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„The Empire Strikes Back: Kingdom of the Synthetic“
Foto: Robin Junicke

Im Darkroom der Geschichte

30. Juni 2016

Ariel Efraim Ashbel bei den Impulsen in Düsseldorf – Theater Ruhr 07/16

It's a little bit funny, this feeling insideAusgerechnet der uralte Elton-John-Schinken wabbert durch meinen Kopf, als ich den Anfang der Performance „The Empire Strikes Back: Kingdom of the Synthetic“des israelischen Künstlers Ariel Efraim Ashbel in Düsseldorf sehe.One, two, three, Techno meets Theater. Science Fiction meets Old Europe?Nun ja, ein bisschen Old School geht’s ja schon los auf der pechschwarzen Bühne im FFT Juta, einem der wichtigen Standorte für das diesjährige Impulse-Theaterfestival.

Die Frage, die sich bei„Empire“ sofort stellt: Wer hat die Kontrolle über unsere Zukunftsvision? Multinationale Konzerne oder multiresistente Keime. BeiAshbel haben sie eigentlich gleich aussehende Homunkuli, die Bühne und Bauten bevölkern und mechanisch vom letzten Weltkrieg flüstern lassen. Don‘t be alarmed. Es kommt noch doller. Kubricks „2001“ wird zum Hintergrundfaktor, mit geheimnisvollem Monolithen und musikalischer Anmutung der filmischen Urgeschichte im Film. Die Odyssee im Weltraum beginnt. Nur dass der Anfang bereits weit in der Zukunft liegt, selbst HAL 9000 wurde überwunden, aber wohl nicht die Mechanismen der Kriege. Ashbels Ensemble aus Tänzern, Performern, Musikern und Wissenschaftlern steckt dort fest zwischen Bots und Artefakten, Rasse, Persönlichkeit, Kultur – alles weg.It’s a God-awful small affair, to the girl with the mousy hair, tja auch Bowies („Major Tom“) Leben auf dem Mars hat wohl nie stattgefunden.Die Truppe choreografiert sich durch den Raum, Einzelaspekte, Standbilder, Playback-Gesangseinlagen. Da wird nichts ausgelassen und man muss sich schon tatsächlich darauf einlassen, um das spannende dystopische Gesamtkonzept zu würdigen.

Die Homunkuli vegetieren eher zwischen den schwarzen Blöcken, den Affen, den Maschinen. Ab und an fliegen Fetzen der Vergangenheit über die Bühne. Die fast unbekleidete Königin, die zahlreichen Rituale der Macht, der Aufbruch in was auch immer. Eine Wissenschaft des Unterschieds ist nicht mehr zu erkennen. In Düsseldorf schalten Ohrstöpsel die Besucher gleich: Das Ende wird martialisch, Trommeln, Surren, Schlagen auf alles, was nicht wegrennen kann. World War 17 kann beginnen in tausend Jahren, oder waren es zweitausend?

„The Empire Strikes Back: Kingdom of the Synthetic“ | R:Ariel Efraim Ashbel | FFT Juta Düsseldorf | keine weiteren Termine

PETER ORTMANN

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