Winterdieb
CH, F 2012, Laufzeit: 97 Min., FSK 12
Regie: Ursula Meier
Darsteller: Léa Seydoux, Gillian Anderson, Martin Compston, Johan Libéreau, Jean-François Stévenin, Kacey Mottet Klein
Sozialrealismus zwischen Hochhaustristesse und Skiparadies
Kältezone
„Winterdieb“ von Ursula Meier
Erst lautete der Verleihtitel in Deutschland wie im Original „L’enfant d’en Haut“, dann war es „Sister“, später „Simon & Louise“ und nun „Winterdieb“. Als würde der Film kein deutsches Publikum finden, wenn man sich nicht ganz poetisch gibt. Dabei ist der Film alles andere als poetisch: Nach ihrem allegorischen Debüt „Home“ entfaltet die Schweizerin Ursula Meier ein bedrückend realistisches Szenario eines in Armut lebenden Jungen, der täglich mit der Seilbahn in die luxuriösen Wintersportorte aufbricht, um Skiausrüstung zu klauen. Im Vergleich zu seiner älteren Schwester verknüpft der 12Jährige Zuneigung immer sehr rational mit Geld. Wie das Geld alles und jeden durchdringt, das zeichnen Meier und ihre tollen Darsteller hart und unsentimental.
Berlinale 2012: Silberner Bär
(Christian Meyer)
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