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The Good German
USA 2006, Laufzeit: 105 Min.
Regie: Steven Soderbergh
Darsteller: George Clooney, Cate Blanchett, Tobey Maguire, Beau Bridges, Tony Curran, Leland Orser, Jack Thompson, Robin Weigert, Ravil Isyanov

Ein amerikanischer Kriegsberichterstatter gerät im Berlin der Nachkriegszeit zwischen die Fronten der Alliierten und in ein Mordkomplott, in dem auch seine ehemalige deutsch-jüdische Geliebte eine Rolle spielt. Polit-Thriller als Film Noir Um stilgerecht den legendären 'Film Noir'-Look zu kreieren, drehte Soderbergh mit dem original Kamera-Equipment der 40er Jahre und in den Kulissen von Billy Wilders "Auswärtige Affäre" von 1948. So fügen sich auch die einmontierten Dokumentaraufnahmen aus der viergeteilten Trümmer-Stadt nahtlos in die jetzt in schwarzweiß gedrehten Studio- und die spärlichen Außenaufnahmen ein. Leider verlieren Inszenierung und Drehbuch bei dieser kunstvollen Hommage an die Femme Fatale der 'Schwarzen Serie', die überbordend auch vor Zitaten aus "Casablanca" und "Goldfinger" nicht zurückschreckt, die Personen und ihre Glaubwürdigkeit aus dem Blick. George Clooneys smarter Journalist Jake will nicht so richtig als Held funktionieren. Ständig bezieht er Prügel, selbst von dem weitaus schmächtigeren Toby Maguiere, der dann wiederum, trotz gebrochenem Arm, munter drauflos haut. Selbst Cate Blanchett wirkt als Jakes Geliebte Erna - trotz ihres charismatischen Spiels - irgendwie fehl am Platz. Zwar knödelt sie ihre deutschen Sätze nicht ganz so unfreiwillig komisch wie George Clooney - aber auch bei ihr hören sie sich wie aufgesagt an. Auch manchen Nebenfiguren nimmt man ihre vorgebliche deutsche Nationalität nicht ab. Da hätte der Mut zu einer Besetzung mit muttersprachlichen Schauspielern dem Film mehr Authentizität verliehen. In den von Soderbergh hier so beschworenen 40er-Jahren war Hollywood mit seinen deutschen Exilanten schon einmal weiter. Leider gilt diese Ungenauigkeit auch für die "Botschaft" des Films. Die Suche nach Ernas angeblich totem SS-Mann, den Amerikaner und Russen gleichermaßen jagen, kratzt nur oberflächlich an der heuchlerischen US-Politik der damaligen Zeit. Neben dem Exempel der Nürnberger Prozesse verfolgte man eher eine großzügige "Entnazifizierung", damit man Nazi-Wissenschaftler für die eigenen (atomaren) Zwecke einspannen konnte. Leider wühlt einen dies nicht auf, wie etwa Polit-Thriller à la "Z", sondern entlässt einen eher merkwürdig unberührt aus dem Kino.

(Rolf-Ruediger Hamacher)

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