Ödipussi
BRD 1987, Laufzeit: 88 Min., FSK 0
Regie: Loriot (Victor von Bülow)
Darsteller: Loriot, Evelyn Hamann
Deutschlands bester Komiker ?!
Kinokeule (541), 04.05.2007
Loriot wurde 2007 zum besten deutschen Komiker aller Zeiten gewählt. Von den ZDF Zuschauern. Trotzdem ist er ja seit Jahrzehnten dermaßen sakrosankt, dass man nichts gegen ihn sagen darf.
Ich möchte trotzdem etwas anmerken. Loriot langweilt mich auf Dauer etwas, weil er immer nur einen Charakter spielte. Den selbstverliebten Scheiternden im Kleinen, der wie der Duracell Hase durchs Leben hastet und gar nicht merkt, dass er irgendwann die falsche Abzweigung genommen hat. Er perfektionierte unnachgiebig auch noch die letzte Sekundärtugend. Will sagen: Er ist einer von uns und den Deutschen dabei wirklich ganz nah.
Leider spielen alle, und ich meine wirklich auch die kleinsten Nebenrollen, diesen einen Charakter nach. Mama, die Tanten, der Nachbar, die Vereinsmeier, der Hund auf der Straße usw. Allein Dr. Tietze (E. Hamann) hat eine gewisse eigenständlichere Rolle, ist aber hier auch gleich weniger witzig als in anderen Sketchen.
Wahrscheinlich hätte ich Loriot trotzdem auch auf Platz 1 gewählt, da seine Beobachtungen wirklich genial waren und er immer viel Wert aufs Detail legte. Loriot hat seine Humornische perfekt besetzt (3 Sterne).
Mit wenig viel erreicht
Bienenfrau (2), 05.11.2003
"Viele Söhne haben zu ihrer Mutter ein besonderes Verhältnis." - "Zu meiner Mutter?"
Es gibt keinen Film, der mit soviel Gewandheit und Wortwitz das Mutter/Sohn-Verhältnis auf das Korn nimmt, dem Zuschauer dabei aber keine Meinung vorgibt, sondern dazu ermuntert, selbst eine Meinung zu bilden. Die Treffsicherheit und die scharfe Beobachtungsgabe von Loriot, der mit diesem Film dem Ödipuss-Komplex ein Denkmal setzte, ist - genau wie bei "Pappa ante portas" - einfach unverwechselbar.
Für Takeshi ;-)
Colonia (683), 07.10.2003
Darf Herr Winkelmann noch eine Tasse Tee? - Wieso sollte Herr Winkelmann denn keinen Tee dürfen? - Naja, ich dachte, wegen der Medikamente... - Mutti, Herr Winkelmann ist nicht bei mir in Behandlung! - Das finde ich sehr vernünftig; meine Tochter macht das ja auch nur so nebenbei. - Mutti, Herr Winkelmann ist überhaupt nicht in Behandlung! - Das finde ich unverantwortlich!!
MAMMA!!!!
takeshi (40), 06.10.2003
Da liegt ein fremder Herr in meinem Bett!!!!
Pflegte dann mein Bruder zu rufen, wenn er schlafen ging. ;0)))
Grüße nach LA....
Oft zitiert
Colonia (683), 05.10.2003
"Ein Pils, zwei Tee, ein Hagebutten, ein normal, ein (!) Cola - ein Kleines - und eine Schlemmerschnitte."
Auch wenn "Ödipussi" im Grunde nur eine Aneinanderreihung von Einzelsketchen ist, so dient der Film doch wie alle Werke Loriots als schier unerschöpflicher und immer wieder gern genommener Zitatschatz im Alltag. Die Schlemmerschnitte ist Kult bei jedem Kneipenbesuch.
MUSS
picco (85), 17.03.2003
ähnlich wie bei stiptease ist der haupthandlungsstrang längst nicht das wichtigste am film sondern nur das gerüst für die boshaft persiflierte einzelbeobachtung. misanthropen werden ihn lieben!
Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24