Safecrackers oder Diebe haben's schwer
USA/Deutschland 2002, Laufzeit: 86 Min., FSK 6
Regie: Anthony Russo, Joe Russo
Darsteller: Luis Guzman, Michael Jeter, Patricia Clarkson, Andrew Davoli, Isaiah Washington IV, William H. Macy, Sam Rockwell, Gabrielle Union, Jennifer Esposito, George Clooney
Ein gelungenes Remake des Klassikers
Flow (13), 16.05.2003
Ein gelungenes Remake des Klassikers „Big Deal on Madonna Street“ irgendwo zwischen Slapstick und tragischer Komödie, dessen Situationskomik durch das hervorragende Cast meisterhaft umgesetzt wird.
Die dargestellte Welt wirkt in ihrer Zusammensetzung stimmig, obwohl sie nicht genau zu datieren ist. Bezüglich Styling und Ausstattung entsteht im Laufe des Filmes eine Mischung von Utensilien und Looks der letzten fünf Dekaden. Diese ständige, unterschwellige Widersprüchlichkeit des Filmes versorgt ihn mit einem Fundament, von dem sich die Absurditäten nachvollziehbar entwickeln können.
Binnen weniger Filmminuten schafft „Safecrackers“ eine vertraute Stimmung, in der die durchweg seltsamen Charaktere glaubhaft ihren Bellini planen können. Die Verwendung solcher Insider-Begriffe begünstigt das Entstehen einer gewissen Privatsphäre, derer sich der Zuschauer nicht mehr entziehen kann, wenn er jene erst einmal verstanden hat. Kameratechnisch wird dieser Effekt unterstützt durch viele statische Bilder, fast ausschließlich halbnah, Einstellungen werden lange gehalten und wo Kamerafahrten eingesetzt werden, sind diese sehr langsam. Selten kommt es zu Totalen, die Perspektiven sind klassisch aufgelöst und die Lichtstimmung ist warm gehalten.
Allerdings wird die gefühlvolle Stimmung durch die Aktionen der Charaktere und die Situationen in die sie sich bringen schwer konterkariert. Meist sind diese von ausgesprochener Blödheit, teils von grober Gewalt geprägt. So die Szenen in denen der Kleinkriminelle Cosimo beim Autodiebstahl verhaftet wird, weil er auf der Flucht mit seinem Schal in der Autotür stecken bleibt oder er wegen eines Taschendiebstahls auf der Flucht von einem Bus überfahren wird.
Des Weiteren bricht die ständig thematisierte soziale Armut den Horizont des Filmes. Etwa wenn Riley mit seinem Baby auf dem Arm in den Bellini eingeweiht wird. Diesem ist die Verzweifelung darüber, dass seine Frau wegen eines „simplen Vergehens“ im Gefängnis weilt, weil er nicht die Kaution von 1000 Dollar aufbringen kann, buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Obwohl solche sozialen Ungerechtigkeiten den ganzen Film begleiten, wird dieser von einer positiven Grundstimmung getragen. Die Charaktere verbittern nicht, sondern sehen selbst nachdem ihr Bellini geplatzt ist, unbeschwert in die Zukunft. Sogar ein - wenn auch etwas ärmliches - Happy End kommt dadurch zustande, dass Riley schließlich an die benötigten 1000 Dollar kommt und seine Frau aus dem Gefängnis holen kann.
purer spass
gufi (18), 04.12.2002
Der Film ist ein grosser Genuss. Die Handlung ist schon recht skurril, die Optik gefällt - doch was alles andere in den Schatten stellt und was auch die grössten Lacher auslöst, das sind die Darsteller. Deren Mimik macht den Film erst aus. 4 Punkte.
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