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Industriekultur trifft auf Kinofeeling.
Kinofest Lünen

Jeder Film ein Treffer

05. August 2012

Atmosphärische Kurzfilmnacht im Signal Iduna Park

Die laue Sommernacht senkt sich über das Stadion, bunte Lichtspiele flackern über die Gesichter, der Vollmond blinzelt zwischen den surreal aufragenden, gelben Stahlpylonen hervor. Sich bei totaler Dunkelheit in einen gemütlichen Kinosessel zu kuscheln hat seinen Reiz, aber die Kulisse, die der Signal Iduna Park an diesem Abend darbietet, versprüht ihren ganz eigenen Charme. So malerisch das passe par tout, so beeindruckend der technische Aufwand: Eine 200 qm große Leinwand und perfekte Sound- wie Bildqualität generieren besondere Schaulust. Was sich inhaltlich auf der Leinwand zeigt, ist ebenso hochkarätig. Der Schwerpunkt des Gesamtangebots liegt mit den noch kommenden Filmen wie „Die Tribute von Panem“ oder „The Amazing Spider-Man“ im Mainstream, ergänzt durch Programmkinohits wie „Ziemlich beste Freunde“, Dokumentationen oder Klassiker wie „Bang Boom Bang“.

Das vom Kinofestival Lünen und dem Internationalen Frauenfilmfestival Dortmund/Köln (IFFF) handverlesene Kurzfilmprogramm bot hingegen Newcomern eine Plattform. Michael Wiedemann, Leiter des Kinofests Lünen, versprach bei seinen einleitenden Worten nicht zu viel. Die - wie könnte es angesichts der Location anders sein - elf Beiträge aus den letzten Jahren der beiden renommierten Festivals entpuppten sich als überraschende Wundertüte. Dominierte vom Standpunkt des Genres aus gesehen zwar das Komödiantische, bildete die Ästhetik ein äußerst facettenreiches Spektrum ab.

Während „Mickey und Maria“ eine eher unkonventionelle Liebesgeschichte in Super-8-Optik erzählt, liefert die Mockumentary „Grünes Gold“ einen äußerst schwarzhumorigen Kommentar zum Irak-Krieg, der trotz der Verwendung grüner Knetfiguren nichts von seinem satirischen Biss verliert. Auch die Animation war mit dem puristisch gezeichneten Trickfilm „Chicken Wings“ und dem liebevoll animierten „Mobile“ mehr als würdig vertreten. Mit Armin Rhode, der in „Ein einfacher Auftrag“ einer arglosen, guten Fee das Leben versaut oder Charly Hübner, der in Fabian Buschs Regiedebüt „Edgar“ auftritt, waren zudem namhafte Schauspieler der deutschen Filmszene vertreten. Die gelungene Mischung aus Anspruch und Unterhaltung goutierte das stilecht Bier trinkende und Bratwurst essende Publikum mit reichlich Applaus zwischen den Filmen, was auf den mit ungefähr 400 Besuchern gut gefüllten Tribünenabschnitt fast so etwas wie Festivalatmosphäre entstehen ließ.

Maxi Braun

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