Eher krachend als besinnlich geht das Kinojahr in die letzte Runde. Mit „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“ bringt Disney uns die 9. Star Wars-Episode auf die Leinwand. Nachdem „Die letzten Jedi“ eher durchwachsen aufgenommen wurde, führt die Regie nun wieder J. J. Abrams, der bereits das erste Star Wars-Sequel unter der Ägide von Disney inszeniert hat. Es wird die letzte Episode um die Skywalker-Saga sein. Danach soll bis 2022 erst einmal Schluss sein. Denn während in den vergangenen 5 Jahren jährlich ein neuer Star Wars in die Kinos kam, sollen die zukünftigen Star Wars-Kinofilme wieder zu einem besonderen Event werden. Jedoch geht das nicht jährlich. Denn so fürchtet Disney eine Übersättigung des Markts und legt eine Pause ein. Doch 2019 bleibt uns die zur vorweihnachtlichen Tradition gewordene Erwartung auf den nächsten Sci-Fi-Blockbuster mit dem neuen Star Wars erst einmal erhalten. Die Kinos hingegen reagieren auf diesen Trend mit jungen Retrospektiven und laden zum Triple-Feature-Film-Marathon ein. Ob mit der Star Wars-Sequel-Trilogie, mit Peter Jacksons „Der Herr der Ringe“ oder „Der Hobbit“ Trilogie, in gleich mehreren Kinos kann man für einen ganzen Tag lang in ferne Fantasy-Welten entfliehen, die uns vielleicht an die frühen 2000er Jahre erinnern mögen, als noch jedes Jahr ein weiterer Film um Tolkiens Fantasy-Welt kurz vor Weinachten über die Leinwand flimmerte.
Vielleicht ist so eine Eintrittskarte ein gutes Mittel gegen die typischen Stresssymptome in der Adventszeit. Und wem das nun zu krachend ist, der findet im Dezember auch andere Retrospektiven. So zeigt das Metropolis „Der König der Löwen“ von 1994, während die Lünener Cineworld ein Karl-May-Special mit Winnetou und Old Shatterhand zu bieten hat und das Cinemaxx Essen mit demMonty Python-Klassiker„Das Leben des Brian”ganz kurz vor Weihnachten eher zu Ironie und Persiflage lädt.
Doch der Dezember hat auch klassisches Arthouse im Programm. Hier sei das französische Drama „Einsam zweisam“ ans Herz gelegt, das von zwei Protagonisten handelt, die in den vermeintlich „sozialen“ Netzwerken auf der ewigen Suche nach Liebe im geschäftigen Paris eher Einsamkeit und Isolation erfahren müssen. Mit geschickten Erzählbrüchen gelingt es dem Drama, die Hamsterrad-Tragik moderner und digital gut vernetzter Menschen zu portraitieren, ohne dabei ins Klischee abzurutschen, wie es der Filmtitel vielleicht vermuten lassen könnte.
So eine ähnliche Geschichte aus zwei nicht zueinander findenden Protagonisten hat auch der neue Woody Allen zu bieten, der uns im New York von heute ein unterhaltsames Märchen um junge Menschen und die Liebe erzählt. Trotz all der berechtigten Kritik an der Person Allens liefert uns der Film eine einfache, aber bezaubernde Geschichte voller ironischer Untertöne und Wendungen.
„Arthouse as usual“ will man meinen und ja, hier gibt es eine gewisse Tradition und zu dieser zählt es glücklicherweise auch, dass wie immer am 21.12., dem wunderbar kreativen Kurzfilm die Aufmerksamkeit gehört und viele Kinos an der Ruhr passend zum „kürzesten Tag des Jahres“ zu bunten Kurzfilmprogrammen laden. Wer der Adventszeit also für einen Moment entfliehen möchte, hat im Dezember zahlreise Möglichkeiten des Müßiggangs. Weitere Inspiration dafür, geben wie immer auch die nachfolgenden Seiten.
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