Dortmund, 5.5. – Trotz des sonnigen Sonntags wollten die Zuschauer im sweetSixteen es sich nicht nehmen lassen, Regisseur Tobias Lindner mit unzähligen Fragen zu Form und Inhalt seiner Doku „Orania“ zu löchern. Drei Monate drehte Lindner in der südafrikanischen Siedlung, deren Bewohner die Afrikaans-Kultur losgelöst von der Regenbogen-Nation möglichst autark zu erhalten versuchen. Er selbst habe noch keine feste Meinung zu dieser künstlichen Kulturgemeinschaft entwickeln können und wolle daher mit seinem Film dem Zuschauer Raum geben, einen eigenen Standpunkt zu finden. Doch auch das Publikum in Dortmund tat sich schwer damit. Neugierige Fragen zu der Organisation und dem Leben im Dorf mischten sich mit der Frage, ob dieses anachronistische Konstrukt nicht vor allem Rassisten anlocke. Vereinzelt leider ja, so Lindner, doch die Motive der Bewohner seien zu vielschichtig, um sie auf einen Begriff zu reduzieren.
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