Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen
USA 2005, Laufzeit: 90 Min., FSK 0
Regie: Nick Park, Steve Box
Wallace und Gromit verdingen sich in ihrer kleinen Gemeinde als Schädlingsbekämpfer und haben kurz vor dem jährlich Wettbewerb des Riesengemüses Konjunktur: Es gilt Hasen und ähnliche Diebe fern zu halten - und einen zum Werwolf mutierten Hasen. Animationsspaß für die ganze FamilieNachdem Nik Park Anfang der 90er Jahre mit Hilfe von Plastizin für das Studio Aardman Animations einige erfolgreiche Animationsfilme für Werbung und Musikfernsehen (er war z.B. an Peter Gabriels "Sledgehammer"-Video beteiligt) gedreht hatte, erfand er das ungleiche Duo des etwas einfältigen Erfinders Wallace und seines leicht anthropomorphen und im Gegensatz zu seinem Herrchen jedes nahende Unheil erahnenden Hundes Gromit, die beide in einem kleinen nordenglischen Dorf ihre Abenteuer erlebten. Mit ihnen als Helden kreierte Park die drei außerordentlich erfolgreichen Kurzfilme "Alles Käse", "Die Techno-Hose" und "Unter Schafen", allesamt gespickt mit unzähligen großartigen Einfällen. Aber kann man so etwas über 94 Minuten durchhalten? Nick Park und Steve Box können! Nick Parks erster Langfilm "Chicken Run" lieferte bereits eine eindrucksvolle Gagfrequenz vor allerdings ernsthafterem Hintergrund. Von der Seriosität der Handlung und den historischen Hintergründen und Parallelen befreit kann sich der Irrwitz in Parks neuem Film ungezügelt entfalten. Wie schon die Kurzfilme, so ist auch der erste Langfilm mit dem Duo "Wallace & Gromit" immer noch in der klassischen Stop-Motion-Technik gedreht, dieses Mal allerdings angereichert um einige Computeranimationen. Der Film ist gespickt mit popkulturellen Anspielungen und erfreut vor allem Cineasten mit einem Zitatenkarussell auf die Filmgeschichte. Parks Faible für das Genre des Horror- und Monsterfilms ist nach wie vor unübersehbar: Anspielungen auf "King Kong", "Der weiße Hai" und andere Klassiker sowie etliche Genretopoi ergießen sich im Minutentakt über das Publikum, filmische Konventionen werden lustvoll zitiert, verdreht und in den Kosmos der Plastizin-Figuren übertragen. Dass dabei weder die Ausformulierung der rund 40 Charaktere im Film noch die Dramaturgie oder das Timing zu kurz kommen, zeigt, dass Park und Box mehr als bloße Gaglieferanten sind. Sie erzählen ihre Geschichte mit viel Gefühl für die beiden sympathischen Hauptfiguren und verlieren sich dabei bis zum überbordenden Finale nie in einer rein additiven Witzesammlung.
(Christian Meyer)
Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24