Waking Life
USA 2001, Laufzeit: 99 Min.
Regie: Richard Linklater
Darsteller: Wiley Wiggins, Trevor Jack Brooks, Lorelei Linklater, Glover Gill, Laura Hicks, Ames Asbell, Leigh Mahoney, Sara Nelson, Jeanne Attaway, Bill Wise, Robert Solomon
Jeder, der gern philosophischen Grundfragen nach dem Wieso und Warum nachspürt, der postmodernen Gedankenspielen um Realität und Fiktion offen gegenüber steht, wird in Richard Linklaters ("Dazed and Confused", "Before Sunrise") neuer Arbeit auf fruchtbaren Boden stoßen, kann anhand von "Waking Life" zumindest ansatzweise Zugang zu jenen übergeordneten Themen finden.Mit Hilfe computerverfremdeter Bilder taucht das Werk in die tagtraumhafte Begegnungswelt eines jungen Mannes (Wiley Wiggins) ein, der auf seiner halluzinatorischen Reise zahlreichen Menschen begegnet, die ihn in bewusstseinserweiternde und zugleich existenzphilosophische Diskussionen verwickeln, auf die er unterschiedlich reagiert.Linklaters Entwurf sollte man dem gemäß weniger als Film, denn als metaphysische Lektion begreifen, die mit den üblichen Standards wenig oder gar nichts zu tun hat. Kein sämtliche Antworten bereit haltendes, konfektioniertes Unterhaltungskino von der Stange, sondern ein in animierte Bilder gefasstes, surreales Cartoon-Denkmodell formiert sich vor dem Auge des Betrachters. Wer den Mut hat, sich darauf einzulassen, wird das Kino vermutlich ein Stück weit klüger und vielleicht auch weiser verlassen.
(Dietmar Gröbing)
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