Sonntag, 9. Februar: Schon zum dreizehnten Mal lud das Land Nordrhein-Westfalen, zusammen mit der Film- und Medienstiftung NRW, im Rahmen der Berlinale, zu einem gut besuchten Empfang in die NRW-Landesvertretung in Berlin. Mehr als 1000 Gäste ließen es sich am ersten Berlinale-Sonntag in diesem Jahr nicht nehmen, gemeinsam auf die insgesamt 29 Filme anzustoßen, die NRW-Förderungen erhielten oder im Land gedreht wurden und nun in den verschiedenen Sektionen der Berlinale zu sehen waren. Die wichtigsten unter ihnen dürften sicherlich die drei Filme sein, die im offiziellen Wettbewerb um den Goldenen Bären und die weiteren renommierten Auszeichnungen der Internationalen Jury unter Leitung von James Schamus konkurrieren. Neben Feo Aladags neuem Film „Zwischen Welten“ und Dominik Grafs Kostümdrama „Geliebte Schwestern“ um den Dichter Friedrich Schiller, gehört dazu auch der griechische Film „Stratos“, der ebenfalls von der Film- und Medienstiftung NRW finanziell unterstützt wurde.
Aber auch andere Filme sorgten durch die persönliche Anwesenheit ihrer Macher und Schauspieler für Gesprächsstoff in der prall gefüllten NRW-Landesbotschaft. Dazu gehörte der im Wettbewerb außer Konkurrenz gezeigte neue Film von Lars von Trier, „Nymph()maniac 1“, für den der Regisseur gemeinsam mit seinen Darstellern Stacy Martin, Stellan Skarsgård und Christian Slater auf der Bühne des Saales reichlich Applaus entgegennahm. Der Pressekonferenz im Hyatt-Hotel, wenige Stunden zuvor, war das dänische Regie-Enfant-terrible wieder einmal ferngeblieben, da ihm die entsprechende Veranstaltung in Cannes zu „Melancholia“ noch immer in unangenehmer Erinnerung zu sein scheint.
Ebenfalls anwesend war das Team des Films „Der Medicus“, der in Deutschland schon beeindruckende Zuschauerzahlen verbuchen konnte und nun auf dem European Film Market der Berlinale noch weitere internationale Verkäufe sichern will. Regisseur Philipp Stölzl war zusammen mit seinen männlichen Protagonisten Tom Payne, Elyas M’Barek und Fahri Yardim zu Gast auf dem Empfang. NRW-Medienministerin Angelica Schwall-Düren vertrat dort die Landesmutter Hannelore Kraft, die andere Termine von der persönlichen Teilnahme abhielten. Schwall-Düren unterstrich in ihrer Rede die Wichtigkeit der NRW-Medienförderung, die sich nun eben auch in der Präsenz der geförderten Filme auf der Berlinale widerspiegle: „Das ist ein wunderbarer Erfolg für die Filmstiftung, vor allem aber für die Filmemacher und ihre Filme, denen wir herzlich gratulieren: Internationale Koproduktionen, deutsches Arthouse, Dokumentarfilme und vor allem das junge Kino aus NRW zeigen die Kreativität, Vielfalt und Leistungsfähigkeit des Filmlandes NRW.“
Ebenfalls schon Tradition auf dem NRW-Empfang der Berlinale, hat die Vorstellung der Shooting Stars des aktuellen Jahrgangs. Zehn europäische Nachwuchsschauspielerinnen und Nachwuchsschauspieler werden im Rahmen der Berlinale der internationalen Filmbranche vorgestellt und sollen sich damit Rollen im benachbarten europäischen Ausland erschließen können. Wie gut das funktionieren kann, sieht man an den ehemaligen Berlinale-Shooting-Stars Daniel Craig oder Daniel Brühl. Letzterer war auch in diesem Jahr wieder zu Gast beim NRW-Empfang, wo er auf seine potenziellen Nachfolger im europäischen und internationalen Filmgeschehen traf. Aus Deutschland fiel die Wahl auf Maria Dragus („Das weiße Band“). Unter den weiteren Nachwuchstalenten fanden sich beispielsweise auch der Norweger Jakob Oftebro („Kon-Tiki“), der Brite George MacKay („Sunshine on Leith“) und die Dänin Danica Curcic („Silent Heart“).
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.
Arbeitskampf und Dekolonisation
Das IFFF 2025 in Dortmund und Köln – Festival 04/25
Ungeschönt aufs Leben blicken
32. blicke-Filmfestival in Bochums Endstation Kino – Film 01/25
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Sichtbarkeit vor und hinter der Leinwand
Das IFFF fordert Gleichberechtigung in der Filmbranche – Festival 04/24
Filmgeschichten, die das Leben schreibt
Neue Dokumentarfilme aus einer verrückten Welt – Festival 01/24
Grenzen und Gewalt
31. Filmfestival blicke in Bochum – Festival 12/23
Humanoide Blumen
„Speaking Flowers“ beim Filmfestival blicke – Festival 12/23
Hattingen, Tian’anmen, Weltall
Weitblick-Preis für „Hochofen II“ beim Filmfestival blicke – Festival 12/23
Kino galore
European Arthouse Cinema Day 2023 – Festival 11/23
Komplizinnenschaft
Das IFFF bietet einen Blick auf feministische Solidarität – Festival 04/23
„Man muss sich über alte Zöpfe Gedanken machen“
Clemens Richert zur 44. Auflage der Duisburger Akzente – Festival 03/23
„Die Sichtung ist das Highlight!“
Katharina Schröder zum 30. Jubiläum des blicke Filmfestivals – Festival 01/23
Mehr als Ruhrgebietsromantik
Filmfestival blicke: Jubiläumsauftakt im Bahnhof Langendreer – Festival 12/22
An die Arbeit
Filmfestival blicke: Sonntagsmatinee in Bochum – Festival 12/22
Herbstzeit – Kinozeit
European Arthouse Cinema Day – Festival 11/22
Soziale Beziehungen im Brennpunkt
Filmfestival blicke in Bochum – Festival 11/22
Feministische Gegennarrative
Das Internationale Frauen* Film Fest kehrt zurück ins Kino – Festival 03/22
Einzelkämpfer und Einhörner
„Futur 21“ startet mit Kurzfilmen zur Zukunft der Arbeit – Festival 03/22
Beim Filmemachen zugucken
Das 2. Japanese Film Festival – Festival 02/22
Vom Kleinen zum ganz Großen
„Stranger than Fiction“ traut sich was – Festival 02/22
Kampf um des Menschen Rechte
Das Unlimited Hope-Filmfestival in Bochum – Festival 01/22
„Einblick in unterschiedliche Welten“
Irmtrud Wojak und Jakob Gatzka über „Unlimited Hope“ – Festival 12/21
Wüstensand und Wolkenkratzer
Preisverleihung des blicke-Festivals im Bahnhof Langendreer – Festival 11/21
Festival der grenzenlosen Hoffnung
Unlimited Hope, neues Filmfestival in Bochum – Festival 12/21