Suspiria (1977)
Italien 1977, Laufzeit: 92 Min.
Regie: Dario Argento
Darsteller: Jessica Harper, Stefania Casini, Alida Valli
Bahnhofskino
Matt513 (266), 18.10.2018
Zu meinen prägendsten Kindheitserinnerungen zählen Vorbeigänge an dem Kino im Hauptbahnhof meiner Geburtsstadt. Manch frühes Trauma war den mitunter sehr grausamen Darstellungen auf den Postern im Aushang geschuldet, mit denen Stilperlen diverser Exploitation-Genres beworben wurden, etwa Castlemans Feuerwolke oder Cronenbergs Parasiten-Mörder. Argentos Klassiker Suspiria, den ich vor einigen Jahren im Gefolge von Berberian Sound Studio ansah, wird hier bestimmt nicht gefehlt haben.
Die Zutaten, typisch für die Giallo-Ära, sind heutzutage eigentlich fast zum Schmunzeln: Rote bzw. grüne Szenenausleuchtung wie in der Geisterbahn. Krude Dialoge. Schauspiel, Regie und Schnitt auf dem Niveau eines soliden Amateurfilms. Vorhersehbare Handlung (Mordserie in einer Ballettschule) bzw. Charaktere (eine sinistre Patronin, ein mysteriöser Professor, jede Menge etwas einfach gestrickte, dafür aber umso hübschere Mädchen, von denen einige gar grauslig verhackstückt werden). Ein paar Eimer Kunstblut, welches von der Konsistenz her auch eine prima Wandfarbe hätte abgeben können.
Großer Kappes also? Fans feiern zurecht die besondere Ästhetik des Films, etwa die sorgfältig arrangierten, bisweilen symmetrischen Bühnenbilder in kräftigen, wiederkehrenden Farben, von denen übrigens Lynch suspi.. äh, inspiriert zu sein scheint. Nicht zuletzt auch wegen des formidablen Soundtracks der italienischen Gothic-Band Goblin ein Klassiker. Von den sog. Schundfilmen einer der besseren. Gibt’s bald als Remake. Soll aber ganz anders sein, wie man liest. Von Luca Guadagnino; genau, der Call me by your Name gedreht hat. Was ein künstlerischer Spagat.
Opferbereit gegen das System
Dokumentarfilm „Algier – Hauptstadt der Revolutionäre“ im Essener KWI – Film 02/25
Früher war mehr Kino
Führung durch die Essener Ausstellung „Glückauf – Film ab!“ für trailer-Leser:innen
Aus unterschiedlichen Galaxien
Im Februar starten Biopics über Bob Dylan und Maria Callas – Vorspann 02/25
Ungeschönt aufs Leben blicken
32. blicke-Filmfestival in Bochums Endstation Kino – Film 01/25
Heldin
Start: 27.2.2025
Like A Complete Unknown
Start: 27.2.2025
Bolero
Start: 6.3.2025
Das kostbarste aller Güter
Start: 6.3.2025
Flow
Start: 6.3.2025
Mickey 17
Start: 6.3.2025
Für immer hier
Start: 13.3.2025
Köln 75
Start: 13.3.2025
Das Licht
Start: 20.3.2025
The Last Showgirl
Start: 20.3.2025
I Like Movies
Start: 27.3.2025
The End
Start: 27.3.2025
Quiet Life
Start: 24.4.2025
Volveréis – Ein fast klassischer Liebesfilm
Start: 1.5.2025
Zwischen Helden- und Glückssuche
Die Kinotrends des Jahres – Vorspann 01/25
Schund und Vergnügen
„Guilty Christmas Pleasures: Weihnachtsfilme“ im Filmstudio Glückauf Essen – Foyer 12/24
Das Kanu des Manitu
Start: 14.8.2025
„Das Ruhrgebietspublikum ist ehrlich und dankbar“
Oliver Flothkötter über „Glückauf – Film ab!“ und Kino im Ruhrgebiet – Interview 12/24
Besuchen Sie Europa
Die Studie Made in Europe und ihre Folgen – Vorspann 12/24
Tron: Ares
Start: 9.10.2025
Hagener Bühne für den Filmnachwuchs
„Eat My Shorts“ in der Stadthalle Hagen – Foyer 11/24