Francis Ford Coppola (85) verwirklicht mit „Megalopolis“ sein Lebensprojekt und verlegt eine Fabel über den Niedergang Roms samt „Romeo und Julia“-Motiv ins New York von heute: Der Künstler Catilina (Adam Driver) hegt nachhaltige Visionen für seine Stadt New Rome, während Bürgermeister Cicero (Giancarlo Esposito) am monetär ausgerichteten Status Quo festzuhalten gedenkt. Und Catilina liebt Ciceros Tochter (Nathalie Emmanuel). In einer fiktiven Megacity, deren Gründungswerte sich praktisch aufgelöst haben und die die Unterschiede zwischen Reich und Arm zementiert hat, sucht Coppola nach neuen Anknüpfungspunkten und neuen Menschen, die die Zukunft bedeuten. Die im Einklang mit der Natur und der Liebe endlich das erfinden und leben, was eine Stadt als gemeinsamer Raum für möglichst viele Menschen muss: eine Heimstätte, eine im wahrsten Sinne des Wortes menschliche Siedlung. Coppolas Werk ist bewusst überfrachtet, arbeitet mit Querverweisen und Zitaten und gebiert daraus, nach mehr als vier Jahrzehnten Vorarbeit, eine mehr als ambitionierte Science-Fiction-Träumerei über die neuen ersten Tage der Menschheit.
In den Kinderheimen und der Johannes-Kullen-Schule, die der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal unterstehen, werden von den 1950er bis in die 2000er Jahre Hunderte Kinder systemisch missbraucht. Die Dokumentarfilmerin Julia Charakter lässt in „Die Kinder von Korntal“ sechs Betroffene vor der Kamera zu Wort kommen, wo sie ihre Geschichte erzählen und kritisch den Aufarbeitungsprozess reflektieren.
Außerdem neu in den Ruhr-Kinos: Tuna Kaptans Gesellschaftsdrama „Rohbau“, José Luis Lopez-Linares' Rioja-Doku „Das Land der tausend Weine“, Giangiacomo de Stefanos und Valentina Zanellas Biodoc „Zucchero – Sugar Fornaciari“, Alexandre Ajas apokalyptischer Waldhorror „Never Let Go - Lass niemals los“ und Sven Unterwaldts Sequel „Die Schule der magischen Tiere 3“.
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