POLITIK-LABOR – Ein Thema, drei Schwerpunkte: Aufmacher, Interviews, Europa-Artikel, Glosse und Lokaltexte aus Köln, Wuppertal und dem Ruhrgebiet
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Frau Allein / Die Zukunft ist weiblich
Intro (Link zur Langfassung)
Nichts im Übermaß! Das richtige Maß zu finden, bleibt lebenslang ein Kampf – ganz gleich, ob es um Ernährung geht, um Konsum, um körperliche und geistige Bewegung, um Familie, Partnerschaft und Freundschaft, Arbeit und Freizeit, ausreichenden Schlaf oder die Nutzung natürlicher Ressourcen. Ständig nimmt etwas überhand, während anderes zu kurz kommt. Erstaunlich einfach hat es sich die Gesellschaft indes gemacht, als sie geflissentlich den Mann zum Maßstab ihres Handelns erhoben hat. Immerhin aber sind die Ungerechtigkeiten nicht mehr zu leugnen, die sich daraus ergeben haben, dass Arbeit, Gesundheit und Politik vornehmlich von Männern und – was entscheidend ist – vornehmlich nach männlichen Bedürfnissen gestaltet worden sind. Der Mann als Maß der Gesellschaft erweist sich als beständige Idee, an der die Gesellschaft festhält, sei es unbewusst, fahrlässig oder mit lauten Besitzansprüchen.
Frau Allein / Die Zukunft ist weiblich
Teil 1: Gesundheit – Mensch ist nicht gleich Mann
Gendermedizin rettet Leben – oder könnte sie retten. Die klassischen Herzinfarkt-Symptome sind typisch männlich. Die rettende Hilfe kann verzögert oder zu spät einsetzen – sie hängt maßgeblich davon ab, ob die behandelnden Ärzte sich dieses Unterschieds bewusst sind. Dass Herz-Kreislauf-System, Stoffwechsel und Immunsystem geschlechterspezifisch wirken, gilt nicht mehr als strittig. Zum Nachteil von Männern schlagen medizinische Geschlechterklischees im Fall von Depressionen aus.
Frau Allein / Die Zukunft ist weiblich
Teil 2: Arbeit – Das bisschen Haushalt
Die Debatte um die ungleiche Bezahlung der Geschlechter ist ewig alt. In Pflegeberufen herrschen bedenkliche bis katastrophale Zustände, und der Großteil der Beschäftigten, die über die Grenzen des Leist- und Zumutbaren hinaus beansprucht werden, sind Frauen. Herabgewürdigt wurde und wird auch die sog. Sorgearbeit, die Frauen seit jeher Zuhause leisten, in der Kindererziehung oder im Haushalt – körperlich und mental fordernde Vollzeitarbeiten, neben denen viele Frauen zudem regulär jobben.
Frau Allein / Die Zukunft ist weiblich
Teil 3: Politik – Angst-Räume beseitigen
Lobbyismus und Korruption, Polemik gegen Minderheiten und Fremde, Verhindern von progressiven Gesetzen gehen in der Regel von den männlichen Verdächtigen aus. Ist es einfach Zufall, dass sich mit Island, Neuseeland und Schottland drei von Frauen regierte Länder die Orientierung am Wohlergehen der Bevölkerung vorgenommen haben, während in Polen, Ungarn, Russland oder Indien mächtige Männer nach wie vor Separatismus, Nationalismus und Unterdrückung vorantreiben?
Frau Allein / Die Zukunft ist weiblich
Teil 4: Europa gestalten – Vorbild Malta
Malta schneidet auf dem europäischen Gleichstellungsindex besonders gut ab – vor allem im Gesundheitsbereich. Kaum ein anderes Land hat in den letzten Jahren beim Thema Gleichberechtigung so schnell aufgeholt. Doch Vorsicht bei Statistiken: Der Index sagt nichts über den gesundheitlichen Zustand selbst aus, sondern nur darüber, ob dieser zwischen Männern und Frauen möglichst gleich ist – gegebenenfalls ist er dann bei beiden mäßig. Es lohnt sich also nochmal genauer hinzugucken.
Frau Allein / Die Zukunft ist weiblich
Teil 5: Glosse – Äff den Mann nach
Als Mädchen in diese Welt geboren zu sein – was für schlechte Aussichten. Spitzenposition? Selten zu haben. Stattdessen gibt’s eher schlechte Bezahlung und den Praktikant:innenjob, bei dem Männer in Chefstühlen bedient werden. Doch, welch Hoffnungsschimmer: Es gibt das Wahlrecht für Frauen! Und manchmal sogar Frauenquoten! Während manch armer Mann Sorge hat jetzt vergessen zu werden, wird der Feminismus noch krasser und träumt von einer Welt, in der das Geschlecht nicht mehr das Leben bestimmt.
Ihre trailer-Redaktion
Debakel von Delphi
Intro – Frau Allein
Mensch ist nicht gleich Mann
Gendermedizinisch forschen und behandeln – Teil 1: Leitartikel
„Nicht bei zwei Geschlechtern stehen bleiben“
Gesundheitsexpertin Anke-Christine Saß über Gendermedizin – Teil 1: Interview
Gendern rettet Leben
Neue Professur für geschlechtersensible Medizin an der Bielefelder Universität – Teil 1: Lokale Initiativen
Eine Klasse für sich
Ein Feminismus, der sich allein auf Vorstandsposten kapriziert, übt Verrat an Frauen – Teil 2: Leitartikel
„Sorgearbeit wird zum Nulltarif in Anspruch genommen“
Soziologin Uta Meier-Gräwe über Haus- und Erwerbsarbeit von Frauen – Teil 2: Interview
Ein Tabu zu viel
Paula e.V. Köln berät Frauen ab 60 Jahren, die Opfer sexualisierter Gewalt geworden sind – Teil 2: Lokale Initiativen
Die hormonelle Norm
Zu den Herausforderungen des weiblichen Führungsanspruchs – Teil 3: Leitartikel
„Es ist Frauen wichtig, machtvolle Netzwerke aufzubauen“
Politologin Helga Lukoschat über Frauenquoten und feministische Außenpolitik – Teil 3: Interview
Angst-Räume beseitigen
Die Wuppertaler Stabsstelle für Gleichstellung und Antidiskriminierung – Teil 3: Lokale Initiativen
Vor dem Arzt sind alle gleich
Gleichberechtigung in der Gesundheitsversorgung – Vorbild Malta
Äff den Mann nach
Zur Gleichberechtigung in kleinsten Schritten – Glosse