Apocalypto
USA 2006, Laufzeit: 138 Min., FSK 18
Regie: Mel Gibson
Darsteller: Rudy Youngblood, Gerardo Taracena, Dalia Hernandez, Raoul Trujillo
recht passabel
tomi_power22 (9), 28.05.2007
ein großes lob an mel. trotz aller vorherigen schlechten kritiken mag ich ich mich überhaupt nicht da einreihen. der film versprühte eine spannung wie es sie nur noch selten in der tristen kinowelt zu finden gibt. für mich der bestes kino seit langem.
Absolut überflüssig!
Demion (6), 24.01.2007
Das Thema ist eigentlich Spitze aber die Umsetzung einfach nur unterirdisch.
Interview in der Weltwoche: Altamerikanist Grube ? ein Profi räumt auf
nothing (53), 22.01.2007
Der Mann mag sich gut mit den Maya auskennen, den Film hat er jedenfalls nicht verstanden. Beispielsweise die Aussage: "Und dann ist es so, dass sich die Maya sicher nicht von einer Sonnenfinsternis hätten überraschen lassen. Die hatten ein ausgeprägtes astronomisches Wissen, sie wussten viel mehr als die Europäer zu jener Zeit." Nun wird das astronomische Wissen im Film aber gar nicht geleugnet. Im Gegenteil, die Szene ist nur so zu verstehen, dass die herrschende Elite ihr überlegenes wissenschaftliches Wissen nutzt, um das ungebildete, gläubige Volk mit vermeintlich göttlichen Botschaften milde zu stimmen und vom eigenen Versagen abzulenken (was man sehr wohl als Kritik an mit falschen und vorgeschobenen religiösen Gründen gerechtfertigte Machtpolitik verstehen kann). Genau wie die Spanier im Film nicht als Erlöser präsentiert werden, sie werden eher als Vorboten des Untergangs angekündigt und ihr Erscheinen lässt der Film nahezu unkommentiert. Die Sympathieträger sind sie sicherlich nicht. Wer den Film derart missversteht, kann sich natürlich trefflich darüber aufregen. Sicherlich trägt Mel Gibsen durch seine Person viel dazu bei, solche Interpretationen zu fördern. Das hält mich allerdings nicht davon ab, die Qualität des Films unabhängig von seinem Macher zu beurteilen. Hier gilt wie so oft: den Film unbedingt anschauen, aber Interviews mit dem Regisseur unbedingt vermeiden.
PS: Mangelnde Faktentreue halte ich sowieso nicht für ein Argument, wer diese hier vermutet, ist selbst schuld. Genausogut könnte man Apocalypse Now vorwerfen, er würde den Vietnamkrieg unpräzise darstellen. Der Surrealismus der Darstellung unverkennbar. Als Parabel funktioniert Apocalypto allerdings wunderbar.
Krankes Hirn
otello7788 (554), 22.01.2007
Das dies ein Drecksfilm ist, habe ich ja schon geschrieben. Wie widerlich und demagogisch aber die Darstellung der Mayas in diesem Film ist, wußte ich nicht. Ein Interview in der Weltwoche kann ich dazu nur empfehlen:
http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=15727&CategoryID=91
Pathologisch
otello7788 (554), 31.12.2006
Zum neuen Jahr wünsche ich Herrn Gibson, daß er an einen wirklich guten Therapeuten gerät. Dieser Mensch ist so voll von unterdrückten Gefühlen, daß er andere (uns Kinogänger) mit in sein Elend ziehen möchte. Anders ist dieses Machwerk nicht zu erklären. Die Zelebrierung von Gewalt, Blut und Bösartigkeit war nur krank zu nennen. Daß der Film handwerklich ein Meisterwerk ist, macht es nur noch schlimmer. Eine Verschwendung.
Tolle Bilder versteckt unter grauenhaftem Gemetzel
abstract_diva (4), 29.12.2006
Schade eigentlich, ich hatte mich auf eine historisch-korrekte und cineastisch imposante Darstellung des Untergangs der Maya gefreut.
Was man bekommt ist ein WIRKLICH IRRES GEMETZEL (im Film wird wirklich RESTLOS JEDER UMGEBRACHT (außer dem Helden natürlich), daß wirklich keinen Spaß macht! Horror- und Splatter Filme möge man bitte auch als solche deklarieren!!!
Darunter versteckt bekommt man aber auch eine faszinierende und bedrohliche Welt zu sehen, eine faszinierende Sprache, tolle Landschaft und viel Action (dafür allerdings KEINE STORY und auch keine historischen Referenzen).
Schon sehenswert aber irgendwie eine "Mogelpackung" - es ist kein "Epos" oder "Historiendrama" - es ist ein Action-Gemetztel wie Terminator, nur im Maya Reich.
Lola rennt in Blau
Colonia (683), 19.12.2006
Da muss der nette junge Mann namens "Pranke des Jaguars", um den es in der mayanischen Apocalypse geht, nach hübschem Start aus der Kiste "der Dschungelbewohner wie Du und ich von nebenan" mächtig viel erleiden. Aber durch alles Elend blitzt leider viel Albernheit hervor. Unfreiwillig zwar, doch so wird der filmgewordene Leidensweg, der nahtlos an Gibsons ?Passion Christi? anknüpft, mehr und mehr zur Lachnummer.
Das geht spätestens bei dem schon lynchesk orakelnden Zwerg in Form eines kleinen Mädchens am Straßenrand los. Das geht weiter über die tagelang durch den Wald rennende reduzierte Blue Men Group, verfolgt von den zehn kleinen Indios, die es wie nach Reißbrett geplant nacheinander dahinrafft. Und wo das endet, darüber kann man sich streiten, aber die Wassergeburt kommt in die engere Wahl.
