Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
18 19 20 21 22 23 24
25 26 27 28 29 30 1

12.581 Beiträge zu
3.810 Filmen im Forum

Foto: Oliver Look

Liebe ist immer für alle da

31. Oktober 2024

„Same Love“ am Theater Gütersloh – Prolog 11/24

Nichts auf dieser Welt scheint mehr einfach. Nicht einmal die Liebe. Dabei heißt es schon im „Concerto Dramatico“ (1773) von Weimarer Klassik-Posterboy Johann Wolfgang von Goethe: Nirgends eine Welt von Nichts, nirgend Menschen ohne Lieb, Sonne kann nicht ohne Schein, Mensch nicht ohne liebe sein.“ Da war er gerade 24 Jahre jung und sein Drama „Götz von Berlichingen“ in Berlin der Hit. Der Inhalt seines Liedtextes bleibt natürlich zeitlos, nur scheinen heute mehr Geschlechtsidentitäten zu existieren – bzw. sichtbar zu werden, die Altvorderen mussten sie ja zeitlebens verheimlichen. Die Liebe hat das nicht interessiert. Sie war immer für alle da. 

Unter der choreografischen Leitung von Muhammed Kaltuk und in Zusammenarbeit mit der Schweizer Company MEK befasst sich das Urban Arts Ensemble Ruhr in seinem neuen Hip-Hop-Tanztheaterstück „Same Love“ mit Vorurteilen, die heute gerade im Kontext von Liebe und Beziehungen immer weiter um sich greifen. Die Premiere des dritten Stücks des Urban Arts Ensemble Ruhr findet im November am Theater Gütersloh statt, im nächsten Jahr wandert „Same Love“ überregional auch durchs Ruhrgebiet. 

Die Adaption für das Theater will einen intimen Blickwinkel auf ungewöhnliche, zeitgenössische Tanzqualitäten und -stile werfen, Stereotype brechen, Geschlechterrollen hinterfragen und die politische Dimension von Liebe sichtbar machen. Immerhin orientiert sich das Glückshormon Endorphin nicht an der sexuellen Orientierung der Menschen. Um das emotional aufzuladen, erzählt Choreograf Muhammed Kaltuk auch von persönlichen Erfahrungen vieler Menschen. Ursprünglich war die Choreografie als Performance für den öffentlichen Raum konzipiert. Im Theatersaal kann das Publikum nun wettergeschützt über Toleranz und Vielfalt der Liebe nachdenken, während die beiden Kompanien eine Choreografie aus u.a. Hip-Hop und urbanem Bühnentanz zeigen. Die soll am Ende in einem politischen Statement für Selbstermächtigung und Selbstbestimmung gipfeln.

Same Love | 1. (UA), 2., 4.11. | Theater Gütersloh | 05241 211 36 36

Peter Ortmann

Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen? Als unabhängiges und kostenloses Medium sind wir auf die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser angewiesen. Wenn Sie uns und unsere Arbeit finanziell mit einem freiwilligen Betrag unterstützen möchten, dann erfahren Sie über den nebenstehenden Button mehr.

Neue Kinofilme

Konklave

Lesen Sie dazu auch:

Krieg und Identität
„Kim“ auf PACT Zollverein in Essen – Tanz an der Ruhr 11/24

Im Kreisrund sind alle gleich
4. Ausgabe des Festivals Zeit für Zirkus – Tanz in NRW 11/24

War das ein Abschied?
Sônia Motas „Kein Ende“ in den Kölner Ehrenfeldstudios – Tanz in NRW 10/24

Torero und Testosteron
„Carmen“ am Aalto-Theater in Essen – Tanz an der Ruhr 10/24

Supergau?
Die TanzFaktur steht wieder einmal vor dem Aus – Tanz in NRW 09/24

Jenseits von Stereotypen
„We Love 2 Raqs“ in Dortmund – Tanz an der Ruhr 09/24

Kaffee, Kuchen, Stacheldraht
12. Tanz.Tausch Festival in der Kölner TanzFaktur – Tanz in NRW 08/24

Gegenwart einer Gegenkultur
„Pump Into The Future Ball“ in der Jahrhunderthalle Bochum – Tanz an der Ruhr 08/24

Wunderbar: alles ohne Plan
„Leise schäumt das Jetzt“ in der Alten Feuerwache – Tanz in NRW 07/24

Körperpolitik und Ekstase
„Tarab“ auf PACT Zollverein – Tanz an der Ruhr 07/24

Vor der Selbstverzwergung
Ausstellung zu den „Goldenen Jahren“ des Tanzes in Köln – Tanz in NRW 06/24

Philosophie statt Nostalgie
Das Circus Dance Festival in Köln – Tanz in NRW 05/24

Bühne.

Hier erscheint die Aufforderung!