Schindlers Liste
USA 1993, Laufzeit: 195 Min., FSK 12
Regie: Steven Spielberg
Darsteller: Liam Neeson, Ben Kingsley, Ralph Fiennes, Caroline Goodall, Jonathan Sagalle
Großes Kino
Das Auge (340), 17.03.2019
Kino soll und muss unterhalten, großes Kino bewegt und bleibt in Erinnerung. Dieser Film ist ganz großes Kino. Sicherlich der beste Film von Spielberg.
Ich kann mich erinnern, dass das ganze bis auf den letzten platz besetzte Kino nach diesem Film fix und fertig war und alle ganz benommen aus dem Saal gingen. Der Film zeigt vor dem Hintergrund der nach wie vor unfassbaren Gräueltaten der Nazis eine wahre Geschichte, die auch wiederum unfassbar ist.
Dieser Film gehört jedenfalls zu den hundert besten Filmen aller Zeiten.
Für immer wichtig
Matt513 (266), 26.01.2019
Den Film sah ich damals im Kino und war lange Zeit traumatisiert. Neben vielen anderen herzzerreißenden Szenen blieb mir jene lange im Gedächtnis, wo die Kinder auf Lastwagen ins Vernichtungslager abtransportiert werden sollen und ihre Mütter voller Angst aufschreiend loslaufen, dies zu verhindern. Das traf mich ins Herz. So eindringlich ist das inszeniert, der Film erwischt einen da in der Komfortzone des Zuschauerraums und der Terror wird injiziert.
Spielberg mußte etliche Widerstände überwinden, weil man ihm nach zahlreichen Popcorn-Blockbustern in den 80ern absprach, für ein seriöses Werk über die Schoah geeignet zu sein. Und wie er es allen gezeigt hat!
Dieser Film wird für immer wichtig bleiben. Gerade in den heutigen Zeiten, wo jüdische Mitbürger in Europa durch die ungesteuerte Zuwanderung neuer Verfolgung wie nie zuvor ausgesetzt sind. Daß der universale Judenhaß durch gewisse politische Kreise mit der Kritik an der Besiedelungspolitik Israels gesattelt wird, ist dabei zusätzlich infam.
Was von der Entscheidung der Düsseldorfer Programmkinobetreiber zu halten ist, ein dreistündiges Werk dieses großen Formats ausgerechnet ins Souterrain zu zwängen, mit der mit Abstand kleinsten Leinwand sowie der mit Abstand unbequemsten Bestuhlung, da fällt mir nichts zu ein. Es wäre doch bestimmt möglich gewesen, einen Matinee-Slot im cinema oder im atelier freizuschaufeln. Chance auf einen Nachfolgetermin?
Die Suche nach dem Adjektiv
derf (26), 06.10.2006
Ich finde es sehr interessant, dass es zu diesem Film so wenig Kritiken gibt. Ich meine, was soll man auch zu so einem Film schreiben. Toll? Grandios? Natürlich ist er das, ist aber irgendwie unpassend. Viele Historiker und Experten sagten, dass der Film nicht korrekt das wiedergibt , was einmal war. Und nun die Frage: Ist es wirklich wichtig, ob der Film das tut ?
Im Museum für deutsche Geschichte in Bonn gibt es nur ein Filmplakat, zumindest wenn man Filme aus den 50er und 60er, welche eher aus antiquarischen als aus inhaltlichen Gründen ausgestellt sind, weglässt . Und zwar ein Plakat von "Schindler´s Liste". Dies hing ganz allein relativ am Ende der Ausstellung.
Als ich dieses Plakat sah, dachte ich nur eins:
Der Film ist wichtig !
Überfällige Kritik
otello7788 (554), 21.02.2006
Ein Kinoforum und nach 13 Jahren hat noch niemand etwas zu einem der bedeutendsten Filme aller Zeiten geschrieben?
Vor 13 Jahren setzte Steven Spielberg seinen Ruf aufs Spiel und drehte einen Film über den Holocaust. Niemand hat ihn im Vorfeld ernstgenommen, da seine ernsten Filme auch schon einmal "Das Reich der Sonne" hießen und zumeist grottenschlecht waren.
Das Ergebnis und sein Triumph sind hinlänglich bekannt.
