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Die Räuber

01. Januar 2010

Stemann-Gastspiel in Duisburg - Theater Ruhr 01/10

Sie kennen die Räuber von Schiller? Hoffentlich. Ansonsten wird der Abend schwierig, wenn auch nicht weniger schön. Wie immer geht es um Karl und Franz. Sie sind Brüder. Franz, der jüngere, hasst Karl. Er neidet ihm das Erbe, das dem Erstgeborenen zusteht, neidet ihm die Liebe des Vaters, die alles verzeiht. Auch, dass Karl in seinem Studienort über die Strenge schlägt, er die Menschen für ihre Schwächen und Verfehlungen verachtet. Franz, der alles entbehrt, will Herr sein. Das "Böse" zu wollen, heißt, sich Karls Welt gewaltsam anzueignen. Und es gelingt ihm, das Band zwischen dem Vater und Karl zu zerschneiden. Der alte Moor droht darüber zu sterben – Karl wird zum Räuber. Anders als Franz aber erstrebt Karl jetzt das "Gute": Mit aller Kraft will er diejenigen bekämpfen, die ihn willkürlich, voller Kälte schutzlos gemacht haben. Ohne dass er es von vornherein weiß: Sein Feind ist Franz, seine Verheißung, das "Franzische" aus der Welt zu vertreiben.

Nicolas Stemann inszenierte „Die Räuber“ – nach (!) Friedrich Schiller – als entfesseltes Sprechtheater. Dazu rollt auch schon mal eine Punk-Rockband auf die Bühne und lässt die Magen- und Darmwände zittern, und über Leinwände fegen Videos, gerne auch live aus verkohlenden Lego-Häuschen. Seine Inszenierung am Hamburger Thalia Theater ist eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen und wurde von der Jury des Berliner Theatertreffens zu einer der besten zehn Schauspiel-Produktionen der vergangenen Spielzeit gewählt und nach Berlin eingeladen. „Schiller“ muss man nicht mögen, aber sehen. Oberstufen-Deutschlehrern sei dennoch vom Besuch dringend abgeraten. Theaterfreaks, die schlecht in die größte deutsche Hafenstadt kommen, werden sich über ein Wiedersehen mit Maren Eggert und Peter Maertens freuen. Wo waren die denn nur im Ensemble?

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