Wer bei Bochum Total Überraschungen sucht, sollte zuerst bei der trailer-bühne gucken. Die Organisatoren dieser Bühne – die Herausgeber des trailer-Magazins sowie BOSKOP, das Kulturbüro des Bochumer Studierendenwerks AKAFÖ – geben sich größte Mühe, Nachwuchs zu fördern und die Qualität zu wahren, aber auch mit Wort und Musik zu überzeugen. Auch am Freitag wurde die Bühne diesem Anspruch gerecht.
Fabian Lampert jedenfalls war der erste Künstler des gesprochenen Wortes auf unserer Bühne (oder spoken word, wie man heutzutage ja sagt), und zwar konkret: Stand-up-Comedy. Noch steht der junge Mann am Anfang seiner Bühnenkarriere, doch das ist besser als ein Job an der Supermarktkasse. Oder? Immerhin hat er dort gejobbt, und das hat ihn anscheinend wahnsinnig inspiriert. Immerhin begegnen ihm dort ja täglich hunderte von unterschiedlichen Menschen. Lampert hat das Talent, die Absurditäten des Alltags in Geschichten zu verpacken und die Pointen darin zu erkennen und rüberzubringen.
Zwischen Aufwärmen und Vorglühen
Den nächsten Slot und den Platz vor der Bühne füllte Edy Edwards. Der Ruhrpott-Bluesrocker ist ein Garant für gute Laune und kann sich dank seiner Erfahrung auf den unterschiedlichsten Bühnen auf jedes Publikum einstimmen. Er holte die Leute in ihrer Stimmung zwischen Aufwärmen und Vorglühen genau da ab. Spätestens am Ende einer Show, die der Mann mit seiner charismatischen Stimme mit einem Wort „geil“ nannte, war die Menge auf jeden Fall genug aufgeheizt, um Bochum Total zu einer echten Party zu machen.
Ein wenig ruhiger wurde es mit Mary, einer jungen Künstlerin, die mit englischsprachigem Pop begonnen hat und zurzeit in Richtung deutschsprachigem RnB, Hiphop und Soul wandert. Talent ist vorhanden, sie muss nur ihren Weg finden. Sie selbst wurde gefunden, denn schnell wurde aus dem Laufpublikum vor der Bühne Standpublikum. Eine Stimme, an der man nicht einfach vorbeigeht!
Ursprünglich waren zum Abschluss des Tages Threepwood ’n Strings angesetzt, die mussten allerdings absagen. Würdiger Ersatz war allerdings schnell gefunden: El Mobileh haben die Hütte abgerissen. Eine „unglaublich krasse Show“, so beschreibt es Bühnenmanagerin Katharina Kunst. Und es ist wohl schwer, andere Worte zu finden für einen Auftritt voll wilder Gitarren- und Querflöten-getriebener Rockmusik, energiegeladener Publikumsinteraktion, Konfettikanonen und einem Publikum von mehreren hundert Menschen, die tanzen, springen, klatschen, singen und alle Kraft geben, die sie noch haben.
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