POLITIK-LABOR – Ein Thema, drei Schwerpunkte: Aufmacher, Interviews, Europa-Artikel, Glosse und Lokaltexte aus Köln, Wuppertal und dem Ruhrgebiet
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Nimmer Satt / Der große Ernährungsbetrug
Intro (Link zur Langfassung)
Hätten die Skandale der Lebensmittelindustrie angemessene Konsequenzen, dann stünde es um die Ernährung längst zum Besten. BSE, Hormone und Antibiotika, Gammelfleisch, Dioxin, EHEC, standardisierte Tierquälerei, sadistisches Schlachthofpersonal, Lohnsklavenarbeit … Doch ob Erzeugung von Nahrungsmitteln, Verarbeitung oder Handel, es gibt nirgends Anlass zur Entwarnung, sei es in Bezug auf Monopole bei Saatgut, Lebensmitteln und Vertrieb, vergiftete Böden, Monokulturen, Lebensmittelverschwendung oder die Verdrängung kleiner Betriebe. In den „hochverarbeiteten“ Lebensmitteln – kurz gesagt alles, was aus mehr als drei Zutaten besteht – verstecken sich mitunter erlaubte Schadstoffe, deren Identifikation den Verbrauchern so schwer wie möglich gemacht wird. Sisyphosarbeit ist es, sich über neue oder neu deklarierte Zusätze, deren Konsum mindestens bedenklich ist, informiert zu halten
Nimmer Satt / Der große Ernährungsbetrug
Teil 1: Naturverrat – Zwischen Saat und Kompost
Wer überleben will, muss stetig wachsen, gilt längst auch in der Landwirtschaft. Was angebaut wird und welche Tiere mit welchem Futter gemästet, entscheiden Konzerne, die „Hochleistungsarten“ lizensieren. Böden und natürliche Lebensräume halten dem nicht stand. Freie Saatgutinitiativen versuchen Räume zurückzuerobern, manche Kleinhöfe geben nicht auf, Biobetriebe erkämpfen Marktanteile. Insgesamt aber steht es übel um die Bilanz der Landwirtschaft. Welche Lösungen haben Chancen?
Nimmer Satt / Der große Ernährungsbetrug
Teil 2: Kolonialfraß – Indigen statt intensiv
Auch im globalen Süden hat sich binnen Jahrzehnten eine industrialisierte Landwirtschaft durchgesetzt, oktroyiert vom Norden, die gerne als ein öko-sozialer Erfolg gefeiert wird. Wissenschaftler etlicher Disziplinen haben diesen Befund erschüttert. Mittlerweile sieht sich sogar „das gesündeste Volk der Welt“, die Tsimane in Bolivien, durch westliche Ernährungsstandards bedroht. Lässt sich die Entwicklung umkehren? Tsimane- statt West-Lifestyle für die Welt?
Nimmer Satt / Der große Ernährungsbetrug
Teil 3: Müllschlucker – Zucker im Speck!
Wer mehr isst, bringt mehr Umsatz, und so mangelt es nicht an Strategien, die Menschen zum Essen zu animieren. Mindestens ein Drittel der Menschen weltweit gilt mittlerweile als übergewichtig. Übermäßiger Zuckerkonsum befördert Diabetes und Karies, Übergewichtigkeit wird in Europa für über 1,3 Millionen Sterbefälle jährlich verantwortlich gemacht, begünstigt Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs, chronische Atemwegserkrankungen. Was wird gegen dieses Problem unternommen?
Nimmer Satt / Der große Ernährungsbetrug
Teil 4: Europa gestalten – Vorbild Großbritannien
Anhand eines Maßnahmenkatalogs versucht die britische Regierung die überdurchschnittlich hohe Zahl an Übergewichtigkeit und die damit zusammenhängenden Gesundheitsbeschwerden im Land zu reduzieren. Eine neue Kennzeichnungspflicht für Großrestaurants verhilft jetzt zu besser informierten Entscheidungen. Geplant ist außerdem ein Werbeverbot für besonders ungesunde Nahrungsmittel. So erhalten die Konsument:innen wieder etwas Kontrolle über die Lebensmittelindustrie zurück.
Nimmer Satt / Der große Ernährungsbetrug
Teil 5: Glosse – Phallische Beeren
Rund ums Essen gibt es allerhand zu wissen – und besser zu wissen. Ist Ketchup ein Smoothie, nur weil Tomaten genau genommen zum Obst zählen? Haben Gurken die Fähigkeit, unsere Haut schöner strahlen zu lassen oder verursachen sie eher Blähungen? Ernährung folgt oft eigenen Philosophien – welcher sollte man als Laie Gehör schenken und welche darf man getrost ignorieren? Am Ende hat das wohl weniger mit Weisheit als mit gesundem Menschenverstand zu tun.
Ihre trailer-Redaktion
Menschheitserbe vs. Konzernmonopol
Intro – Nimmer satt
Einfach besser essen
Regional, saisonal und bio: Drei Wege zur gesunden Nahrung – Teil 1: Leitartikel
„Wir haben von unten nach oben umverteilt“
Nachhaltigkeitsforscherin Martina Schäfer über Landwirtschaft und Ernährung – Teil 1: Interview
Zwischen Saat und Kompost
Im Gemeinschaftsgarten Grünstich in Bochum-Hamme – Teil 1: Lokale Initiativen
Indigen statt intensiv
Die Nachhaltigkeitsfrage braucht mehr als industrielle Antworten – Teil 2: Leitartikel
„Mit Waffengewalt von ihren Ländereien vertrieben“
Landwirtschaftsexperte Markus Wolter über industrielle Landwirtschaft im globalen Süden – Teil 2: Interview
Souverän statt nur sicher
Das Wuppertaler Informationsbüro Nicaragua gibt Auskunft auch zu Agrarmodellen – Teil 2: Lokale Initiativen
Wer nichts weiß, muss alles schlucken
Gesunde Ernährung ist möglich – Teil 3: Leitartikel
,,Aromastoffe sind das absolute Alarmzeichen’’
Lebensmittelexperte Hans-Ulrich Grimm über industriell erzeugte Nahrung – Teil 3: Interview
Weil es noch gut ist
The Good Food rettet Lebensmittel, die sonst entsorgt würden – Teil 3: Lokale Initiativen
Weniger Werbung, weniger Kalorien
Der politische Kampf gegen Adipositas – Europa-Vorbild: Großbritannien
Phallische Beeren
Man muss nicht klug essen, um ein Klugscheißer zu sein – Glosse