Für den einen oder anderen Lacher gut ist auch immer wieder, wenn die Bösen böse und Guten nett und adrett aussehen. Während die ihre ungepflegt vor sich hinfaulenden Zähne fletschenden Holcane-Krieger auch als Ork-Vorstufe durchgehen würden, wirken die netten Dorfbewohner soeben dem Paradies entstiegen und der Held lächelt mit strahlend weißem Gebiss.
Was "Apocalypto" zu einem sehenswerten Kinoerlebnis macht, ist also eher nicht ein ausgefeiltes Drehbuch mit Glaubwürdigkeitspunkten. Auch dann nicht, wenn das Ganze mit markigen Sprüchen und wildem Trommeln lautstark so beworben wird. Alles ist schrecklich vorhersehbar. Aber Gibson hat mit einem wahren Dreamteam vor und hinter der Kamera Bilder geschaffen, die ? sieht man sie nur groß genug projiziert ? sehr beeindruckend sind.
Handwerklich ist "Apocalypto" 1A Kinoware, visuell ein Meisterwerk. Da haben Dean Semler an der Kamera ("Der mit dem Wolf tanzt", "Waterworld", "Triple X"), Cutter John Wright ("Speed",? Jagd auf Roter Oktober"), der Regenwald und natürlich auch Mel Gibson ganze Arbeit geleistet. James Horners Musik dagegen hat mich nicht recht überzeugt.
Fantastisch die meisten Darsteller, allen voran Mr. Good Guy Rudy Youngblood. Dass so viele Talente hier ihr Schauspieldebüt geben, ist eine wahre Freude. Auch wenn man hier und da natürlich sieht, dass ganz und gar verschiedene indigene Völkervertreter von Kanada bis Mittelamerika einheitlich zu "Maya" gemacht wurden ? ganz nach dem Motto "sehen doch eh alle gleich aus".
Aber wozu sich aufregen?! 2012 geht laut Maya-Prophezeiung eh die Welt unter.
viel Tamtam um wenig...
msteets (35), 19.12.2006
---Spoilerwarnung---
Nachdem alle Medien ja unisono aufschrieen ob der (angeblichen) Brutalität dieses Werkes, kann man zusammenfassend eigentlich nur sagen: nix neues unter der (Urwald-)sonne!
Gibson präsentiert zu Anfang eine nette Studie vom fröhlichen Stammesleben, wo der Loser, der es bei seiner Frau nicht bringt, schon mal von seinen Jagdkumpeln fröhlich verarscht wird, dann kommen die Bösen und überfallen den Stamm, dann geht es ein bißchen in die böse Maya-"Zivilisation" (man fragt sich, was das überhaupt mit Mayas zu tun hat. Eigentlich hab ich nur noch auf Thulsa Doom aus "Conan der Barbar" gewartet) und am Schluß gibt es eine nette und rasante Verfolgungsjagd durch den Dschungel. Und die Bösen müssen natürlich dran glauben (damit verrate ich wohl nichts wirklich überraschendes)
Und wer nun noch glaubt, das alles sein wenigstens irgendwie neu und innovativ gemacht, dem sei rasch Sylvester Stallone in "Rambo 1" gennant, mit dem der Hauptdarsteller Rudy Youngblood irgendwie die Frisur, und die Leidensfähigkeit teilt und ebenso John McTiernans "Predator", von dem sich nicht nur bei der Musik allzu deutlich bedient wird.
All das ist zwar leidlich spannend und es sind auch ein paar brutale Szenen dabei und man kann sich das ganze durchaus ansehen, aber insgesamt hat man den Film nach dem Sehen doch recht rasch vergessen...
Am bemerkenswertesten fand ich noch, den sonst in amerikanischen Filmen üblichen, diesmal aber eindeutig fehlenden Hinweis, dass kein Tier im Laufe dieses Films zu Schaden gekommen sein... Armer Tapir....
Vergesst Mel Gibson!
nothing (53), 16.12.2006
Ich kann nur sagen, dass ich einen ähnlichen Film noch nie im Kino gesehen habe. Mel Gibson vorzuwerfen, er hätte nur an klingelnde Kinokassen gedacht, geht an der Realität vorbei. Er bedient die Vorlieben der Mainstream-gewohnten Zuschauer nicht im geringsten. Trotz der starken Ästhetik wirkt der Film nicht künstlich. Die Gewalt wird anders als im üblichen Hollywood-Action-Kino nicht zynisch als Unterhaltung präsentiert, sondern wirkt real und abstoßend. Interessanterweise wird die Darstellung von Gewalt Filmen immer dann vorgeworfen, wenn sie wenig erträglich ist, logisch ist das allerdings nicht.
Oh Mannomann, Mel!
woelffchen (597), 14.12.2006
Was hast Du Dir dabei nur gedacht, so einen Streifen auf die Menschheit loszulassen - falls Du Dir (noch immer alkoholisiert?) überhaupt was dabei gedacht hast, außer an klingende Kinokassen zu denken...
Das war ja wohl bisher das Letzte, wirklich "Allerletzte", aus Deiner Werkstatt! Wie tief bist Du gesunken?! Banaler und trivialer Aktionismus, unlogischer und seichter Quark, verbunden mit ein bißchen Nachhilfeunterricht in Völkerkunde, und dabei noch fein die Synchronisationskosten gespart. Nein, das muß nicht sein.
Vielleicht - oder besser: hoffentlich - die Apokalypse Deines Filmschaffens!
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24