Irrational Man
USA 2015, Laufzeit: 96 Min., FSK 12
Regie: Woody Allen
Darsteller: Joaquin Phoenix, Emma Stone, Parker Posey
>> film.info/irrationalman/
Selber Schuld
Gorgo74 (57), 05.03.2019
Den ganzen lieben film lang sitzt man von links nach rechts da und denkt Man du Zausel was gibst du denn noch Tipps? Tut doch weh sowas.
Gedankenexperiment
Raspa (391), 09.04.2016
Ob Woody Allen sich mal mit Dürrenmatt beschäftigt hat? Man könnte es fast glauben, wenn man an dessen wichtigste These im Anhang zu den "Physikern" denkt: "Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmst mögliche Wendung genommen hat." Genau das exerziert auch Woody hier durch. Das entbehrt zunächst nicht einer gewissen Plausibilität, denn dass einer, dem sein Leben ohnehin zur Last geworden ist, sich nicht groß um eine mögliche Bestrafung schert, ist ja durchaus nachvollziehbar. Der Twist allerdings, dass ein Unschuldiger verhaftet wird, nur weil er Zugang zum Mordmittel und ein mögliches Motiv hatte, es aber ansonsten gar keine Evidenz gegen ihn gibt, scheint doch etwas weit hergeholt. Nur so aber kann der Autor die Schraube bis zum fatalen Ende drehen. Trotzdem kann man sich auch diesen Allen-Film mit einigem Vergnügen ansehen, weil der Mann einfach so unverschämt gute Dialoge für seine - wie fast immer - ausgezeichneten Darsteller schreibt. Die Leute so reden lassen, dass es ganz natürlich klingt, das scheint so einfach und ist doch so schwer. Woody kann es einfach, und deshalb hoffe ich, dass er noch lange einen neuen Film pro Jahr hervorbringt. Da stimme ich mit "mobile" völlig überein.
Crazy Man
mobile (173), 15.11.2015
Bevor ich den Kinosaal betrat, kam eine Frau aus der Nachmittagsvorstellung und musste uns Wartenden mitteilen, dass der Film reine Geldverschwendung sei... Mag sein, dass "Irrational Man" polarisiert. Die Woody-Allen-Filme der letzten Jahre waren aber alle nie einem Genre zuzuordnen. Komödie, Krimi... es ist nichts von beidem. Mich hat er ein bisschen an "Match Point" erinnert und vor allem an die Geschichten von Ingrid Noll. Im ersten Moment ist man mit dem Mordplan einverstanden. Alles klingt logisch. Aber natürlich wird schnell klar, dass das Vorhaben völlig krank ist. Den perfekten Mord durchzuführen, ist auch nicht moralisch zu entschuldigen und führt zu weiteren Morden.
Dieser Allen lebt durch die Dialoge und die Gedanken der Darsteller, die immer wieder zu hören sind. Schöne Bilder gibt es zwar auch, sie treten aber in den Hintergrund. Emma Stone, Joaquin Phoenix und auch Parker Posey spielen grandios.
Für mich war es keine Geldverschwendung. Ich hoffe, dass Allen noch lange lebt und uns jedes Jahr einen neuen Film schenkt.
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