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Recht auf Wohnen

FRAGEN DER ZEIT – Zukunft JETZT

POLITIK-LABOR – Ein Thema, drei Schwerpunkte: Aufmacher, Interviews, Europa-Artikel, Glosse und Lokaltexte aus Köln, Wuppertal und dem Ruhrgebiet

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Foto: alphaspirit / Adobe Stock

Recht auf Wohnen / Wem gehört die Stadt?
Intro (Link zur Langfassung)

Ein Arbeitergehalt genügte früher, um eine Familie zu ernähren. Vier Wände und ein Dach überm Kopf waren inbegriffen und oft die eigenen. Das scheint passé. Wo Zweizimmer-Kaltmieten locker die 800 Euro überschreiten und Einkommen stagnieren oder sinken, da hat es sich für immer mehr Menschen nicht nur mit dem Traum vom Eigenheim – sondern mit dem Grundbedürfnis, zumutbar oder gut zu wohnen. Drumherum lassen sich Geschichten spinnen, von der Hipsterisierung der Bezirke, in denen sich Unternehmensberater und Privatmentorinnen mit ihren SUVs aufmachen in aufgewertete Hochglanzviertel. Daran entzünden sich scharfe Debatten über angebliche Forderungen nach Enteignung von VermieterInnen und Wohnungsgesellschaften. Wo Banalisierung und Polemik derart durcheinandergehen, da geht es ums Ganze. Wir haben ein bundesweites Wohnungsproblem. Woher kommt es? Was richtet es an? Was tun wir dagegen?

Recht auf Wohnen / Wem gehört die Stadt?

Teil 1: Immobilienspekulation

Ein Bundestagsdokument von 2017 nennt hohe Grundstückspreise, die Neubauten zu bezahlbaren Mieten nicht zuließen. ImmobilienspekulantInnen freuen sich über Wertzuwächse fraglicher Baugründe, zumal sie dafür nichts tun müssen. Ob es ein Recht gibt, mit Boden Gewinne zu machen, die ohne nennenswertes Zutun der EigentümerInnen entstehen, ist umstritten – die drastischen Folgen für die Allgemeinheit liegen auf der Hand. Braucht es drastische politische Gegenmaßnahmen?

Recht auf Wohnen / Wem gehört die Stadt?

Teil 2: Gentrifizierung

Städteplanern liegt daran, Bezirke für Anwohner, Wirtschaft und Verkehr attraktiv zu gestalten. Mangelt es zugleich an Wohnraum, dann vertreibt die neue zahlungskräftigere Klientel leicht die alten AnwohnerInnen. Die Krise gründet im Mangel an Wohnungen. Der Erhalt des Alten sollte im Interesse der neuen AnwohnerInnen sein; denn das gewachsene, multikulturelle Viertel mag an Charme einbüßen, wenn Kunstateliers und Jazzkneipen austauschbaren Gastro-Franchises und Konsumtempeln weichen.

Recht auf Wohnen / Wem gehört die Stadt
Teil 3: Wohnungslosigkeit

Rund 860.000 Wohnungslose gibt es in Deutschland laut einer Schätzung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe  2016. Rund ein Viertel der Wohnungslosen lebt auf der Straße, ist also nicht nur wohnungs-, sondern obdachlos. Sie kommen unter in Zelten, Abrisshäusern oder Notunterkünften. Der größte Teil lebt hingegen bei Freunden oder Bekannten, in Pensionen oder Wohnheimen. Viele werden von SozialarbeiterInnen betreut. Was tun Politik und Gesellschaft für die Wohnungslosen?

Recht auf Wohnen / Wem gehört die Stadt
Teil 4: Europa gestalten – Vorbild Finnland

Während der deutsche Immobilienmarkt grenzenlose Rendite zu verfolgen scheint, schreibt Finnland nun ein Grundrecht auf Wohnen fest. Nach dem Konzept „Housing First“ müssen Wohnungslose nicht zunächst einen Job finden oder psychische Erkrankungen loswerden, bevor sie ein Dach über dem Kopf erhalten. Stattdessen wird ihnen eine Wohnung zur Verfügung gestellt und danach folgt die Resozialisierung. Die Bedrohung auf der Straße schlafen zu müssen wurde aus dem Alltag gebannt.

Recht auf Wohnen / Wem gehört die Stadt
Teil 5: Glosse – Fake-Influencer-Wannabe-Flat

Die Großstädter:innen sind auf der Jagd nach Wohnungen. Dafür packen sie sich auch mal ein Picknick ein und stellen sich stundenlang in die Schlange zur Wohnungsbesichtigung, so als könnte man dort einen Popstar treffen. Doch wie fühlt sich das Objekt der Begierde selbst mit dieser Situation? Ständig wird es von zahnpastalächelnden Immobilienmarkern betreten, die ungefragt seinen Preis anheben. Immer sucht jemand seinen Körperkontakt. Ist ein Burn-Out da noch zu verhindern?

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