Der Clou
USA 1973, Laufzeit: 129 Min., FSK 12
Regie: George Roy Hill
Darsteller: Paul Newman, Robert Redford, Robert Shaw, Harold Gould, Charles Durning, Ray Walston, Eileen Brennan, John Heffernan, Sally Kirkland
Die Moral ist ein Clou - und nicht umgekehrt
kopego (10), 01.07.2012
Eine cloueske Moralpackung möchte ich hier nicht auseinanderfalten, die ein wenig dürftig ausfallen würde. Andererseits frage ich mich, wie tief frühamerikanische Wertvorstellungen von uns Besitz ergriffen haben. Geht es in dem Film nicht ausschließlich um Betrug? Netterweise betrügen sich ausschließlich Betrüger, bis hinunter zum Bahnschaffner. Würde das hier auch in einem ICE funktionieren? Oder mache ich jetzt den Fehler, Fiktion mit Wirklichkeit auf eine Stufe zu stellen? Wird man ja immerzu vor gewarnt. Ich blicke da auch nicht mehr durch. Komischerweise erwähnt hier niemand die "Schuldenkrise". Aber das wäre ja auch nicht politisch korrekt. Wobei diese Betrugsverfahren doch vor unser aller Augen ablaufen. Zugegeben, nicht ganz so makellos inszeniert. Ich komme vom Thema ab, eine meiner großen Schwächen. Ist aber auch kein Wunder. Es wird immer schwieriger, die Visionen auseinander zu halten. Gut, dass man im Kino rund zwei Stunden sitzen und die Klappe halten muss, kauen und schlucken sind zulässig, damit die Kiefergelenke anschließend noch funktionieren. Das sind sichere Anzeichen dafür, dass man sich von der Wirklichkeit eine Handbreit entfernt hat. Den Abgeordneten im Bundestag geht es wahrscheinlich ähnlich, stundenlanges Sitzen und nicht ein rethorisches Highlight. Das ist in diesem Film anders. Man darf nicht nur personifizierte Augenweiden abgrasen (ich erwähnte es bereits an anderer Stelle), sondern bekommt auch noch Unterricht im Klein-, Mittel- und Großgaunertum, und wie man einen Rachefeldzug fein säuberlich verpackt. Ein bisschen gemordet wird auch. Frauen können ja so hinterhältig sein, waren sie sogar damals schon, aber nur im Film. Muss ich mir immer wieder klar machen. Zur Moral des Filmes, nein, schon wieder falsch, zur Pointe, eben dem Clou, kann ich keine nennenswerten Überraschungen mehr entnehmen, seit Ackermans V. Das war ein Clou! Und höchstrichterliche Fiktion! Das nenne ich Kino.
Abgezockt
Das Auge (340), 09.06.2012
Da heutzutage das Pokerfieber anscheinend überall grassiert, sollte man sich einige profunde Kenntnisse leicht erarbeiten. Zum Bluffen gehört ein überzeugender Auftritt. Wie man den stilsicher, elegant und todsicher hinbekommt, kann man hier studieren. Newman und Redford in ihren besten Rollen. Sieben Oskars können nicht lügen. Also, wer den Clou noch nicht gesehen hat: Unbedingt anschauen, er ist einer der besten Filme überhaupt.
Good bye, Paul Newman
observer (198), 28.09.2008
Da die Vorschreiber für DER CLOU zwei sehr treffende Kritiken verfasst haben, lasse ich meine Tränchen über den Tod von Paul Newman hier kullern... Er war wirklich einer der Großen und hat in fast allen Genres überzeugt. Ich persönlich mochte auch SCHLAPPSCHUSS und THE BRONX sehr gerne!
Mr Lonnegan hasn?t got a clue
juggernaut (162), 31.03.2005
Auch nach dem soundsovielten, diesmal eher zufälligen Reinschauen bleibt nur festzuhalten: Perfekt konstruiert und inszeniert, durchweg großartig gespielt, mit Sorgfalt ausgestattet und jederzeit wunderbar passgenauer Musik versehen. Wohl das schönste filmische Gaunerstück aller Zeiten, das kaum zu toppen sein dürfte. Aber könnte nicht mal jemand in echt auf ähnlich spaßige, stilvolle und elegante Weise z. B. den Lonnemann von der Deutschen Bank über den Tisch ziehen?
Mister Lollemann wird abgezockt
Kinokeule (541), 27.12.2004
Hallo Leute, schaut euch doch mal wieder diesen Klassiker an.
Famose Schauspieler voller Spielfreude, eine witzige Story, die alle 10 Minuten einen weiteren Haken schlägt und das ganze unheimlich liebevoll ausgestattet im Chicago der Dreißiger. Dazu eine der bekanntesten Filmmelodien. Ich habe mich köstlich unterhalten (5 Sterne).
Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24