen sich überhaupt die Rechte an solchen Firmen?
Programmkinos würden sich über solche Uraufführungen sicher freuen und längere Spielzeiten aushalten.

O.k. - vielleicht fahr ich nach Wuppertal oder wohin auch immer und berichte dann, ob mir "The Man..." dort gefallen hat.

Traurige Fastolympiastadt!

Zuviel Manierismus
Dr. Tom (57), 18.11.2001

Als Coen-Fam bin ich relativ enttäuscht. Es fehlt der hintergründige Witz, die Stilisierungen in 40er-Jahre-Manier (Kette rauchender Anti-Held etc.) wirken manieriert und kalt. Insbesondere scheint mir eine Diskrepanz vorzuliegen zwischen der - eigentlich noch recht guten - Zeichnung obskurer Charaktere einerseits und der abenteuerlichen Plattheit der Dialoge andererseits (wobei ich nicht ermessen kann, ob dies evtl. einer schwachen Synchronisation geschuldet ist). Ein Film, von dem mir wohl so gut wie nichts in Erinnerung bleiben wird.

Very cool
Raspa (392), 15.11.2001

Stilgefühl haben sie, die Gebrüder Coen, das muss man ihnen lassen. Thornton in der Hauptrolle ist wie ein melancholischer Bruder von Bogey, und McDormand a hard-boiled lady, wie man sie aus 40er Jahre-Streifen kennt. Allerdings, so konsequent dieser Stil auch durchgehalten wird, so wenig rühren einen diese dauerrauchenden und whiskeytrinkenden Charaktere wirklich an. In seiner Art ist der Film perfekt, aber selbst Eds bevorstehender Tod auf dem elektrischen Stuhl lässt den Zuschauer eigenartig unbeteiligt.
Ich respektiere den konsequenten Stilwillen der Coens, würde mir jedoch als nächstes wieder etwas Fetzigeres wünschen á la "Fargo".

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