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Frank’n‘Furter mit Bart und wildem Afro: Henrik Wager
Foto: Stefan Kühle

Grusel-Party ohne Ende

26. September 2013

„Rocky Horror Show“ mit G. Horn in Hagen – Theater Ruhr 10/13

Um ein Haar wäre nichts daraus geworden – aus dem ganzen Kult um das schöne Monster Rocky, den außerirdischen Transvestiten Frank’n‘Furter und sein schrilles Horrorschloss. Denn als Richard O‘Brian und Jim Sharman 1975 ihr Musical „The Rocky Horror Show“ nach knapp zwei erfolgreichen Jahren auf der Bühne ins Kino brachten, da wollte es dort kaum jemand sehen. Erst im zweiten Anlauf gab es den Leinwanderfolg und mit ihm den zündenden Funken zum Fan-Ritual, das in ausgewählten Kinos Jahrzehnte überdauert hat.

Mittlerweile hatte auch die deutlich längere Bühnenversion von 1973 ihr ausgiebiges Revival – der Musical-Welle sei Dank. Am Theater Hagen war der Hype um das frivol-skurrile Grusical fast 40 Jahre lang vorbeigegangen. Erst 2012 gab es eine Erstaufführung. Dafür will seitdem die Party kein Ende mehr nehmen. Bereits zum zweiten Mal gibt es nun eine Wiederaufnahme.

Mit Regisseur Holger Hauer sowie den Darstellern Henrik Wager als Frank’n‘Furter (bärtig und mit wilder Afro-Frisur) und Susanna Mucha als Columbia hat sich Hagen gleich mehrere Musical-Spezialisten ins Haus geholt, als prominentes Zugpferd zudem Schlagersänger Guildo Horn in der Rolle des unheimlichen Butlers Riff Raff. Für die musikalische Grundlage sorgt Horns ausgezeichnet aufspielende Band „Die Orthopädischen Strümpfe“. Die Produktion profitiert zweifellos von den Spezialisten, vor allem von der starken Regie Holger Hauers und der kongenialen Ausstattung durch Sandra Fox. Bemerkenswert ist aber auch, dass zwischen Gästen und Hausensemble keine Trennlinie verläuft. Jeffery Krueger und Tanja Schun lassen als unbeholfenes junges Pärchen Brad und Janet weder komödiantisch noch gesanglich Wünsche offen. Und auch Marilyn Bennett gibt an der Seite von Guildo Horn eine glänzende „Magenta“.

Das Mitmach-Ritual der „Rocky Horror Show“ ist durchaus kompliziert. An den passenden Stellen wird mit Reis und Klopapier geworfen, mit Wasserpistolen lässt man es regnen im Saal oder buht bei jedem Auftritt den Erzähler aus. Wirklich eingefleischte Fans mag stören, dass die Regie bei den explizit sexuellen Anspielungen des Originals mit angezogener Handbremse fährt und auch bei den Zwischenrufen die rustikaleren gestrichen hat. Ansonsten ist die Hagener Horror Show eine rundum gelungene Musical-Party.

„The Rocky Horror Show“ I Mi 23.10. 19.30 Uhr I Theater Hagen I 02331 207 32 18

KARSTEN MARK

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