Dumplings - Delikate Versuchung
Hongkong 2004
Regie: Fruit Chan
Darsteller: Miriam Yeung, Bai Ling, Tony Leung Kar-fai, Miki Yeung, Wong So-fun
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts stehen wir vor großen ethisch-moralischen Herausforderungen, die der fortschreitende Stand der Gentechnik und anderer Wissenschaften mit sich bringt. Damit einher geht auch der seit Menschengedenken existierende Wunsch nach ewiger Jugend, ewigem Leben und zeitloser Schönheit. Dies wird in der aktuellen Diskussion über Stammzellenforschung deutlich, mit deren Hilfe sich der Mensch verspricht, tödlicher Krankheiten Herr zu werden und somit das natürliche Verfallsdatum eines jeden Menschen stetig nach hinten zu korrigieren. Fruit Chans Film "Dumplings – Delikate Versuchung", der u.a. auf der diesjährigen Berlinale zum Festivalgespräch und Skandalfilm auserkoren wurde, beschäftigt sich auf höchst eigenwillige und in gewisser Hinsicht gar nicht mal so unrealistische Weise mit diesem spannungsreichen Themenkomplex.Der besondere Clou von Tante Meis Teigtaschen besteht in deren Füllung, die nicht nur aus Chinakohl und Sojasoße, sondern auch aus menschlichen Embryonen besteht. Diese Ausgangskonstellation erinnert stark an abstruse amerikanische Horrorreißer, und gelegentlich geht es in Fruit Chans Film visuell auch nicht gerade zimperlich zu. Doch die expliziten Bilder bei der Zubereitung dieser Spezialitäten und weitere Einstellungen bei den vorausgehenden Abtreibungen sind nie selbstzweckhaft angelegt, sondern scheinen notwendig, um die Monströsität und die Abartigkeit des Thematisierten zu verdeutlichen. Chefkameramann Christopher Doyle, der seit Jahren erfolgreich die vor allem visuell beeindruckenden Arbeiten von Wong Kar-wai, Zhang Yimou oder Stan Lai bebildert hat, findet auch hier wieder stets die richtigen Einstellungen, damit der Schrecken nicht unnötigerweise in blanken Ekel umschlägt. Bai Ling, unlängst zu einer der schönsten Frauen der Welt gewählt, verleiht der ungewöhnlichen Küchenchefin hinter ihrer scheinbar unbekümmerten und unschuldigen Fassade eine diabolische Tiefe, die den schwarzen Humor des gesellschaftskritischen Films dankbar zu transportieren versteht.
(Frank Brenner)
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