Heute ist es in "intellektuellen" Kreisen geradezu notwendig diesen Film abzulehnen. Ich glaube aber, daß dies einzig und alleine Angst vor der eigenen Gefühlswelt ist. Denn "Schindlers Liste" hat mich damals in den tiefsten Abgrund aller Kinozeiten geführt, mich aber auch wieder hinausgeholt. Weil es nicht nur eine Geschichte über den Holocaust war, sondern universell über die Größe und die Möglichkeiten des Menschen, der sowohl zum Amon Göth, wie auch zum Oskar Schindler werden kann.
Spielberg ist ein Regisseur, der mit dem Herzen erzählt und die seiner Zuschauer erreichen möchte. Den Holocaust kann man nicht intellektuell verstehen oder verstehen machen, aber man kann versuchen, den Zuschauer in diesen Alptraum reisen zu lassen. Wenn ich 13 Jahre zurückdenke, dann hat er das zumindest bei mir und dem gesamten damaligen Kinopublkum geschafft. So viele schweigende, blasse Menschen mit verheulten Augen habe ich vorher und seitdem nie mehr aus einem Kino kommen gesehen.
www.das-positiv.de
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24
Ruhrgebietsfilmgeschichte erleben
„Glückauf – Film ab!“ im Essener Ruhr Museum
Zermürbte Gesellschaft
choices preview zu „Critical Zone“ im Odeon – Foyer 11/24
Die ganze Palette Kino
9. European Arthouse Cinema Day – Festival 11/24
Filmfestivalmonat November
Mit der Duisburger Filmwoche, Doxs! und dem Blicke – Filmfestival des Ruhrgebiets – Vorspann 11/24
Kunst des Nicht-Wegschneidens
„Anna Zeit Land“ im Filmforum – Foyer 10/24
Liebe und Macht
choices preview zu „Power of Love“ in der Filmpalette – Foyer 10/24
Restitution von Kolonialraubkunst
„Dahomey“ und „The Story of Ne Kuko“ im Filmforum – Foyer 10/24
„Die Geschichte ist jetzt unfassbar aktuell“
Regisseur Andreas Dresen über „In Liebe, Eure Hilde“ – Gespräch zum Film 10/24
Reise in die Seele des Kinos
Die Ausstellung „Glückauf – Film ab“ in Essen – Vorspann 10/24
Programmkollaps
Vergraulen immer komplexere Kinoprogramme das Publikum? – Vorspann 09/24
Zurück zum Film
Open-Air-Kinos von Duisburg bis Dortmund – Vorspann 08/24
Der Sieg des Glaubens
„Führer und Verführer“ im Kölner Odeon mit Regisseur Joachim Lang – Foyer 07/24
Lichtspiele mit Charme
Eröffnung der Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ im Ruhr-Museum – Foyer 07/24
„Poor Things“, reiches Cannes
Eine Bilanz der ersten sechs Kinomonate – Vorspann 07/24
„Es geht um Geld, Gerechtigkeit und Gemeinschaft“
Regisseurin Natja Brunckhorst über „Zwei zu eins“ – Gespräch zum Film 07/24
Der Tod, der uns verbindet
NRW-Premiere von Eva Trobischs „Ivo“ – Foyer 06/24
Ewige Stadt, ewiges Kino
In Rom werden aus alten verlassenen Kinos wieder Kinos – Vorspann 06/24
Ein letzter Blick von unten
„Vom Ende eines Zeitalters“ mit Filmgespräch im Casablanca Bochum
„Wir erlebten ein Laboratorium für ein anderes Miteinander“
Carmen Eckhardt über „Lützerath – Gemeinsam für ein gutes Leben“ – Portrait 05/24
Grusel und Begeisterung
„Max und die wilde 7: Die Geister Oma“ mit Fragerunde in der Schauburg Dortmund
Wenn Kino Schule macht
Die Reihe Filmgeschichte(n) spürt Schulgeschichten auf – Festival 05/24
Der Kurzfilm im Rampenlicht
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2024 – Vorspann 05/24
„Ich wollte die Geschichte dieser Mädchen unbedingt erzählen“
Karin de Miguel Wessendorf über „Kicken wie ein Mädchen“ – Portrait 04/24
Mehr als „Malen-nach-Zahlen-Feminismus“
„Ellbogen“ im Kölner Filmpalast – Foyer 04/24